Ukrainer verstärken Service-Team im Ferienpark


von Hoyte24 News

Ukrainer verstärken Service-Team im Ferienpark
Foto: Andreas Kirschke

Senftenberg. Es begann mit Maria. „Ich will hier arbeiten“, schrieb die Ukrainerin im November 2023 auf ihr Smartphone – direkt vor der Verwaltung des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg im Großkoschener Familienpark. Es passte. „Der Verband benötigte dringend Mitarbeiter für die Hauswirtschaft“, erzählt Verbandsvorsteher Detlev Wurzler. Damals waren Hauswirtschaft und Grünpflege noch getrennt. „Mein Ziel war, alle Mitarbeiter als Einheit zusammenzuführen und möglichst ganzjährig zu beschäftigen.“ In den letzten drei Jahren wurden über 40 Saisonverträge in Ganzjahresverträge umgewandelt. Maria gehörte zu den ersten ukrainischen Beschäftigten. Heute arbeiten 44 Kräfte in der Hauswirtschaft, darunter 13 Ukrainer.

Die Aufgaben sind vielfältig: Am Tagesparkplatz Großkoschen werden Toiletten-Container gereinigt, im Familienpark 220 Ferienhäuser und Appartements sowie sieben Toilettenhäuser – teils mit Sauna. Hinzu kommen 40 Zimmer im Strandhotel Senftenberg, vier Miet-Wohnwagen in Niemtsch, öffentliche Toiletten am Strand, im Campingpark Niemtsch, am Hafencamp Senftenberg, an der See-Terrasse, am Amphitheater Großkoschen, Stadthafen Senftenberg und Seestrand Buchwalde. Auch das Kulturschiff und der Freizeitpark Froggi-Klupp gehören dazu. „Bis 10 Uhr müssen Gäste abreisen, ab 16 Uhr reisen neue an – da bleibt wenig Zeit“, sagt Wurzler.

Die ukrainischen Mitarbeiter leben in Hoyerswerda, Senftenberg, Großräschen und Schipkau. „Über unsere Freundin Oxana fanden wir hierher“, erzählen Alla und Maksym Trotsenko (links im Bild, mit Bereichsleiterin Anne Kleiner). Ihre Heimatstadt Lugansk ist russisch besetzt. Alla war Sportlehrerin, Maksym Chemiker. Anfangs war die Verständigung schwierig. „Wir nutzten Hände, Füße und das Handy zum Übersetzen.“ Der Verband organisierte von Januar bis Mai zweimal wöchentlich Deutschkurse.

Zum Team gehören auch erfahrene Reinigungskräfte aus der Region – viele über 50, einige über 60 Jahre alt. Sie arbeiten zuverlässig und nehmen die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen offen auf. In der Saison kommen zudem tschechische Abiturienten und Studenten aus Senftenbergs Partnerstadt Žamberg hinzu. „Natürlich wäre ich gern als Chemiker tätig, aber mein Diplom ist hier nicht anerkannt“, sagt Maksym. Dennoch arbeitet er gern im Familienpark.

Für den Zweckverband sind die ukrainischen Mitarbeiter ermutigende Beispiele. Wurzler verweist auf deren Kinder: Drei 18-Jährige wollen eine Ausbildung beim Verband beginnen. „Wir wollen das ermöglichen“, sagt er. „Auch den Kindern geben wir eine faire Chance – mit Sprachkursen und Unterstützung.“ Der Verband steht dazu im Austausch mit der IHK Cottbus, dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz, dem Jobcenter und weiteren Partnern. (AK)

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