Schnee verweht das Weihnachtsgeschäft


von Tageblatt-Redaktion

Claudia Görner, Inhaberin des Dessousfachgeschäfts Body Feeling in der Altstadt, empfiehlt als Weihnachtsgeschenk Nachtwäsche, die auch problemlos als Hausanzug durchgehen kann.
Claudia Görner, Inhaberin des Dessousfachgeschäfts Body Feeling in der Altstadt, empfiehlt als Weihnachtsgeschenk Nachtwäsche, die auch problemlos als Hausanzug durchgehen kann.

Der Schneesturm hat den Weihnachtsgeschenke-Kaufansturm auf die Geschäfte verweht – sagen einige Hoyerswerdaer Händler. Wenige Tage vor Heiligabend ist das Weihnachtsgeschäft noch immer nicht so richtig angelaufen. Aber wenn, dann kaufen die Kunden in Hoyerswerda die Präsente für ihre Lieben ziel-, also wunschzettelgerichtet ein. Und wer noch keine Idee hat, was er seiner Familie oder Freunden am Freitag unter den Tannenbaum legen soll, findet hier vielleicht eine Anregung.
Claudia Görner, Inhaberin des Dessousfachgeschäfts Body Feeling in der Altstadt, glaubt nicht daran, dass der Kundensturm noch einmal durch den Laden bläst. „Das ist vorbei für dieses Jahr“, meint sie. Vom so genannten Weihnachtsgeschäft gebe es diesmal kaum eine Spur. Das sei aber nicht ausschließlich witterungsbedingt. „Schon seit Oktober ist es sehr ruhig geworden.“ Die Leute würden sehr aufs Geld achten. Aber: Weihnachtswünsche nach Unterwäsche oder Nachthemden würden natürlich dennoch erfüllt. Claudia Görners Kunden, hauptsächlich Frauen, „wissen genau, was sie wollen“. Früher sei das anders gewesen, wäre es vor dem Kauf mehr auf die Beratung im Laden angekommen. Das trifft nach Aussage der Geschäftsfrau auch auf die Männer zu: „Im Vergleich zu früher kennen sie die Größe ihrer Frauen ganz genau.“ Die Herren suchen übrigens die Geschenk-Dessous meist nach ihrem eigenen Geschmack aus, so die Erfahrung von Claudia Görner. Wer im Trend sein möchte, kauft auf Empfehlung der Ladeninhaberin am besten Sportliches für Darunter: „BHs ohne Spitze, also etwas nicht ganz so Zartes,so dass sich nichts unter der Oberbekleidung abzeichnet.“ In puncto Nachtwäsche seien nicht mehr die klassischen Nachthemden angesagt, sondern eher Kombinationen angesagt, die auch als Hausanzug durchgehen – in denen man „angezogen“ aussieht, auf der Couch lümmeln, zum Briefkasten gehen kann.
Gern gekaufte Geschenke sind Uhren oder Schmuck. Beides ist bei Goldmeister im Lausitz-Center zu haben. Die Kunden ließen sich da gern beraten, war von Mitarbeiterin Carola Pitter zu erfahren. Gerade Männer jedoch, wüssten trotzdem genau, womit sie ihrer Herzensdame eine Freude machen könnten. Mit einer der angesagten Automatikuhren beispielsweise, die auch für Herren zu haben sind. Häufig komme es auch vor, dass ein Paar ins Geschäft kommt und sich einer von beiden sein Geschenk selbst aussucht. Silberschmuck werde hauptsächlich von der jüngeren Kundschaft bevorzugt, „ansonsten hält sich die Nachfrage nach Gold oder Silber die Waage“, so Carola Pitter. Und wie ist die Nachfrage? „Bisher recht verhalten.“ Es liege wohl am Wetter. Der erste verkaufsoffene Sonntag am dritten Advent sei aber sehr gut gelaufen; auch gestern war Einkaufen im Center möglich. Den großen Ansturm erwartet Carola Pitter in dieser Woche. „Je näher Weihnachten rückt, desto größer ist der Andrang“, weiß sie aus Erfahrung.
Gegenüber, in der Parfümerie Douglas, sucht ein Kunde einen Damenduft – vermutlich für seine Frau. Er kann sich nur noch an den Anfangsbuchstaben des Parfümnamens, an die Flakonfarbe und ein bisschen auch an den Geruch erinnern. Mit Hilfe einer Mitarbeiterin findet er das Gesuchte. Neben der Kasse lässt sich eine Frau einen Schal weihnachtlich verpacken. Das so genannte Boutique-Rondell im Eingangsbereich mit extra zusammengestellten Geschenkartikeln sieht schon geplündert aus.Das Geschäft ist für den späten Vormittag gut gefüllt, möchte man meinen. Das sieht die stellvertretende Filialleiterin Mandy Berger ein bisschen anders. Ihrer Meinung nach müsste es voller sein. „Das Weihnachtsgeschäft hat noch nicht so richtig angefangen.“ An Wochentagen sei zu merken, dass gerade die hiesige Kundschaft sehr aufs Geld achtet, Frauen eher als Männer. Am Wochenende sähe das etwas anders aus, da kämen die Kunden auch von weiter her. An den verkaufsoffenen Sonntagen etwa aus Dresden, wo adventssonntägliches Einkaufen diesmal nicht möglich war. Und wie gehen die Shopper beim „Durchriechen“ der unzähligen Flakons vor? „Männer gucken, was im Badschrank steht und holen für ihre Frauen oft denselben Duft. Sie suchen aber auch nach Neuem und lassen sich dann gern beraten.“ Vieles laufe dabei über die Werbung oder Empfehlungen von Freunden oder Verwandten. Trenddüfte für Damen seien demnach „Hilfiger Woman“ von Tommy Hilfiger und das etwas schwerere „Charm Rose“ von Thomas Sabo. Herren mögen Gaultier Düfte oder „Davidoff Champion“. Auch für die Kleinen wird Kunde fündig – mit „Hannah-Montana“-Mädchenparfüm oder „Batman“-Duschbad für Jungs.
Ganz klar zielgerichtet kauft die Kundschaft im expert-Elektronikmarkt ein. Flachbildfernseher, Notebooks, iphones, Tablet-PCs oder ein toller neuer Backautomat als Selbstbelohnung sind nun mal keine Artikel, die man mal eben so im Vorbeigehen einpackt. „Oft kommen ganze Familien und suchen sich Geschenke vor Ort aus – seien es Fernseher oder Kaffeautomaten“, sagt Marketingleiter Christian Röhl. Dabei werde weniger nach Schnäppchen, sondern nach Mehrwert gesucht. CDs oder Computerspiele seien eher Mitnahmeartikel, bei denen gern Personalempfehlungen angenommen werden. Welche das sind? „Die X-Box 360 Kinect mit Bewegungssteuerung ist ein Höhepunkt auf dem Spielemarkt, die macht richtig Spaß.“ Wohl kein Spontankauf, aber ein tolles Geschenk sei zudem ein 3-D-Fernseher. In puncto Musik empfiehlen sich die neuen CDs des Klassik-Pop-Quintetts Adoro und der deutschen Chartstürmer Unheilig, so Marktleiter Steffen Glende. Mit Last-Minute-Käufern, die noch kurz vor knapp ein Präsent suchen, werde in dieser Woche gerechnet, sagt Christian Röhl. „Bisher ist es ruhiger als sonst, das schlechte Wetter…“ Bis Heiligabend 14 Uhr können Geschenkejäger hier noch auf die Pirsch gehen. Und dann: Fröhliche Weihnachten!



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