Seenland-Besuchertage sorgten für Image-Gewinn


von Tageblatt-Redaktion

2013 ist Senftenberg Gastgeber der Besuchertage im Lausitzer Seenland - Lautas Buergermeister Hellfried Ruhland gab den Staffelstab in Laubusch an die stellvertretende Buergermeisterin von Senftenberg, Teresa Melzer, weiter
2013 ist Senftenberg Gastgeber der Besuchertage im Lausitzer Seenland - Lautas Buergermeister Hellfried Ruhland gab den Staffelstab in Laubusch an die stellvertretende Buergermeisterin von Senftenberg, Teresa Melzer, weiter

Herr Ruhland, angesichts der aktuellen Witterung mag die Frage unpassend sein, trotzdem: Wird auch 2013 das Laubuscher Freibad wieder öffnen?
Auch wenn es schwer werden wird, wir müssen uns mit den freiwilligen Aufgaben insgesamt beschäftigen und diese auf den Prüfstand stellen, so haben wir aber auch für 2013 wieder geplant, das Freibad in der Badesaison zu öffnen.

Das Freibad mit ca. 80 000 Euro ist ein ordentlicher Kostenposten im Segment der freiwilligen Aufgaben der Stadt. Bleibt da überhaupt noch Geld für anderes?
Wir haben die Unterstützung und gegebenenfalls Bezuschussung im freiwilligen Bereich. Darüber hinaus gibt es andere Dinge, die wir sicherstellen, die aber zu hinterfragen sein werden. Ich denke da insbesondere an die Nutzungsgebühren von Sporthallen, von öffentlichen Räumlichkeiten, bei denen wir keine 100-prozentige Kostendeckung durch Gebühren haben. Darüber wird 2013 zu sprechen sein.

Aber noch mal zum Jahr 2012: Woran denken Sie da zuerst?
Ich denke ich an etwas sehr Erfreuliches, Nachhaltiges. Selbstredend sind die 10. Besuchertage im Lausitzer Seenland zu nennen. Sie waren ein voller Erfolg. Ich denke, sie waren ein Image-Gewinn für Lauta und insbesondere für den Ortsteil Laubusch. Es war ein Wochenende, diese Meinung hört man heute noch, das auch stimmungsmäßig der Bevölkerung sehr gut getan hat.

Was waren 2012 die wichtigsten Investitionen in Lauta?
Wir hatten uns schon 2011 damit beschäftigt, wie wir der gesetzlichen Vorgabe gerecht werden können, die da heißt, ab August 2013 ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen. Insbesondere im Krippenbereich sahen wir erheblichen Nachholbedarf. Es hat sich herausgestellt, dass wir Kita- und Hort-Plätze im Komplex betrachten müssen. Das war daher auch der Investitionsschwerpunkt.

Was ist konkret passiert?
Wir haben die Wiederangliederung der Hort-Betreuung in Lauta an der Grundschule „Hans Coppi“ für einhundert Kinder vorgenommen. In diesem Zusammenhang sind auch umfängliche Brandschutzmaßnahmen in dieser Schule realisiert worden, darunter die Schaffung einer Außentreppe als zweiten Rettungsweg, was mit nicht unerheblichen Kosten einhergegangen ist. Durch die Umverlagerung der Hort-Betreuung wurden Räumlichkeiten in der Kita „Firlefanz“ in der Bachstraße frei. Diese werden von der Stadt so hergerichtet, dass 20 neue Krippen-Plätze entstehen. Wir gehen davon aus, dass das reicht, um die gesetzliche Forderung zu erfüllen.

Baumaßnahmen gab es jüngst aber auch an der Kita-West  . . .
Dort erfolgte die Sanierung von Sanitäranlagen. Das haben wir, obwohl auch die Möglichkeit einer Ausnahmeregelung bestanden hätte, noch im Jahr 2012 realisiert.

Der Haushalt für 2013 ist noch in Arbeit. Welche Projekte sollten aus Ihrer Sicht in Angriff genommen werden? Reicht es für mehr als die Feuerwache in Laubusch?
Hier haben wir noch andere Überlegungen einfließen zu lassen. Wir sind ja mit einem nicht unerheblichen Eigenanteil am Umbau der Bahnübergänge beteiligt. Der an der Karl-Liebknecht-Straße machte den Anfang. Die Übergänge an der Oststraße und an der Sandwäsche folgen. Dann erinnere ich an die Kita „Brüderchen & Schwesterchen“ in Laubusch, deren Träger die Awo ist. Für die Investitionsplanung 2013 ist der von der Stadt zu tragende Eigenanteil an der Sanierung der Kita zu berücksichtigen.

Das klingt nach einer Verständigung zwischen Stadt und Awo?
Es gab ein Grundsatzgespräch, an dem auch das Landratsamt beteiligt war. Es ist nun die Frage, wie wird die Sanierung zeitlich umzusetzen sein. Kann sie in einem Jahr erfolgen oder eher in Jahresscheiben? Das ist auch immer abhängig von der Bereitstellung von Fördermitteln. Hier müssen wir schauen, welche Kosten auf uns zukommen.

Haben Sie schon ungefähre Vorstellungen?
Ich gehe davon aus, dass unser Eigenanteil sechsstellig sein wird. Der Sanierungsstau an diesem Gebäude ist ja erheblich. Es sind Fenster und Türen komplett auszuwechseln, die Heizungsanlage ist marode. Es sind Baumaßnahmen an der Fassade durchzuführen, möglicherweise auch im Dachbereich. Wir sprechen von Kosten von rund einer halben Million Euro.

