Schlosspark-Mauer ist ein Original aus uralter Zeit

Von Ralf Grunert
Rund 3 300 Euro hat die vom Bernsdorfer Stadtrat Bodo Rudys vor gut einem Jahr initiierte Spendensammlung für den Wiederaufbau des historischen Rathaus-Torbogens bislang eingebracht. 25 000 bis 30 000 Euro sind insgesamt nötig, so lautete eine unverbindliche Schätzung des mit der Rathaus-Sanierung beauftragten Hoyerswerdaer Planers Thomas Gröbe. Wann diese Summe erreicht wird und ob es Fördermittel gibt, steht in den Sternen, ebenso wie die Realisierung des Projektes an sich. Für Bodo Rudys und viele Bürger wäre ein Torbogen ein gewisser Abschluss der im Herbst 2013 gestarteten und noch nicht abgeschlossenen Rathaussanierung.
Dem Bernsdorfer Egmont Koppelt ist der Torbogen allerdings weniger wichtig. „Was soll ein Torbogen, der zwar schön gemacht ist, der aber nicht an der ursprünglichen Stelle steht, weil das nicht mehr möglich ist?“, stellt er als Frage in den Raum. Mehr am Herzen liegt ihm der Erhalt der Reste der Schlosspark-Mauer, die direkt an der Rathausallee neben dem Schlossteich zu finden sind. Er würde es gern sehen, wenn das zirka zehn Meter lange Mauer-Stück samt des von zwei Säulen flankierten Eingangs saniert würde und damit erhalten bliebe. „Als ein Original aus uralter Zeit“, wie er es formuliert. „Und wenn es auch nur 20 oder 30 weitere Jahre hält“, so sein Standpunkt. „Dann wäre eine Generation vorüber und man könnte neu darüber nachdenken“, blickt er voraus.
Egmont Koppelt ist überzeugt, dass sich ebenso wie für den Wiederaufbau des Torbogens auch für die Sanierung des Restes der Schlossmauer Spender finden würden. Diese könnten auf Namenstafeln an der Innenseite der Mauer einen Platz finden, schlägt er vor, will aber selbst keine Sammlung starten. Wichtig wäre dem Bernsdorfer auch, dass der Mauerrest einen ähnlichen Farbton erhält wie das sanierte Rathaus. „Das ergibt ein harmonisches Bild und macht deutlich, dass die Mauer dazugehört.“ Und so wie der Mauerrest müssten auch die entlang der Rathausallee verlaufenden Fundamente des einstigen Zaunes erhalten bleiben. Idealerweise sollte das zwischen den Säulen fehlende Eisentor ersetzt werden. „Ich denke, dass man darüber nachdenken soll.“
Genau das ist bereits geschehen, wie von Planer Thomas Gröbe zu erfahren war. Es sei vorgesehen, die unter Denkmalschutz stehenden Mauerreste zu sanieren. „Wenn auch nur in relativ einfacher Form.“ Passieren wird das im Zuge der Gestaltung der Außenanlagen innerhalb des Gesamtprojektes Rathaus-Sanierung. Schon Ende 2013, daran erinnert Thomas Gröbe, habe er das im Kreise der Stadträte signalisiert.
Aktuell ins Auge gefasst sei, die Schlossmauer im Zeitraum 2016/2017 als Maßnahme in Angriff zu nehmen. Wie alt diese eigentlich ist, darüber hat Thomas Gröbe keine Erkenntnisse. „Das wurde bisher nicht im Detail untersucht. Das wird aber noch gemacht, ehe die Sanierung beginnt“, kündigte der Planer an.
Grobe Vorstellungen, wie die Mauer in die Außenanlagengestaltung eingebunden wird, hat Thomas Gröbe längst. „Von der Pforte aus soll es einen kleinen Weg durch den Park zum Rathaus geben.“ Noch in diesem Jahr geplant ist, eine zwischen dem Rathaus und der Platane an der Rathauszufahrt verlaufende Leitung in einen offenen Graben zu verwandeln und diesen mit Rücksicht auf den Baumbestand geschwungen in Richtung Schlossteich verlaufen zu lassen. Später mal könnte der erwähnte Weg durch den Park den Graben per Minibrücke überqueren. Das allerdings ist bisher nur eine Idee von Thomas Gröbe. Eine weitere ist die, auf den Fundamenten entlang der Rathausallee, wieder einen schmiedeeisernen oder überhaupt einen Zaun zu errichten. „Als Gestaltungselement und gleichzeitig als Absperrung.“
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