Training für die Leistungsspange


von Tageblatt-Redaktion

In dieser Woche bereiten sich insgesamt 71 junge Feuerwehrleute aus ganz Sachsen auf die Prüfung zur höchsten Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr vor.
In dieser Woche bereiten sich insgesamt 71 junge Feuerwehrleute aus ganz Sachsen auf die Prüfung zur höchsten Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr vor.

Die Kommandosprache der Feuerwehr ist für Außenstehende gar nicht so einfach. „Zweites Rohr zum rechten Brandabschnitt über den Platz vor“, heißt es beispielsweise in dieser Woche häufiger in der Landesfeuerwehrschule in Nardt. Die Jungen und Mädchen, die solche Befehle sicher beherrschen sollen, sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Morgen müssen die Kommandos sitzen. Morgen geht es um die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr. Die Auszeichnung ist die höchste, die es bei der Jugendfeuerwehr gibt. 71 Jungen und Mädchen lernen hier seit Montag. Sie kommen aus über 20 Wehren in Sachsen. Für den Leistungstest werden Gruppen von neun Mitstreitern gebildet. Das bedeutet, dass ein Team aus Mitgliedern unterschiedlicher Wehren besteht, erklärt Landes-Jugendfeuerwehrwart Norbert Weigelt. „Sie müssen sich in drei, vier Tagen zusammenraufen.“ Aber das klappt. „Sie wollen ja alle die Spange.“
Die Teilnehmer müssen sich in fünf Disziplinen beweisen. Dazu zählen ein Theorieteil, feuerwehrtechnische Übungen, wie zum Beispiel ein Löschangriff und eine Schnelligkeitsübung. Hinzu kommen sportliche Übungen in Form eines Staffellaufes und Kugelstoßens. Dort müssen mit neun Stößen mindestens 55 Meter geschafft werden. Schafft einer mehr, kann er einem Schwächeren helfen. Es zählt der Gruppengedanke. Patzt einer, gibt es für keinen aus der Mannschaft die Spange. Die Anforderungen seien aber zu schaffen, sagt Weigelt.
Einige der jungen Feuerwehrleuten hatten keine weite Anreise. David Gohritz (16) und Tom Pyritz (15) gehören zur Freiwilligen Feuerwehr Hoyerswerda-Michalken. „Es ist schon anstrengend“, meint David Gohritz. „Der Staffellauf ist am schwierigsten“, findet Tom. „Aber wir wollen ja die Spange, also schaffen wir das.“
Während die beiden beim Kugelstoßen schwitzten, übten andere beim Löschangriff. Tempo zählt nicht, sagt Andreas Gimmler, einer von zehn Wertungsrichtern in Nardt. „Die Technik muss exakt beherrscht werden, die Kommandos müssen exakt kommen.“ Zurückhaltung ist nicht gefragt. „Ihr müsst deutlich reden. Ihr dürft auch schreien.“ Und so bringen sich Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp immer wieder in Position.
Es ist aber nicht so, dass die Woche nur mit Training ausgefüllt ist. Die jungen Feuerwehrleute haben etwas über Geocaching erfahren, eine Art moderner Schnitzeljagd. Ein Mitarbeiter des Landeskriminalamt hat erklärt, wie mit einem kamerabestückten Roboter Gefahrensituationen entschärft werden können.
Am Samstag nach der Siegerehrung geht es nach Hause. Die Jugendlichen hoffen, mit gutem Gefühl. In ein paar Jahren tragen sie Verantwortung. Auf dem großen Banner am Eingang der Landesfeuerwehrschule steht es: „Damit sie auch in Zukunft ruhig schlafen können – Jugendfeuerwehr.“



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