Pilzvielfalt auf dem Erntedankmarkt

Über 50 regionale Erzeuger, Direktvermarkter und Händler aus Sachsen und Brandenburg hatten am Samstag zum dritten Erntedank- und Kirmesmarktes in der Krabat-Milchwelt Kotten ihre Stände aufgebaut. „Wichtig ist uns die Verbindung von Landwirtschaft und traditionellem Handwerk“, sagte Organisator Tobias Kockert, Geschäftsführer im Bereich Vermarktung der MKH Agrar Produkte GmbH Wittichenau. „Landwirtschaft und Handwerk gehören zusammen.“ Traditionell feiert Wittichenau am zweiten Sonntag im Oktober Kirmes. Der Erntedankmarkt am Tag zuvor in der Krabat-Milchwelt stimmt darauf ein. „Eine gute Idee ist das“, meinten Brigitte und Harry Sommnitz aus Wartha bei Königswartha. Erntedank verbinden die beiden Christen aus der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Königswartha nicht nur mit dem Glauben. Erntedank ist für sie unter anderem Freude über die Ernte im eigenen Garten. Kartoffeln, Tomaten, Bohnen, Gurken, Möhren und sogar Kürbisse wachsen dort. „Bei uns verkommt nichts. Selbst restliches Brot wird getrocknet. Das geht an die Kaninchen“, schilderten sie und meinten, dass Erntedank für sie Wertschätzung für jedes einzelne Lebensmittel ist.
Für die Landwirte war 2013 ein sehr schwieriges Jahr. „Zunächst hielt der Winter lange an bis April. Dann kam ein trockener Mai. Im Juni folgte Starkregen mit Sturm, Hagel und Hochwasser“, schilderte Holger Schulz, Geschäftsführer Feldbau und Milchproduktion der MKH Agrar Produkte GmbH. „Wir können froh über eine durchschnittliche Ernte sein.“ Sie brachte dieses Jahr Erträge von rund 34 Dezitonnen pro Hektar Roggen, 45 Dezitonnen pro Hektar Wintergerste, 300 Dezitonnen pro Hektar Kartoffeln und 250 Dezitonnen pro Hektar Silomais. Allein bei den Kartoffeln fiel die Ernte um ein Drittel geringer aus als sonst. „Erntedank verbinde ich daher vor allem mit dem Dank an unsere 70 Mitarbeiter. Sie waren stets einsatzbereit. Sie ließen sich nicht entmutigen.“ Erntedank ist für Holger Schulz auch Dank an die rund 900 Verpächter. Sie überlassen der MKH Agrar Produkte GmbH rund 2 500 Hektar Flächen um Wittichenau sowie zwischen Hoyerswerda, Liebegast und Groß Särchen. „Wir wollen ihnen zeigen, dass wir verantwortungsvoll mit ihren Flächen umgehen“, unterstrich der Geschäftsführer.
Vielfalt erfreute die Gäste. Die Teichwirtschaft Karsten Ringpfeil aus Wartha bei Königswartha bot frisch geräucherte Karpfen, Regenbogenforelle, Bachsaibling, Wels und Stör an. „Wichtig ist uns, dass gute regionale Erzeuger zusammenarbeiten. Dafür steht die gemeinsame Initiative »Die Lausitz schmeckt«, meinte der Fischwirt.
Andrea Veltjens aus Burg im Spreewald. betreibt eine Marmeladen-Manufaktur. Extra zum Markt in Kotten hatte sie Holunder,- Hagebutten sowie Birnen-Ingwer-Marmelade zubereitet. Mit Erntekronen, Erntekränzen, Dekorationen und Gestecken erfreute der Kreislandfrauenverein Riesa-Großenhain. „Wir wollen den Markt als Tradition fortsetzen“, so Organisator Tobias Kockert . „Regionale Vereine und Handwerker können hinzukommen. Vorstellbar sind sorbische Trachtengruppen und traditionelles Handwerk wie Schmieden.“
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