Die Feuerwache, um darauf zurückzukommen, bleibt aber weiterhin im Plan?
Diese wird 2013 ein Investitionsschwerpunkt sein, sofern sich der Stadtrat dazu bekennt. Die planerischen Vorbereitungen sind im Gange. Ein realistischer Baubeginn ist im September denkbar, die Fertigstellung 2014. Weiterhin, um bei Investitionen zu bleiben, werden wir Brandschutzmaßnahmen in den beiden Grundschulen umsetzen müssen. Umfängliche Brandschutzauflagen gibt es auch für das Jugendhaus am Lessingplatz.

Nochmal zu Laubusch, täuscht der Eindruck oder widmet die Verwaltung diesem Ortsteil mehr Aufmerksamkeit als anderen? Ich sage nur: Feuerwehr, Freibad, Besuchertage, Gewässerpflege . . .
Hier gibt es verschiedene Sichtweisen. Die Verwaltung, ich persönlich und nicht wenige Bürger aus der Stadt sind durchaus der Meinung, dass wir dort anteilig mehr Aktivitäten entwickeln, als in anderen Bereichen. Aus Laubuscher Sicht, hier meine ich nicht die Bürger und Gewerbetreibenden, sondern die Entscheidungsträger, speziell den Ortsvorsteher und seinen Ortschaftsrat, fällt der Undank auf, mit dem oft die Geschehnisse verfolgt werden. Da werden eher Forderungen aufgemacht, anstatt auch mal selbst an Lösungen zu arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass das auf Dauer nicht überstrapazierbar ist.

Die Leipper würden gern sehen, dass der geplante Windradbau verhindert wird. Ist das denkbar? Kann die Stadt Einfluss nehmen?
Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir alles so unternehmen, wie es von der Ortschaft, von den Bürgern gewünscht wird. Wir haben das Wegerecht über ein städtisches Grundstück abgelehnt, ebenso ein beantragtes Leitungsrecht, was alles mit dem beabsichtigten Windradbau im Zusammenhang steht. Und auch der Bauantrag wurde einstimmig abschlägig beschieden.

Das wird aber nicht das Finale sein. Können Sie sich vorstellen, mit einem Protestplakat auf der Straße zu stehen?
Mit einem Plakat auf der Straße zu stehen – ich weiß nicht, ob das zeitgemäß ist, ob das Wirkung zeigt. Aber um das deutlich zu sagen: Ich bin natürlich gegen Windenergieanlagen in dem Ausmaß, wie sie jetzt bei Leippe geplant sind.

Welchen Eindruck haben Sie von der bisherigen Arbeit des Gewässerverbandes Kleine Elster/Pulsnitz auf dem Gebiet von Lauta?
Mit den vom Gewässerverband durchgeführten Maßnahmen sind wir sehr zufrieden. Das, was abgearbeitet wurde und das, was wir in Rechnung gestellt bekommen, fällt sehr zu unserer Zufriedenheit aus. Ich habe mir in diesen Tagen bei Schneeschmelze auch extra noch mal den Schleichgraben angeschaut. Die Wasserführung lag reichlich einen Meter unterhalb der Uferkante. Das hätte ich mir schlechter vorgestellt. Ich denke, dass insbesondere an diesem sehr in der Kritik stehenden Gewässer doch merklich etwas passiert ist. Ob es nun zur Zufriedenheit oder Lösung der Probleme der betroffenen Anwohner in Laubusch Siedlung geführt hat, das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich nicht.

Gibt es Fortschritte bei der Entwicklung eines Stadtzentrums an der Mittelstraße?
Die Mittelstraße erfährt eine Aufwertung durch die neue Rettungswache, die der Landkreis bauen lässt. Das Zwischenstück zwischen der Rettungswache und dem Wohn- und Geschäftshaus Sommer, das ja städtisch ist, werden wir so herrichten, dass es als Baugrundstück angeboten werden kann. Hier gibt es schon einen Interessenten. Auf dem ehemaligen ZRA-Gelände konnte die Rettungswache übrigens nicht gebaut werden, weil dort Fördermittel zum Abriss verwendet wurden, die mit einem Verbot für eine gewerbliche Bebauung bis 2017 verbunden waren. Eine Wohnbebauung wird sogar dauerhaft ausgeschlossen. Aber 2017 ist ja nicht mehr so lange hin. Der Bau einer kombinierten Sport- und Mehrzweckhalle, die wir für die Stadt dringend bräuchten, sollte eine langfristige Zielstellung sein.

Haben Sie Ideen, was sich mit der ehemaligen Nordschule anstellen lässt? Das Gros des Gebäudes wird ja gar nicht oder nur sporadisch genutzt?
Da bahnt sich für das Frühjahr ein Interessentengespräch an. Es würde uns sehr freuen, wenn es gelingen würde, dieses Vorhaben umzusetzen. Nur soviel: Die Qualifizierung dieses Gebäudes dafür ist ganz einfach die Ebenerdigkeit.

Besuchertage finden ja 2013 keine in Lauta statt. Auf welche Veranstaltung(en) können sich die Bürger trotzdem freuen?
Wir praktizieren es ja nun schon seit einiger Zeit so, das Stadtfest der Stadt Lauta mit einem in den Ortsteilen stattfindenden Fest zu verbinden. Ich denke, das ist vor dem Hintergrund zahlreicher kleinerer festlicher Anlässe auch zeitgemäß. 2013 wird das Heimatfest in Leippe sein. 2014, so denke ich, ist das Teichfest in Torno an der Reihe. Und 2015, das steht bereits fest, werden wir das Stadtfest in Lauta durchführen - anlässlich 50 Jahre Stadtrecht von Lauta.
Fragen: Ralf Grunert



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