Prinzipielle Zustimmung zur Stromerzeugung im Wald
Bernsdorf. Während der Gemeinderat Lohsa gerade eine schon erteilte Zustimmung für den Bau von Windrädern im Wald zurückgenommen hat, ist der Bernsdorfer Stadtrat in seiner Mehrheit mit solchen Vorhaben einverstanden. Mit sieben Ja- und fünf Nein-Stimmen gab es grünes Licht.
Es geht um vier ausgewählte Flächen zwischen der B 97 und der Kreisstraße nach Leippe sowie in den Wäldern nördlich und westlich von Zeißholz. Die Rede ist von neun bis 17 Windrädern mit einer Nabenhöhe von 199 Metern.
Im Beschlusstext war von der Bildung eines Flächenpools die Rede, um das vom Gesetzgeber vorgegebene Zwei-Prozent-Ziel bei der Flächenausweisung für Windkraft zu erreichen. Auf unserem Bild zu sehen ist im Vordergrund der Windpark Leippe. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Steffen Trentzsch schrieb am
Es wäre nicht schlecht, wenn mal jemand die Bevölkerung fragt, ob sie das auch wollen. Sowas kann nicht einfach heimlich im Stadtrat beschlossen werden. Ich habe davon nie vorher etwas gehört.
Thomas Häntschke schrieb am
Als langjähriger Besucher der öffentlichen Ausschuss- und Stadtratssitzungen in Bernsdorf kann ich Ihnen, Herr Trentzsch, mitteilen, dass das obige Thema schon oft mit dem „Für und Wider“ angesprochen wurde.
Da Windräder nach 2028 auf jeden Fall (das „Wo“ ist dann egal) kommen werden, ist der jetzige Beschluss notwendig gewesen, um klar herauszustellen, ob die Stadt Bernsdorf finanziell etwas von diesen Windrädern haben möchte oder ob die Einnahmen dann an die privaten Betreiber gehen.
Ein weiterer Punkt ist die gesetzliche Vorgabe, Flächen für eventuelle Windräder auszuweisen, was mit dem Beschluss auch erfolgt ist.
Mit dem Beschluss können nach 2028 nicht überall und auch nicht von jedermann Windräder hingestellt werden, wobei auch für die Stadt Bernsdorf noch nicht ersichtlich ist, wie viele und auf welchen der ausgewiesenen Flächen Windräder gebaut werden.
Dieses Thema wird die Stadtverwaltung und den Stadtrat sowie die Bernsdorfer Bürgerschaft noch lange beschäftigen, wobei es immer sinnvoll ist, als Bürger an den öffentlichen Sitzungen (auch wenn manchmal nach 20 Minuten der öffentliche Teil schon zu Ende ist) teilzunehmen.
MfG Thomas Häntschke
Hagen Wendlandt schrieb am
Hallo Herr Trentzsch,
das zugrundeliegende "Wind-an-Land-Gesetz" ist seit dem 01.02.23 in Kraft getreten. Da dies ein Bundesgesetz ist, haben weder die Bevölkerung noch der Stadtrat ein gesondertes Veto-Recht.
Vielleicht sollten wir endlich anfangen, diese Technologien zu etablieren, anstatt in jahrelange Diskussionen zu verfallen. Kohle- und Atomstrom sind ohnehin nur so günstig, da sie von staatlicher Stelle massiv subventioniert werden und den Betreibern werden über große Zeiträume viel zu geringe Preise garantiert. Die Kosten zahlen wir alle. Die naturschutzrechtlichen Belange können wir, denke ich, auch vernachlässigen, wenn die Alternative ist, Quadratkilometer große Löcher in die Erde zu reißen und diese anschließend mit Wasser zu füllen.
Steffen Trentzsch schrieb am
Sehr geehrter Herr Wendlandt,
das ist Ihre Meinung. Sie werden der Bevölkerung nicht vorschreiben, was sie in ihrer Umgebung zu akzeptieren hat. Sie können sich ja gerne so ein Ding vor die Nase bauen lassen. Wir haben hier moderne Braunkohle-Kraftwerke in der Umgebung, die mit modernen Filteranlagen ausgestattet sind und die Energieversorgung der Bevölkerung sichern. Wären diese Kraftwerke vor einigen Tagen nicht am Netz gewesen, hätten wir durch Wind- und Sonnenmangel schon im Dunkeln gesessen. Ich weiß nicht, wem Sie erzählen wollen, dass diese Windräder nicht hoch subventioniert werden. Ich kann Ihnen jetzt schon mal versichern, dass sich die Bürger gegen den Bau der Windräder in der Nähe der Gemeinden wehren werden. Baut diese Maschinen einfach in die Pampa an die Autobahn. Da ist genügend Platz. Es wäre schön, wenn Sie weiterhin die Bevölkerung nicht mit Ihrer grünen Ideologie belästigen. Das glaubt sowieso kein Mensch mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Liebig schrieb am
Danke an die Herren Häntschke und Wendlandt.
@Herr Trentzsch: Sagt Ihnen repräsentative Demokratie etwas?
Im Übrigen: Wären Sie denn auch dafür, dass über neue Tagebaue und Kohle- sowie Atomkraftwerke das Volk befragt werden sollte? Falls ja, in welchem Umkreis um das geplante Vorhaben sollte das geschehen? Was glauben Sie, wie viele Tagebaue, Mülldeponien, Atomkraftwerke, Schweinemastbetriebe usw. dann überhaupt noch gebaut werden würden und vor allem wo?
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