Stadt holt zweite Meinung zum Handel ein


von Tageblatt-Redaktion

Stadt holt zweite Meinung zum Handel ein
Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. In der Debatte um die Ansiedlung neuen großflächigen Einzelhandels im WK IX wird der aktuelle Stadtrat aller Wahrscheinlichkeit nach keine Festlegungen mehr treffen. Er hat am Dienstagabend entschieden, dass es neben dem vorliegenden und wegen dessen Befürwortung der sogenannten Neuen Kühnichter Heide kontrovers diskutierten Einzelhandels- und Zentrenkonzept des Büros Lademann & Partner ein zweites geben soll.

Bei Enthaltung der CDU-Fraktion wurde festgelegt, per Ausschreibung nach einem Büro zu suchen. Nach Einschätzung von Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) wird es dann einige Monate dauern, bis das neue Gutachten vorliegt. Im Juni wird allerdings bereits der nächste Stadtrat gewählt. Am Dienstag wurde zunächst infolge der Abstimmung ein weiterer Punkt von der Tagesordnung genommen.

Er betraf einen Antrag, aus dem betroffenen Areal im WK IX per Änderung des Flächennutzungsplans eine Sonderbaufläche zu machen. Wie Ruban-Zeh sagt, hat sich mit dem Ratsbeschluss auch die Sonder-Stadtratssitzung erledigt, bei der am 12. März über das Konzept von Lademann & Partner abgestimmt werden sollte. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Ronald Will schrieb am

@ Uwe Mann: "Bürgermeinung" ist die eine Seite. Moderne Nahversorger sind natürlich schön. Lebendige Innenstädte ohne leere Geschäfte sind schön. Wenn jeder 5.000 Euro Lohn, Gehalt oder Rente bekommt, wäre auch schön. Und das ist das Problem. Die Bürger können ihr Geld nur einmal ausgeben. Wenn es dann in einem modernen neuen Nahversorger ausgegeben wird, dann fehlt es in den anderen Geschäften. Ist das "Kundendiebstahl" oder "fairer Wettbewerb", quasi der Markt wird es zeigen? Am Ende gibt es einen Verlierer (an Kunden). Deshalb muss eine Stadt verantwortungsvoll planen. Und für mich würde es die Schlussfolgerung geben, dass man das mögliche Risiko einer Schwächung der zentralen Innenstadt nicht eingehen sollte/dürfte. ALLE Städte, welche den Trend vom Neubau großflächigen Einzelhandels auf der Grünen Wiese vor der Stadt umgesetzt haben, verloren ihre attraktiven Innenstädte mit vielfältigen kleinen Läden. Statt Spielzeugladen und Haushaltswarengeschäft sind in den Geschäftsstraßen Büros von Versicherungen, Parteien und Pflegediensten. Wo man früher flanieren ging und in attraktive Laden-Schaufenster schaute, ist heute meist die Straße leer.

Uwe Mann schrieb am

Herr Will, ich respektiere Ihre Meinung, habe da aber eine andere! Übrigens ist ihre Aussage mit ALLEN Städten nicht richtig und da sollte man auch vorsichtig sein. Manche Städte wurden erst durch diese von Ihnen beschriebenen Ansiedlungen für Kunden attraktiv, denn durch diese Pull-Faktoren stieg der Zentralisierungsgrad der Stadt, was allen Geschäften gut tat. Am Ende sind die von Ihnen beschriebenen Läden (Spielzeugladen, Haushaltwarengeschäft) gar nicht von der Neuansiedlung betroffen. Und in Hoyerswerda gibt es nur im Lausitz-Center eine "Laufkundschaft" die bummeln geht. Alle anderen Geschäfte müssen sich ihre Kunden mit guten Angeboten und Erlebnissen "in den Laden holen" und daran wird sich auch danach nichts ändern. Ich hoffe, der Stadtrat bleibt bei seinem positiven Votum für den Bau des neuen WK IX.

Ronny Szepanski schrieb am

@Michaela Jurczok @Mirko Kolodziej

Entscheidend ist doch letztlich, dass es hier keine “Brandmauer“ gab. Ich denke, Sie beide wissen, dass ein erweiterter Antrag nicht spontan aus dem Hut gezaubert wurde. Somit wurde hier für alle im Stadtrat eine gute Lösung gefunden. Ich kann eine so lösungsorientierte Politik nur begrüßen und würde mir sehr wünschen, dass es so weitergeht.

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