Ãœberall gibt es Zuse in Hoyerswerda

Ein paar Jahre lebte er hier, als Junge, als Jugendlicher. Damals, in den 1920er Jahren wusste noch niemand, was aus diesem Konrad Zuse mal werden würde.
Heute wäre er 100 Jahre alt geworden. Und wer sich ein bisschen mit der Geschichte der Computer befasst, der landet irgendwann auch beim Entwickler der ersten frei programmierbaren rechenmaschine, eben bei Konrad Zuse.
Wer sich in Zuse Zeit in Hoyerswerda hineindenken will, der muss sich die Neustadt erstmal wegdenken. Die Post war noch eine Post, die Braugasse 1 das Gymnasium. Die Stadt war noch nicht vom Krieg zerstört und auf der Johanneskirche thronte daher die Spitze statt der jetzigen welschen Haube. Es gab noch die Fließe und lediglich ein paar tausend Einwohner.
Wer es weiß, der kann heute noch Zuses Schulweg ablaufen. Es gibt eine Erinnerungstafel am alten Hauptpostgebäude, die eben erst frisch poliert wurde, aber noch falsch ist, da Zuse nicht bis 1927, sondern bis 1928 in Hoyerswerda lebte. Mehr authentische Zuse-Orte sind in der Stadt nicht gekennzeichnet. Dafür hat sich die Stadt, die Zuse 1995 zu ihrem Ehrenbürger ernannte, an anderen Stellen einige Dinge seiner Person gewidmet. Eine Straße im Wohnkomplex I trägt ebenso seinen Namen, wie das nach der Wende neu gebaute Berufliche Schulzentrum im WK X.
Aller zwei Jahre verleiht Hoyerswerda an Menschen, die sich um die Verbreitung und die Pflege des geistigen Erbe Zuses verdient gemacht haben, eine Plakette.
Heute nun wäre Konrad Zuse 100 Jahre alt geworden. Er hätte den runden Geburtstag wohl in seinem Wahlwohnsitz Hünfeld gefeiert und nicht in der Stadt, in der er sein Abitur ablegte. Doch vergessen hatte er Hoyerswerda bis zu seinem Tode nie. (us)
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