Rückblick: Wasser fließt in hoher Qualität


von Tageblatt-Redaktion

Rückblick: Wasser fließt in hoher Qualität
Zum Welttag des Wassers 2015 gaben die Versorgungsbetriebe Einblicke in Wasserwerk, Lausitzbad (im Bild) und Klärwerk. Foto: Archiv

Am 22. März 2015 erschien:

Wasser ist ein hohes Gut. „Es gehört zu den Grundnahrungsmitteln des Menschen. Warum wird es dann immer teurer?“, fragt Dieter Klotz am Sonnabendmorgen beim Tag der offenen Tür der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) frei heraus. So wie auch seine Frau Rosemarie und Enkel Alexander (12) hört der Hoyerswerdaer gespannt zu bei den Führungen im Trinkwasserwerk Zeißig, im Lausitzbad Hoyerswerda und in der Kläranlage Bergen. Passend zum Welttag des Wassers am gestrigen Sonntag, dem 22. März, gab die VBH-Mutter SWH Einblicke in die drei Einrichtungen.

„Der Trinkwasser-Preis liegt bei 1,50 Euro pro Kubikmeter. Die letzte Erhöhung liegt drei Jahre zurück“, geht Kai Ruthenberg, Netzmeister Wasser/Gas, bei der Führung im Wasserwerk direkt auf Dieter Klotz’ Frage ein. Und Qualität hat eben auch ihren Preis: „Wasser ist auch das am strengsten kontrollierte Lebensmittel.“

Aus dem Grundwasser der Maukendorfer Rinne entsteht das Hoyerswerdaer Trinkwasser. Jeden Tag stellt das Wasserwerk Zeißig den Hoyerswerdaern davon 4.500 Kubikmeter zur Verfügung. Die Bereitstellung von Rohwasser geschieht durch acht Tiefenbrunnen. Immens ist die Leistung der Aufbereitung: Rohwasser kommt zum Beispiel mit 17 Milligramm pro Liter Eisengehalt an. Im Werk Zeißig enthält das fertige Trinkwasser nur noch 0,02 Milligramm pro Liter. „Es ist ein langer Prozess des Aufbereitens. Wir setzen nichts weiter zu als Kalk. Wir filtern vor allem Eisen und Mangan heraus“, sagt Kai Ruthenberg. Zwei Reihen Wasser-Behälter mit 4.000 Kubikmeter Fassungsvermögen sorgen für die Verteilung. 280 Kilometer lang ist das Rohrleitungssystem zu den Kunden.

„Die Trinkwasser-Qualität ist sehr gut. Bei den Parametern liegen wir oft weit unter den vorgeschriebenen Grenzwerten laut Trinkwasser-Verordnung“, unterstreicht Bernd Holst, Bereichsleiter Betrieb der VBH. Rund 35.000 Abnehmer versorgt das Werk Zeißig – das sind 4.600 angeschlossene Zähler. Zum Einzugsbereich gehört die Stadt Hoyerswerda mit allen ihren Ortsteilen. Das Werk Zeißig beliefert auch die ewag Kamenz und die Stadtwerke Weißwasser; Letztere wiederum versorgen die Spreetaler Ortsteile Burg, Burghammer und Burgneudorf.

„Wir wollen sensibilisieren für sparsamen und ressourcenschonenden Umgang mit Wasser. Wir wollen sensibilisieren für die Nutzung von Wasserkreisläufen. Gerade wir als VBH stehen dafür in der Verantwortung“, sagt Stefanie Lode, seit November Verantwortliche für Marketing / Öffentlichkeitsarbeit. Niemand müsse Wasser verschwenden. Beim Zähneputzen muss kein Nass beständig fließen; der einmal gefüllte Becher tut’s auch. Eine Stunde lang duschen – das muss nicht sein. Fünfmal pro Woche baden ebenfalls nicht. Und Waschen mit halbvoller Waschmaschine ist gleichfalls eine, sogar dreifache Umweltsünde: in Sachen Waschmittelbelastung (Tenside), Energiezusatz und (Trink-)Wasserverschwendung. „Darauf kann der Verbraucher achten. Wir wollen den Blick für die kleinen Dinge schärfen“, unterstreicht Stefanie Lode.

Szenenwechsel – aber in gleicher Sache. Zum Hoyerswerdaer Lausitzbad am Gondelteich-Festplatz. Hier sind täglich rund 2.025 Kubikmeter Wasser im Haus. „Pro Badegast müssen wir laut DIN jeden Tag 30 Liter Frischwasser zuführen. Wir liegen weit darüber“, erläutert Matthias Brauer, Leiter Betrieb Bad und Sauna, den Gästen. Seit 15 Jahren arbeitet er hier. Und doch findet er die Aufbereitung des Wassers immer wieder faszinierend. Die Aufbereitung geschieht grundsätzlich durch Sandfilter. Ergänzend dazu wirken Aktivkohle-Filter. Dank vieler Schritte wie der Einführung modernerer Pumpen, dank eingeführter LED-Beleuchtung und dank eines sehr wirksamen Energie-Last-Managements gelang es, den monatlichen Stromverbrauch deutlich zu senken.

An der hohen Wasserqualität hingegen hat sich nichts geändert. Für sehr sinnvoll hält Matthias Brauer diesen gestrigen Tag der offenen Tür: Weckt dieser doch mehr Verantwortungsgefühl bei den Besuchern – und im Wasserverbraucher-Alltag überhaupt. „Wir als Verbraucher nutzen heute schon die Ressourcen der künftigen Generation“, unterstreicht er. „Umso wichtiger ist schonender Umgang. Wasser ist nicht nur unser kräftigstes Element in der Natur. Es ist unsere wertvollste Ressource.“

Das findet auch Besucher Dieter Klotz. An allen drei Tag-der-offenen-Tür-Stationen, also im Trinkwasserwerk Zeißig, im Lausitzbad Hoyerswerda und in der Kläranlage Bergen, füllt er mit seinen Begleitern das jeweilige Quiz aus. Schon voriges Jahr nahm er den Tag der offenen Tür wahr. „Wichtig ist, zu wissen, was man trinkt. Wichtig ist hohe Qualität des Trinkwassers“, meint der gelernte Maurer. Das Wasser-Netz in der Stadt ist ihm vertraut: Oft musste „seine“ Feuerwehr aus den Hydranten Löschwasser entnehmen (er war 30 Jahre lang Gruppenführer bei der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda). Für seine Frau ist vor allem der immense Aufwand der Herstellung/ Aufbereitung des Wassers erstaunlich. Enkel Alexander hingegen interessiert sich für den Prozess der Bearbeitung.

„Für uns ist es der erste Tag der offenen Tür“, meinen die Besucher Ursula und Eberhard Kahl aus Hoyerswerda. „Uns interessiert vor allem das Thema Abwasser. Bei Starkregen haben wir Probleme mit dem Rückstau-Ventil, das im Keller eingebaut ist.“ Bei der Besichtigung des Klärwerks scheuen sie sich nicht, auch solche kritischen Fragen zu stellen – um sachlich korrekte Antworten der VBH zu erhalten.

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