Startschuss für Regatta-Premiere

"Ups“, entfuhr es einer Segelcrew am Sonntagnachmittag: Hingebungsvoll hatten die Jugendlichen auf dem Gelände des gastgebenden 1. Wassersportvereins „Lausitzer Seenland“ (WSV) am Geierswalder See ihre 420er-Jolle gewienert – und damit dem Schirmherren der Veranstaltung, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, sowie Vertretern von Wirtschaft, Kommunalpolitik und Segelsport den Weg zum Festzelt versperrt, wo die bis Donnerstag laufende Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft (IDJM) 420er feierlich eröffnet werden sollte. Die Gäste nahmen’s mit Humor und balancierten um das Boot herum, immer den Klängen des Fanfarenzugs Hoyerswerda nach, der die Besucher vor dem Festzelt musikalisch in Empfang nahm.
„Wer hier war, wird gute Eindrücke mit nach Hause nehmen“, versprach Stanislaw Tillich in seinen Eröffnungsworten. „Die Sportler werden sagen: «Hier ist es genauso gut wie in Israel oder in Frankreich»“, brachte der Ministerpräsident die Anwesenden im vollbesetzten Festzelt zum Schmunzeln. Er hatte sich auf die Regatta-Teilnehmer bezogen, die gerade erst von der WM in Haifa (Israel) zurückgekommen waren beziehungsweise die im Anschluss nach La Rochelle (Frankreich) zur EM fahren würden. Er kenne sich nicht so gut aus mit der Seglersprache, so Stanislaw Tillich, und wünschte den rund 200 jungen Regatta-Teilnehmern aus Deutschland, Tschechien und Polen „keinen Mastbruch“. Dass die Boote auf dem Geierswalder See immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel haben, davon gehe er aus.
Vorschusslorbeeren gab es auch von Reinhold Opalka, Vertreter der Klassenvereinigung der 420er. „Ich bin beeindruckt davon, was ich in den letzten Tagen hier gesehen habe“, lobte er den WSV und die guten Windbedingungen am See. Er wünsche sich, hier ein starkes Zentrum für die 420er zu kriegen. „Wir wollen die Region stärken, so dass alle gern wiederkommen.“ Um die Ausrichtung der IDJM gebe es meist einen Streit zwischen Bayern und dem Norden. Lachender Dritter war diesmal eben der Osten: „Dort gibt es doch jetzt so viele neue Seen, haben wir uns im Herbst überlegt und hier ein Revier gefunden“, erklärte Reinhold Opalka. Als Geschenk an den erstmals gastgebenden WSV hatte er eine knallrote Klassenflagge mit den Unterschriften aller teilnehmenden Segler im Gepäck.
Knallrot kam auch die Stiftungsurkunde der Stiftung Ostsächsische Sparkasse Dresden über 3 000 Euro daher, die der WSV-Vorsitzende Axel Holz aus den Händen von Steffen Markgraf entgegennahm. Das Geld dient zur Finanzierung einer 420er Jolle. Momentan fährt WSV-Mitglied Paulina Struthoff jetzt als einzige in der 420er, einer olympischen Klasse, hatte aber noch nicht die nötigen Punkte erreicht, um bei dieser IDJM starten zu können – aber vielleicht bei der nächsten?
Nach dem offiziellen Teil wartete auf die Segler, ihre Eltern und Trainer ein Bullriding-Wettbewerb und ein Barbecue. Letzteres gab es für Stanislaw Tillich und die anderen Ehrengäste auf dem Wasser: Sie schipperten mit einem Grill-Donut vom Pear 1 über den See.
Ablaufplan IDJM 420er: 2. bis 5. August, jeweils 9.55 Uhr: 1. Wettfahrt des Tages, täglich wechselndes Abendprogramm
5. August, ab 18.30 Uhr: Siegerehrung, Abschlussabendveranstaltung und Seglerparty
Der 420er ist eine Zweimannjolle für Jugendliche und Erwachsene, die in vielen Ländern als Jugendwettkampfklasse eingesetzt wird.
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