Stadt reagiert auf Vorwürfe


von Tageblatt-Redaktion

Nachdem Bürger ebenso wie die LebensRäume-Wohnungsgenossenschaft und die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kritik an den jüngst vorgestellten Vorstellungen der Stadt Hoyerswerda zum weiteren Stadtumbau geübt haben, reagiert das Rathaus mit einer Erklärung. Hier ist sie in vollem Wortlaut:

"Mit dem vorgelegten Entwurf des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für einen Siedlungskörper 2030 wird eine räumliche Schwerpunktsetzung von Qualifizierungs- und Aufwertungsmaßnahmen bis 2030 vorgenommen. Die Stadt konzentriert ihre investiven Bemühungen auf diesen Bereich und wirbt um Unterstützung dieser Strategie bei den allen Akteuren des Stadtumbaus (Wohnungsunternehmen, Infrastrukturträger, Unternehmen). Die Siedlungsstruktur 2030 berücksichtigt insbesondere die prognostizierten spezifischen Wohnbedarfe im Jahr 2030 sowie die Lage der zentralen Einrichtungen mit der Zielrichtung des Erhalts kompakter Strukturen. Der vorgestellte Siedlungskörper 2030 ist keine Rückbaukonzeption – es werden keine objektkonkreten Planungen vorgenommen – diese Aufgabe liegt in der Verantwortung der Wohnungsunternehmen als Eigentümer der Wohngebäude.

Eine Bündelung der Bemühungen der bisherigen Stadtumbaupartner bietet die besten Aussichten auf einen nachhaltigen Erfolg des unbestreitbar schwierigen aber auch weiterhin notwendigen Stadtumbauprozesses.
Die Stadt wird hier lenkend wirken – mit der Konzentration öffentlicher Investitionen und der finanziellen Unterstützung von Maßnahmen, die den Zielsetzungen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes entsprechen.
Eine Neiddebatte Altstadt – Neustadt wirkt kontraproduktiv.

Die eingetretene Rückbaupause der Jahre 2016/ 17 soll bewusst auch für die gemeinsame Ideenfindung für die zukünftige Gestalt der Neustadt von Hoyerswerda genutzt werden. Ziel der Stadtverwaltung ist es, die Entwicklung einer von einer möglichst breiten gesellschaftlichen Basis getragenen Zukunftsstrategie Erste Schritte sind dazu erfolgt (Stadtwerkstatt am 07.11.2015 und Bürgerinformation 15.06.2016). Am 07.07.2016 soll gemeinsam mit der Bürgerschaft und den verschiedenen lokalen Akteuren beraten und entschieden werden, wie dieser Beteiligungsprozess praktisch ausgestaltet werden kann (Formate, Inhalte, Zeitabläufe). Die Annahme der Verantwortung der Folgen des demographischen Wandels auch gestaltend zu bewältigen und eben nicht nur reagierend und dies für die gesamte Stadt Hoyerswerda ist Aufgabe und Chance zugleich für alle Bevölkerungs- und Akteursgruppen in Hoyerswerda. Soziale Verantwortung heißt in diesem Kontext, bezahlbares qualitätvolles Wohnen für jeden Bürger von Hoyerswerda zu sichern und eine Verteuerung, z.B. durch überdimensionierte Infrastrukturen zu vermeiden – auch dies erfordert eine Anpassung/ Verringerung des Siedlungskörpers.

Klare Perspektiven zur künftigen Entwicklung der Neustadt sollen gerade Sicherheit für die aktuellen Bewohner der Neustadt erzeugen, aber auch für künftige Nachfrager nach Wohnraum in Hoyerswerda eine kalkulierbare Entscheidungsgrundlage bieten. Eine sicher kleinere, aber auf die sich verändernden Wohnwünsche ausgerichtete Neustadt 2030 ist ein gutes Argument für Wohnungssuchende und damit zur nachhaltigen Sicherung der Neustadt als attraktiven Wohnstandort von Hoyerswerda. Der Oberbürgermeister bietet die Bereitschaft zu weiteren gemeinsamen Gesprächen an und wirbt um diese. Nur mit einer breit über alle Bevölkerungs- und Akteursgruppen abgestimmten Zukunftsentwicklungsstrategie wird der weitere Stadtumbau mit dem Ziel Hoyerswerda als Lebens- und Wohnstandort attraktiv zu halten, gelingen." (red)



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Kommentare zum Artikel:

Hagen Döhl schrieb am

Konzeptionen sind für die Stadtentwicklung sicher gut und wichtig. Warum bezieht man einen der größten Vermieter der Stadt in die Erarbeitung der Konzepte nicht ein, wie es sich doch aufdrängen muss, will man nicht an den Einwohnern der Stadt, die ja dort wohnen, vorbei planen?

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