Pläne für eine Privatschule in Lauta sind vom Tisch


von Tageblatt-Redaktion

Die ehemalige Nordschule von Lauta (unten im Bild) an der Straße der Freundschaft wurde nach der Schließung im Sommer 2000 mit Millionen-Aufwand zum Gemeinwesenzentrum umgebaut, allerdings nie vollendet.
Die ehemalige Nordschule von Lauta (unten im Bild) an der Straße der Freundschaft wurde nach der Schließung im Sommer 2000 mit Millionen-Aufwand zum Gemeinwesenzentrum umgebaut, allerdings nie vollendet.

Von Ralf Grunert

Das Gemeinwesenzentrum, von vielen Lautaranern auch rund 15 Jahre nach der Schließung noch als Nordschule bezeichnet, ist ein prägender Gebäudekomplex am Rande der Gartenstadt. Allerdings steht es auch schon seit Jahren in weiten Teilen leer. Zuletzt im Dezember war die Außenstelle des Jobcenters Bautzen geschlossen worden. In jüngerer Vergangenheit hatte es Versuche einer Vermarktung des Hauses gegeben. „Wir sind nicht ganz ohne Hoffnung, dass wir uns vom Gebäude trennen können und es eine Nachnutzung gibt.“ Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte TAGEBLATT den Lautaer Bürgermeister mit dieser Aussage zitiert. Ein Jahr später ließ Hellfried Ruhland nun wissen: „Die Überlegungen, die wir bei diesem Objekt auf Verwaltungsebene angestellt haben, sind nicht zum Tragen gekommen.“

Nachdem er bislang immer nur von einem potenziellen Interessenten für das Gemeinwesenzentrum gesprochen hatte, um die Verhandlungen nicht zu gefährden, sieht der Bürgermeister aufgrund der aktuellen Entwicklung kein Problem mehr, über Details zu sprechen. „Ich habe seit zwei Jahren versucht, mit einem brandenburgischen Schulträger über die Einrichtung einer Privatschule zu verhandeln. Das war auch sehr weit gediehen.“

Hellfried Ruhland verweist auf Vorgespräche bei den entsprechenden Behörden. Das Konzept sah eine durchgehende Beschulung von der 1. Klasse bis zum Gymnasialbereich vor. Aus Sicht des Bürgermeisters war das ein sehr interessanter Ansatz. „Dass Klassenverbände über einen längeren Zeitraum zusammenbleiben, ist in diesem Lebensalter ja nicht ganz unwichtig“, findet er. „Es bilden sich im Prinzip in der Schulzeit Freundschaften für das ganze Leben.“

Leider hat es mit dem Projekt nicht geklappt, bedauert der Bürgermeister. „Es ist aus meiner jetzigen Sicht ganz einfach daran gescheitert, dass wir zwischen dem brandenburgischen und sächsischen Schulsystem im Grundschulbereich eine Lücke von zwei Klassen haben. In Brandenburg geht die Grundschule bis zur 6. Klasse, in Sachsen bis zur 4. Klasse. Das heißt für den Bildungsträger, dass ihm zwei Klassenstufen fehlen, wenn er länderübergreifend die Schüler unterrichtet. Das sind 50 bis 60 Kinder. Dadurch lässt sich das betriebswirtschaftlich nicht darstellen. Das war der Punkt, an dem das Projekt gescheitert ist.“

... und alles von vorn beginnt: „Jetzt müssen wir uns nach anderen Nachnutzungsmöglichkeiten umschauen.“



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