Sorbische Kulturtage in Niedersachsen
Hoyerswerda. Nachdem der Förderverein der Stadthalle im niedersächsischen Northeim sich im abgelaufenen Jahr intensiv mit Leben und Werk von Bergmann und Musiker Gerhard Gundermann (1955 - 1998) beschäftigt hat, sollen in diesem Jahr sorbische Kultur und Geschichte im Mittelpunkt stehen. Projektkoordinator Harald März teilt mit, der innerdeutsche Kulturdialog werde so weitergehen.
Zum Beispiel habe man die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig (im Bild) eingeladen. Aufbauend auf den Gundermann-Kulturtagen werde das Programm Ausstellungen, Lesungen, Mal-Aktionen, Vorträge und Diskussionsrunden sowie Film- und Theatervorführungen umfassen. Das Ganze soll demzufolge von Ende April bis Ende Dezember laufen.
Gesucht würden unter anderem noch Schulen aus Northeim und vorzugsweise aus Hoyerswerda für eine gemeinsame Ausstellung zum Thema. März sagt, der Wissensstand über die Sorben sei allgemein recht gering. (red)
Kommentare zum Artikel:
Werner Meschkank schrieb am
"Der Wissensstand über die Sorben sei allgemein recht gering." – Im Mittelalter waren Westslawische Stämme, von den Deutschen meist Wenden genannt, bodenständige Bevölkerung auf dem Gebiet von elf (!) der heutigen sechzehn deutschen Bundesländer – flächendeckend östlich von Elbe-Saale, anteilig aber auch westlich davon.
Indes erfährt man auf seinem deutschen Bildungsweg seit Generationen eher etwas über Ägypten, Australien und Amerika, als über anderthalb Jahrtausende wendischer Geschichte Deutschlands. Es sind de facto in allen (!) bundesdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten bis heute alte wendische Familiennamen nachweisbar. Tausende Ortsnamen in der BRD sind slawischer Herkunft. – Diese Bildungslücke sollte geschlossen werden. Northeim ist dabei viel Erfolg zu wünschen. W.M.
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