Ranklotzen für Krippenplätze


von Tageblatt-Redaktion

Diese Mitarbeiter des Malerbetriebes Pause aus Lauta sind in diesen Tagen unter anderem mit der Fassadendämmung an der Laubuscher Kita „Brüderchen und Schwesterchen“ beschäftigt.
Diese Mitarbeiter des Malerbetriebes Pause aus Lauta sind in diesen Tagen unter anderem mit der Fassadendämmung an der Laubuscher Kita „Brüderchen und Schwesterchen“ beschäftigt.

Eltern haben ab dem 1. August einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige in einer Kindertagesstätte. Mit Blick auf diesen Termin wurden in einigen Städten und Gemeinden im Altkreis Hoyerswerda neue Krippenplätze geschaffen. Das war aber nicht überall nötig, wie der folgende Überblick zeigt.

Kinder von außerhalb haben derzeit in Bernsdorf schlechte Karten.
Per 1. August besteht in den vier Kindertagesstätten in der Stadt Bernsdorf ein Bedarf von insgesamt 85 Krippenplätze. Die Kapazität aller vier Einrichtungen beträgt 94 Krippenplätze. In der Kita „Pfiffikus“ wurde in Zuge der Komplettsanierung die Kapazität im Krippenbereich von 40 auf 45 Plätze erhöht. Aktuell leben in der Stadt Bernsdorf mit ihren Ortsteilen 145 Kinder im krippenfähigen Alter. Krippenkinder aus anderen Gemeinden können derzeit in Bernsdorfer Kitas nicht aufgenommen werden. Die Kapazität im Krippenbereich ist nicht mit Krippenkindern ausgelastet, deshalb wurde diese mit Kita-Kindern belegt.

Nach Kinderboom erwartet die Elsterheide einen rückläufigen Trend.
In den drei Kitas in Bergen, Bluno und Tätzschwitz stehen insgesamt 67 Krippenplätze zur Verfügung. Das sind 15 mehr als die momentane Belegung mit Krippenkindern. Zudem wird nach einem Kinder-Boom in diesem Jahr, derzeit gibt es 125 Kinder im Krippenalter, mit rückläufigen Zahlen gerechnet. Erfahrungsgemäß werden viele Kinder auch in Einrichtungen in anderen Gemeinden betreut. Seit 2009 wurden 27 neue Krippenplätze geschaffen. Diese Erhöhung der Krippenkapazität in den drei Einrichtungen kostete insgesamt 82 000 Euro (Fördermittel und Eigenanteil).

Es gibt jede Menge freie Kapazitäten für Krippenkinder in Hoyerswerda.
Am 30. Juni lebten in Hoyerswerda inklusive Ortsteilen 582 Kinder im Krippenalter. Ausgehend von der Empfehlung des Kreisjugendamtes als Bedarfsplanungsbehörde sind für etwa 70 Prozent der wohnhaften Kinder im Krippenalter Plätze vorzuhalten (die regelmäßige Krippenbetreuung beginnt mit Vollendung des ersten Lebensjahres), also knapp 410 Plätze. Zur Verfügung stehen aktuell 485 Plätze. Neue Krippenplätze mussten zur Sicherstellung des Bedarfs nicht geschaffen werden. Im Rahmen der Gesamtkapazität können die freien Plätze auch weiterhin an Kinder aus den Umlandgemeinden vergeben werden.

30 neue Krippenplätze wurden bzw. werden gerade in Lauta geschaffen.
Um den Bedarf zu decken, werden 101 Krippenplätze benötigt. Zur Verfügung stehen in den Kitas in Lauta sowie in Torno und Laubusch ab dem 1. August 135 Plätze. Knapp 180 Kinder im Krippenalter leben derzeit in Lauta. 30 neue Krippenplätze wurden bzw. werden geschaffen. 20 Plätze davon befinden sich in der Kita „Firlefanz“ in Lauta, zehn entstehen gerade in der Laubuscher Kita „Brüderchen und Schwesterchen“. Die damit verbundenen Investitionskosten lassen sich derzeit nur schätzen, da für die eine Baumaßnahme noch keine Endabrechnung vorliegt und die andere Baumaßnahme als Bestandteil einer größeren Sanierungsmaßnahme noch im Gange ist. Ein sechsstelliger Betrag dürfte aber locker zusammenkommen. Sofern es die Kapazitäten zulassen, werden auch Krippenkinder aus anderen Gemeinden in den Kitas aufgenommen.

