Stadtrat bestätigt Bürgermeister Delling im Amt


von Tageblatt-Redaktion

Unter den ersten, die Thomas Delling (links) gestern gratulieren, war SPD-Fraktionschef Uwe Blazejczyk. Foto: Gernot Menzel
Unter den ersten, die Thomas Delling (links) gestern gratulieren, war SPD-Fraktionschef Uwe Blazejczyk. Foto: Gernot Menzel

Fünf Stimmen für Ralf Zeidler (Freie Wähler), 21 Stimmen für Amtsinhaber Thomas Delling (SPD) und drei Enthaltungen – so endete gestern im Stadtrat von Hoyerswerda die Wahl des Beigeordneten und Bürgermeisters für kommunale Dienstleistungen. Delling (61) lud danach zu einer kleinen Feier in die „Mühle“.

Herr Delling, waren Sie so siegessicher, dass Sie den Sekt schon bestellt hatten?
Nein, aber es hätte auch einen Grund zum Anstoßen gegeben, wenn es nicht geklappt hätte – dann wegen des Frusts.

Was hätten Sie in diesem Fall ab Februar nächsten Jahres gemacht?
Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich halte es da mit dem russischen Sprichwort, dass man das Fell des Bären erst verteilt, wenn er erlegt ist.

Hatten Sie auf 21 zu 5 spekuliert?
Nein, so deutlich hatte ich es nicht erwartet. Ich hatte einige Signale von Stadträten, dass sie mich wählen würden. Bei anderen wusste ich, dass ich da erst einmal abwarten sollte. Umso froher bin ich nun.

Warum wollen Sie noch einmal sieben Jahre Bürgermeister sein?
Zum einen fühle ich mich noch fit und leistungsfähig. Zum anderen sind noch viele Aufgaben zu erledigen, bei denen ich mich in der Lage fühle, sie mit dem Oberbürgermeister und den Stadträten umzusetzen.

Ralf Zeidler wies auf fünf Baustellen hin, nämlich das Seenland, die drei Kulturzentren Schloss, Lausitzhalle und Bürgerzentrum, den Sport, die Schulen und den Rettungsdienst. Hat er Recht?
Die kann ich grundsätzlich unterschreiben. Dabei muss ich aber auch sagen: An vielem von dem, was er gesagt hat, sind wir schon länger dran. Das gilt etwa für die Stärkung der Feuerwehren und die Zusammenarbeit mit den Wehren im Umland.

Die größte Baustelle sind Schulsanierungen und teils -profilierungen?
Das ist immer relativ. Wir haben tatsächlich viele Baustellen. Ich sehe die Schulen schon als einen besonderen Schwerpunkt. Aber wir wissen ja auch, dass Straßen und Gehwege teils schwierig sind, dass wir im Sportentwicklungsplan noch offene Dinge haben oder dass wir der Entwicklung des Seenlandes, des Scheibe-Sees mehr Aufmerksamkeit widmen müssen.

Sie haben in Ihrer Rede gesagt, die Pläne für die Umsetzung der Adler-Schule in die frühere Musikschule 2008 wären ein Fehler gewesen. Wie lässt sich so etwas künftig vermeiden?
Der Hauptfehler lag wie sicher auch bei anderen Entscheidungen darin, dass die direkt Betroffenen zu wenig beteiligt gewesen sind. Ich denke, was wir lernen mussten, ist, dass sich Dinge oft leichter umsetzen lassen, wenn man im Vorfeld rechtzeitig mit den Beteiligten redet, ihre Ideen einbezieht und dann sicherlich auch an der einen oder andern Stelle seine Entscheidungen korrigiert.

Sie bereiten sich jetzt auf Ihre vierte Kandidatur im Jahr 2021 vor?
Nein, das ist aus zwei Gründen nicht möglich. Erstens muss man irgendwann tatsächlich Schluss machen. Ich beabsichtige nicht, meine jetzige Arbeit bis in alle Ewigkeit zu machen. Der zweite Punkt: Die Sächsische Gemeindeordnung sieht vor, dass Bürgermeister und Beigeordnete mit 68 ausscheiden müssen. So wird es voraussichtlich auch bei mir sein.
Fragen: Mirko Kolodziej



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