Sagenhaftes Seenland richtet drei glanzvolle Tage aus

Obwohl noch längst nicht fertig geflutet oder gar seine touristische Endausbaustufe erreicht habend – das Lausitzer Seenland ist schon heute eine Touristenattraktion. Noch vor allem darob, dass man hier eine Landschaft im Wandel erleben kann wie wohl die nächsten 100 Jahre nicht mehr. Entsteht doch hier aus ausgekohlten Braunkohlentagebauen die größte von Menschenhand geschaffene Wasserfläche/Seenkette, jedenfalls in Europa. Und so hatten die bisherigen sieben Auflagen der Besuchertage im Lausitzer Seenland vor allem diesen Wandel und Zukunftsversprechen zum Thema.
Eine ganz neue Qualität werden hingegen die 8. Besuchertage erreichen. Sie finden nämlich in Hoyerswerda und am Groß Särchener Knappenseestrand statt, und bei ihnen sind die Seen, also vor allem der Knappensee, nicht die Hauptperson, sondern vor allem die Kulisse für das, was Besucher schon jetzt vorfinden – hier und heute.
Hauptspielort wird die Energiefabrik Knappenrode sein, vormals unter „Bergbaumuseum“ firmierend und jetzt immer noch diesen Charakter habend – aber den eines sehr lebendigen Museums, das sich schon vielfach als Austragungs-Ort kultureller Glanzlichter bewährt hat; man denke nur an die FabrikFestSpiele, die NachtSchichten, Konzerte, Filmvorführungen, Sonderführungen und noch mehr.
Deshalb wird die Energiefabrik sich auch am Besuchertage-Wochenende vor allem der Kultur und des bunten Volksfesttreibens annehmen, währenddes die Kanuten vom Wassersportverein „Blaues Wunder“ den wässerigen Part leisten: Im Vereinsobjekt am Strand der Neubuchwalder Bucht und auf dem See werden sie Besuchern manch Unterhaltsames bieten, vor allem geführte See(wasser)wanderungen und Wettkämpfe von Drachenbooten, wohl so ziemlich das Attraktivste, was Binnenseen derzeit an muskelgetriebenen Wasserfahrzeugen zu bieten haben.
Aber zurück zur Energiefabrik an der Ernst-Thälmann-Straße 8 im Hoyerswerdaer Ortsteil Knappenrode: Hier spielen am Freitagabend Kotte & Kotte und Orange Blue auf; ein Höhenfeuerwerk beschließt gegen 23 Uhr den Tag.
Der Sonnabend hält Sportliches bereit – so den 1. Lausitzer Treppenlauf und einen Bergmanns-Fünfkampf, bei dem Briketts eine große Rolle spielen werden. Am Abend wartet eine SeeFilmNacht auf die Besucher – gezeigt werden der Dokumentarfilm „Träume der Lausitz“ und der französische Kult-Streifen „Willkommen bei den Sch’tis“, einem Menschenschlag, dem der Anthropologe und letztjährige TAGEBLATT-Kolumnist Felix Ringel in einer seiner Betrachtungen nicht ganz zu Unrecht die Hoyerswerdaer verglichen hat.
Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen zweier Schauen: Um 10 Uhr werden sich ab Energiefabrik über 20 Feuerwehrfahrzeuge bei einer St.-Florians-Parade durch den Ort bewegen, und den ereignisreichen Tag beschließt um 17 Uhr der Marsch „Sagenhaftes Seenland“ mit allen sorbischen/Lausitzer Sagenfiguren im Stelldichein.
Für Fußballfreunde sei erwähnt: Niemand, der den Sonntag in der Energiefabrik bis zum letzten Moment auskostet, wird den Anpfiff zum WM-Finale verpassen: Lange bevor um 20.30 Uhr der Anpfiff ertönt, sind die 8. Besuchertage im Lausitzer Seenland Geschichte. Zudem wird die hoyerswerdische Verkehrsgesellschaft Schwarze Elster (VSE) an allen drei Tagen einen Extra-Bus-Service zwischen dem Stadtgebiet (mit vielen Haltestellen) und den Festspielorten einrichten – man kann also auch dort ein Bierchen trinken und dennoch mühelos zurück in die Stadt gelangen.
Internet: www.besuchertage-seenland.de.
Hinweis: Heute - am Freitag - ist dem TAGEBLATT eine Sonderbeilage zu den 8. Besuchertagen im Lausitzer Seenland hinzugefügt, die wir Ihnen empfehlen.
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