Lohsa sieht keinen Bedarf zur Schaffung zusätzlicher Kapazitäten.
Gemäß aktueller Bedarfsermittlung in Kooperation mit dem freien Träger besteht in der Gemeinde Lohsa per 1. August ein Bedarf von 56 Krippenplätzen. Zur Verfügung stehen an diesem Stichtag 59 Krippenplätze. Der Trend in Bezug auf Geburtenrate und Bevölkerungsentwicklung zeigt keine Notwendigkeit zur Schaffung zusätzlicher Betreuungs- und Krippenplätze, heißt es aus dem Rathaus. Eine Umwidmung innerhalb der bestehenden Gesamtbetreuungsplätze (Krippe, Kindergarten, Hort) ist der Gemeinde bzw. dem Träger jedoch jederzeit vorbehalten. In Abstimmung zwischen Träger und Gemeinde werden Anträge auf Betreuung für ortsfremde Krippenkinder in Lohsaer Einrichtungen im Einzelfall geprüft und bei Bedarf und freien Plätzen auch positiv entschieden. Kinder, die Einwohner der Gemeinde Lohsa sind, genießen zwar grundsätzlich Vorrang gegenüber Kindern aus Fremdgemeinden. Es wird jedoch prinzipiell auch in Zukunft Platz für Krippenkinder von außerhalb vorhanden sein, heißt es. Zusätzliche krippenkindergerechte Sanitärinstallation in der Kita „Koboldland“ in Groß Särchen und in Steinitz hat sich die Gemeinde rund 8 600 Euro kosten lassen. Derzeit gibt es in der Gemeinde 73 Kinder im krippenfähigen Alter. 14 dieser Kinder werden in Krippen anderer Kommunen betreut.

In den Spreetaler Kitas wäre genug Platz für alle Kinder im Krippenalter.
Mit 20 Kinder ist die Kita in Neustadt seit der Neueröffnung im Jahre 2001 erstmals komplett ausgelastet. Darunter sind fünf Krippenkinder, wobei hier maximal acht Krippenplätze möglich wären. Jeweils 40 Plätze insgesamt stehen in den Kitas in Burghammer und Spreewitz zur Verfügung, wobei zehn bzw. acht Plätze Krippenkindern vorbehalten sind. Aktuell werden in beiden Einrichtungen jeweils sechs Krippenkinder betreut. Es gibt also insgesamt gesehen noch freie Kapazitäten, so dass auch die Hand voll Kinder im Krippenalter, die zu Hause betreut wird, mit einem Platz versorgt werden könnten. Neue Kapazitäten mussten nicht geschaffen w erden.

Wittichenau investiert über 100 00 Euro in die Schaffung neuer Krippenplätze.
Genau 111 Kinder im Krippenalter leben derzeit in der Stadt Wittichenau und den Ortsteilen. Angesichts von 96 zur Verfügung stehenden Plätzen in drei Kindereinrichtungen und einer Tagespflege ist der Bedarf abgesichert. Hinzu kommen noch neun weitere Plätze, die derzeit im Katholischen Kinderhaus auf Kosten von neun Kindergartenplätzen entstehen. Die Gesamtkapazität der Einrichtung von 140 Plätzen wird beibehalten. Für die nötigen baulichen Veränderungen im Kinderhaus sind rund 30 000 Euro veranschlagt. 50 000 Euro kostete die Schaffung von zehn zusätzlichen Krippenplätzen in der Kita in Sollschwitz und 317 000 Euro die Kapazitätserhöhung um 20 Plätze in der Wittichenauer CSB-Kita. Die Stadt steuerte zu beiden Baumaßnahmen insgesamt 90 000 Euro bei, der Rest waren Fördermittel. Krippenkinder von außerhalb werden nach einer Einzelfallprüfung aufgenommen.

Alle Angaben stammen aus der jeweiligen Verwaltung.



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