Sprachtalent auf großer Reise


von Tageblatt-Redaktion

Auf eigene Faust hat sich Lena Friedek beim Bundeswettbewerb angemeldet und im Fach Englisch prompt den 1. Preis geholt.
Auf eigene Faust hat sich Lena Friedek beim Bundeswettbewerb angemeldet und im Fach Englisch prompt den 1. Preis geholt.

Von Tobias Hoeflich

Auch als die Preisverleihung im Sächsischen Landtag in Dresden schon ein paar Tage her war, wusste Lena Friedek noch nicht, was sie eigentlich gewonnen hat. „Ich war gar nicht da, weil das leider niemand an mich herangetragen hat. Das fand ich schon etwas schade“, erzählt die Schülerin des Hoyerswerdaer Foucault-Gymnasiums. Inzwischen ist der Büchergutschein überreicht worden, die Enttäuschung über die verpasste Feier vergessen. Dafür überwiegt die Freude über die eigene Leistung. Denn die 15-Jährige aus dem Bernsdorfer Ortsteil Straßgräbchen gehört zu den Siegern des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen 2015. Unter den 65 Schülerteams und knapp 400 Einzelstartern wurde Lena wie weitere 13 sächsische Teilnehmer, unter anderem aus Dresden, Leipzig und Grimma, kürzlich mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Auf den Wettbewerb stieß die Schülerin im vergangenen Sommer eher zufällig beim Surfen am heimischen Computer. Nach der Anmeldung musste Lena mehrere Aufgaben erfüllen, unter anderem einen Text auf Englisch vorlesen. Ihre Familie half ihr bei der Aufnahme und beim Kopieren auf eine CD, die sie zum eigentlichen Wettbewerbstag im Januar mitbringen musste. Dort warteten noch ein paar schriftliche Aufgaben auf die Teilnehmer, bei denen es vor allem auf Grammatik, Ausdruck und Kreativität ankam. „Im April habe ich dann einen Brief bekommen, dass ich sehr gut abgeschnitten hab.“ Ihre Schule war zunächst völlig ahnungslos: „Die wusste das erst, als ich um eine Freistellung für den Wettbewerb bat.“

Dass Lena eher nicht der naturwissenschaftliche Typ ist und ihr Sprachen mehr liegen, wusste sie schon am Anfang ihrer schulischen Laufbahn. „Ich denke, mir ist das irgendwie in die Wiege gelegt worden“, sagt sie. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, die in Dresden als Floristin arbeitet. „Sie ist mehr so die Kreative und tobt sich dort an den Blumen aus.“

Seit der dritten Klasse lernt die Schülerin nun schon Englisch, in der sechsten kam Russisch dazu, zwei Jahre später noch Latein. Das Umschalten zwischen den Sprachen ist dabei nicht immer einfach: „Vor allem, als ich mit Russisch anfing, war es manchmal schwierig, wieder vom kyrillischen ins lateinische Alphabet zu wechseln“, erinnert sich Lena und lacht. Vermutlich wird sie Deutsch-Englisch ab der elften Klasse als Leistungskurse belegen, aber das ist alles noch weit weg. Genauso wie die Zeit nach dem Abitur. „Aber etwas mit Sprachen möchte ich schon machen.“

Erst einmal folgt im September aber die große Reise ins nordrhein-westfälische Hattingen, wo sie am 17. Bundessprachenturnier teilnehmen wird. Lena freut sich schon auf die Fahrt dorthin, die vielen neuen Eindrücke und natürlich den Wettbewerb. Ob sie dort auch wieder so gut abschneidet, ist eher zweitrangig: „Ich bin auf keinen konkreten Platz aus. Ich möchte das einfach nur genießen und vielleicht auch neue Kontakte knüpfen.“



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