Scheibesee soll Südsee-Paradies werden


von Tageblatt-Redaktion

René Richard Hohmann aus Hoyerswerda baut in Kühnicht Boote und Didgeridoos. Er hat die Hoffnung, dass diese beiden Dinge künftig am Scheibesee im Verbund mit anderen an die Südsee angelehnten Angeboten für Erholungssuchende eine Rolle spielen können.
René Richard Hohmann aus Hoyerswerda baut in Kühnicht Boote und Didgeridoos. Er hat die Hoffnung, dass diese beiden Dinge künftig am Scheibesee im Verbund mit anderen an die Südsee angelehnten Angeboten für Erholungssuchende eine Rolle spielen können.

René Richard Hohmann kennt das Loch in der Landschaft, das heute der Scheibesee ist, schon ziemlich lange. Der Hoyerswerdaer war Mitglied des Orchesters Lausitzer Braunkohle, also des vormaligen Bergmannsorchesters Schwarze Pumpe. „Wir haben gespielt, als in Scheibe die erste Kohle gefördert wurde, und ebenso, als der letzte Kohlezug wegfuhr.“ Ersteres ereignete sich 1985, Letzteres 1996.
Seit acht Jahren läuft nun Wasser in den See, im Jahr 2012 soll er gefüllt sein. Und dann? „Wir müssen hier was reißen und etwas bringen, was sonst keiner hat“, sagt Hohmann. Beruflich firmiert er als „Der Kanumann“. Im Gewerbepark Kühnicht, also unweit vom westlichen Scheibesee-Ufer, baut er Boote. Seine Passion sind Proas, windgetriebene Auslegerkanus, die in Polynesien schon seit mehr als tausend Jahren unterwegs sind. Die Planungen für den Scheibesee gehen ihm bisher zu langsam vorwärts. Gut, im nächsten Jahr sollen eine Zufahrt und Parkplätze gebaut werden. „Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass die Verantwortlichen privat kein Interesse haben und sich deshalb so wenig tut“, vermutet der Kanumann.

Er ist nicht der Einzige, der verfolgt, wie sich Geierswalder See, Dreiweiberner See und sogar Spreetaler See langsam entwickeln. „Wir müssen das jetzt beschleunigen“, sagte im Juni Lutz Modes, der Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft. „Scheibesee - volle Kanne“ schrieb Oberbürgermeister Stefan Skora seinem Baudezernenten Dietmar Wolf kurz darauf auf einen Zettel. Und erst vor vier Wochen verlangte der Chef des Kreissportbundes, René Dasler, in dieser Zeitung deutlich mehr „Teamgeist“ für den See.

René Richard Hohmann wäre gern Team-Mitglied. Und er hat auch eine Idee, was man am Scheibesee anders machen könnte: „Es geht nicht wie üblich um einen Strand, einen Steg und eine Imbissbude.“ Hohmann sieht vor seinem geistigen Auge östlich von Hoyerswerda eine Art Südsee-Paradies. Natürlich sollen da seine Proas schwimmen. Aber nicht nur das. Er könnte sich vorstellen, dass jemand Urlauber-Unterkünfte im typischen Tiki-Stil baut. Es könnte sich auch jemand für Yoga-Kurse finden oder ein Tattoo-Zentrum eröffnen. „Das geht alles in Richtung Südpazifik“, sagt Hohmann. Und manches davon würde sich sogar für die kalte Jahreszeit eignen. Der musikalische Kanumann selbst baut zum Beispiel Didgeridoos, das Instrument der australischen Aborigines. Ideen scheint es viele zu geben. Nur – und hier sind wir bei René Dasler vom Sportbund und seinem Team-Gedanken –  alleine schafft Hohmann das nicht. „Ich würde mich gern einbringen“, sagt er. Auch davor- spannen, wenn es sein muss. Aber es mangelt derzeit noch an Partnern. Lutz Modes hat er seine Idee schon vorgestellt. „Er war ganz begeistert“, sagt der Kanumann. Er hätte aber gern Kontakt zu mehr Leuten, die, so wie er, „nicht das Herkömmliche wollen“. Seine Südsee-Idee, sagt er, sei durchaus dazu angetan, die Jugend an den See zu locken: „Schließlich gibt es so etwas europaweit nicht.“ Und dass die Region junge Leute nötig hat, muss man keinem mehr erklären.
Noch, sagt Hohmann, sei Zeit, ein schlüssiges Konzept zu entwickeln und auch, etwas zu bauen. Wenn das Gewässer nutzbar wird, würde er gern am Ufer stehen und Musik machen - warum eigentlich nicht auf einem Didgeridoo?

Kontakt zu René Richard Hohmann gibt es via: derkanumann@t-online.de



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