So sicher wie nach menschlichem Ermessen denkbar


von Tageblatt-Redaktion

Abgang von der Anlage gen Baerenhaus - Dr Werner Jorga wars nicht so recht zufrieden
Abgang von der Anlage gen Baerenhaus - Dr Werner Jorga wars nicht so recht zufrieden

Zufrieden dürfte der Hoyerswerdaer Zoo-Direktor a.D. Dr. Werner Jorga mit der gestrigen Vor-Ort-Runde auf dem Areal der Bärenanlage nicht gewesen sein. Seine Bedenken gegen einige Details dieser Anlage mitten in der Stadt wurden von Planern, Baufachleuten, Zoovereins-Freunden und Zoo-Mitarbeitern mit ausführlichen Gegenreden und Argumenten gekontert. Auch wenn ein Restrisiko nie auszuschließen ist: Eindruck des Betrachters war, dass zumindest nichts unbedacht geblieben ist. Das nun darf sich auch Dr. Jorga auf die Fahnen schreiben. Mancher von ihm öffentlich gegebene Hinweis fand scheinbar schon Niederschlag.

Der Elektrozaun
... ist ein doppelter. Er arbeitet anders als Weidezäune; „erkennt“ automatisch Störungen, reguliert sich danach und löst Alarm aus. Er ist witterungsresistent, verkraftet hin- einfallende Äste; kann von unten in ihn wachsendes Gras „wegbrennen“. Er wird so oft kontrolliert, dass ein echter Störfall ausgeschlossen scheint. Das System scheint mit so viel Netzen und doppelten Böden versehen wie nur möglich.

„Ausgrabeschutz“
Unter dem Zaun führen in einiger Tiefe Platten und Stahlmatten weit ins Gehege hinein, so dass die Tiere sich praktisch nicht ausgraben können. Auch die von Dr. Jorga als besonders „ausbruchsgefährdet“ befürchtete Ecke Schloss/Brücke wird so abgesichert.

Brückenbrüstung
Sie soll gegen Hineinfallen noch einmal anders und umfangreicher gesichert werden als jetzt schon.

Bäume
Die alten Bären werden sie kaum erklettern. Sollte Hoyerswerda einmal Jungbären bekommen, kann man die Bäume so stutzen, dass über sie ein Entweichen völlig unmöglich ist. Dass die Bären die Bäume irreparabel schädigen könnten, daran glauben die Planer nicht.

Die Bären selbst
... werden derzeit „konditioniert“ – mit Strom „bekannt gemacht“, auf dass sie den Zaun möglichst meiden. Dass sie abends das Einschließen verweigern, wird nicht geglaubt. Unfehlbares Mittel: „Lockfutter“, das auf der Anlage nicht gereicht wird, etwa Walnüsse.

Ja – und warum gab es nun so viele Verzögerungen; die Anlage sollte ja längst eröffnete sein? Geänderte Planungen zu Hütte und Verglasung waren schuld. Die hölzerne Besucher- und Schauhütte wurde, anders als geplant, nun in die Anlage integriert. Diese Änderung verursachte Verzögerungen, ebenfalls die Lieferung der Spezialpanzerglasscheiben. Auch die langen sorgfältigen Tests und Probeläufe. Im Frühjahr 2013 sollen die Bären nun einziehen.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 8 plus 6.