Schwere Handarbeit für neue Wälder


von Tageblatt-Redaktion

Forstwirt Bernd Frommelt hält in der Hand einige der zweijährigen Eichen, die in den letzten Tagen im Revier Neukollm gepflanzt wurden. Zuvor gediehen hier Blaufichten.
Forstwirt Bernd Frommelt hält in der Hand einige der zweijährigen Eichen, die in den letzten Tagen im Revier Neukollm gepflanzt wurden. Zuvor gediehen hier Blaufichten.

Mit dem Dienstwagen geht es durch den Wald. Revierleiter Michael Dobisch lenkt den Suzuki über die matschigen Waldwege quer durch den Schwarzkollmer Wald bis zum Rand des Waldes, da, wo man von einer Lichtung schon Häuser von Leippe sehen kann. Einen Hektar groß ist die Fläche. Noch vor wenigen Monaten wuchsen hier Blaufichten. Ein Standort, auf dem der Revierleiter nun planmäßig Laubbäume aufforsten lässt. „2003 haben wir hier noch Weihnachtsbäume geschnitten“, sagt Michael Dobisch. Dann waren die restlichen Nadelbäume zu groß für die Wohnzimmer. Jetzt sind sie gefällt und verwertet.

Im März, als der Frühling sich für eine Woche blicken ließ, bauten die Forstwirte des Forstbezirks Oberlausitz einen grobmaschigen Zaun um die Fläche – als Verbissschutz. In dieser Woche sind sie wiedergekommen und arbeiten sich durch den schweren nassen Boden. Einige tausend Pflanzen bringen sie hier Stück für Stück in den Boden – Hainbuche, Roterle, ein paar Sträucher am Rand, vor allem aber Stieleiche.

Die Hacke wird in den Boden gerammt, mit einer Hin- und Herbewegung schaffte man einen kleinen Spalt in der Erde. Aus der Hüfttasche nimmt Forstwirt Bernd Frommelt einen der Setzlinge, steckt ihn vor das Blatt der Hacke, zieht diese aus dem Boden und der kleine Baum ist in der Erde, wächst hoffentlich an und gedeiht. Weiter geht es für die Forstwirte. Im Kleinen auf der aufzuforstenden Fläche, im Großen von einer Einsatzstelle zur nächsten.

Binnen zwei Tagen ist die kleine Fläche fertig. Zuvor waren die Arbeiter schon auf der anderen Seite der B 97 am Gerichtsberg zugange und haben vier Hektar aufgeforstet. Aber auch Nadelhölzer sind in diesem Jahr wieder dran. Heute dürften die Forstwirte bereits im Revier Elsterheide arbeiten. Hier wird Kiefer aufgeforstet. Deutlich sichtbar dürfte dies für viele Autofahrer an der B 97 werden, wenn der ehemalige Parkplatz Richtung Schwarze Pumpe bepflanzt wird. Von Müll beräumt und gegen Befahren gesichert worden war er schon vor Monaten. In einigen Jahren wird man ihm vor lauter Bäumen nicht mehr ansehen, dass er mal ein Parkplatz war.

Aber das ist schon wieder das Revier von Peter Muster und nicht die Baustelle von Michael Dobisch. Der ist an diesem Vormittag gerade dabei, noch Synergieeffekte zu erzielen. Eine Firma, die mit anderen Arbeiten im Revier betraut ist, hat einen Mini-Bagger dabei. Sie sollen an einer vorgegebenen Stelle zwei größere Pflanzlöcher ausheben, in die die Forstwirte nach der Arbeit auf der Aufforstungsfläche noch zwei größere Bäume pflanzen. Die Eiche und die Linde sollen später einen Gedenkstein rahmen.

Bis es den gibt, vergeht noch etwas Zeit. Aber man hat eben nicht jeden Tag einen Minibagger und die Forstwirte im Wald. Michael Dobisch setzt sich in seinen Dienstwagen und fährt wieder los. Natürlich wird er künftig regelmäßig an der Aufforstungsfläche vorbeischauen. Vielleicht haben es ja wie an anderer Stelle eine Wildschweinbache mit ihren Jungtieren oder Reh trotz Zaun auf die Fläche geschafft. Dann müssen sie dort eben wieder runter. Immerhin sollen aus den kleinen Setzlingen irgendwann mal stattliche Bäume werden.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 7 plus 9.