Verein beschließt seine Auflösung zum Jahresende
Hoyerswerda. Die jährliche Barbarafeier wird am 7. Dezember die letzte Veranstaltung des Traditions- und Fördervereins Glückauf Schwarze Pumpe sein. Bei einer Mitgliederversammlung ist am Dienstag die Auflösung beschlossen worden. Der Altersdurchschnitt der noch 96 Mitglieder liegt bei 80 Jahren, und nach dem Rückzug von zwei Vorstandsmitgliedern ist keine funktionsfähige Führung mehr zustande zu bekommen.
Die Auflösung tritt mit dem Ende des Jahres in Kraft, danach geht der Verein wie in solchen Fällen üblich für ein Jahr in die Liquidationsphase. Die drei Vereinsräume im LebensRäume-Vereinshaus sind inzwischen gekündigt. Eine Vertreterin des Nachbarschaftshilfevereins bot am Dienstag an, individuell dort Mitglied werden zu können. Sollte es dafür genügend Interesse geben, könnte ein Stück des bisherigen Vereinslebens weitergehen. (red)
Kommentare zum Artikel:
Rita Hertel schrieb am
Es ist sehr schade, dass sich der Traditionsverein auflösen muss.
Aber ich glaube, dass das noch vielen Vereinen so gehen wird. Viele sind vor Jahrzehnten gegründet worden und der Altersdurchschnitt der Mitglieder ist sehr hoch. Ich weiß es selbst – trotz großer Bemühungen, neue Mitglieder zu werben, ist die Chance gering. Wir haben eine so vielfältige Vereinslandschaft in unserer Stadt, aber bei fast allen Vereinen besteht dieses Problem.
Oft hört man, in Hoyerswerda ist nichts los. Aber haben sich diese Leute mal Gedanken gemacht – wo kann ich mich aktiv einbringen? Wahrscheinlich nicht!
Es ist einfach nur traurig.
Rita Hertel
Vorsitzende
Gesellschaft für Heimatkunde Hoyerswerda – Museumsverein e. V.
Jürgen Naumann schrieb am
Es ist sehr traurig, dass sich keine jüngeren Menschen finden, um diesen Verein am Leben zu erhalten. Mit ihm stirbt wieder ein Stück Geschichte der DDR und unseres Lebens, und Geschichtsverdreher haben freien Lauf.
Jochen Barthel schrieb am
Liebe Mitglieder des Traditions- u. Fördervereins Glückauf Schwarze Pumpe e. V.,
meine Mutter – Ruth Barthel – arbeitete von 1961 bis 1965 als Ing. f. Dokumentation und Information im Kombinat Schwarze Pumpe. Sie beschäftigte sich unter anderem intensiv mit dem Problem der Qualitätssicherung des produzierten Stadtgases. In dieser Funktion hatte sie engen Kontakt zu Ihrer Mitarbeiterin Frau Christiane Gäßner (geb. Budelnik). Sollte es Ihnen möglich sein, dann möchte ich Sie bitten, an Frau Gäßner meine E-Mail-Adresse weiterzugeben. Im Jahr 2012 hatte sie ihren Wohnsitz in Spremberg. Vielleicht kommt so noch ein Kontakt zustande.
Ich bedaure ebenfalls, dass der Traditionsverein und damit ein wertvolles Stück ostdeutscher Geschichte sein Ende findet. Sicher werden Sie eine Möglichkeit finden, die Dokumente sicher zu archivieren.
Ich wünsche allen verbleibenden Mitgliedern weiterhin Gesundheit und wenn möglich interessierte Zuhörer in den Familien.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Barthel
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