Pestalozzistraße wird unechte Einbahnstraße


von Tageblatt-Redaktion

Kurz nach 7 Uhr morgens wird die Pestalozzi-Straße stark frequentiert. Doch Platz gibt es für Autos eigentlich nur in eine Fahrtrichtung.
Kurz nach 7 Uhr morgens wird die Pestalozzi-Straße stark frequentiert. Doch Platz gibt es für Autos eigentlich nur in eine Fahrtrichtung.

Die Pestalozzistraße und die Kurze Straße in der westlichen Altstadt sind kleine ruhige Wohngebietsstraßen. Am Rand darf geparkt werden. So bleibt Platz für ein fahrendes Auto. Wenn doch mal Gegenverkehr kommen sollte, dann weicht man eben aus, oder man wartet. Alles ganz normal, alles ganz einfach. Doch werktags außerhalb der Ferien gibt es hier Zeiten, da könnte es am Piccadilly Circus in London nicht chaotischer zugehen: Fußgänger, Radfahrer, Autos und Busse aus allen Richtungen. Stau, Stress. Nur die Taxen fehlen.

Aber das Chaos ist perfekt, vor allem, weil die meisten Autos in die Pestalozzistraße einbiegen wollen – Gegenverkehr hin oder her. Denn in der Pestalozzi-Straße befindet sich das Lessing-Gymnasium. Zwar nicht erst seit gestern, doch mit diesem Schuljahr kamen auch die bislang im Haus II untergebrachten Schüler und Lehrer hierher. Und das bedeutet 300 Schüler mehr, die früh zur Schule kommen und am Nachmittag wieder gehen – insgesamt rund 600 Schüler und etwa 60 Lehrer. Sie alle kommen früh binnen einer halben Stunde, und wenn es, wie am Montag, regnet, bringen noch mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto.

Am Nachmittag entzerrt sich das alles wegen der unterschiedlichen Unterrichtsschlusszeiten. „Doch eineinhalb Stunden pro Tag gibt es hier Probleme“, sagt Ingrid Stille. Sie ist Bürgeramtschefin in Hoyerswerda und damit für solche Verkehrsbelange zuständig. Eigentlich hatte man gehofft, dass sich alles von allein löst, doch nach zweieinhalb Wochen Schule, Beschwerden und Hinweisen von verschiedenen Seiten gab es am Mittwoch eine Verkehrsschau.

Und die Verkehrsbehörde wird handeln. So soll aus der Pestalozzi- und der Kurzen Straße, eigentlich tragen ja hier nur zwei Arme einer rechtwinklig abbiegenden Straße jeweils einen eigenen Namen, eine unechte Einbahnstraße werden. Aus Richtung Schulstraße soll die Einfahrt für motorisierte Fahrzeuge per Verkehrszeichen verboten werden. Das bedeutet im Gegensatz zur echten Einbahnstraße, dass Radfahrer trotzdem aus Richtung Schulstraße hineinfahren dürfen und Fahrzeuge in der Straße rein theoretisch wenden und auch Richtung Steinstraße hinausfahren dürfen.

Dieses Prinzip gilt beispielsweise seit vielen Jahren in der Kirchstraße. „Es ist ein Versuch, in der Hoffnung, dass das eine Entlastung bringt“, sagt Ingrid Stille. Gleichwohl weiß sie , dass auch Umwege produziert werden, die es bislang nicht gab. Rechnet man die Lieferzeiten für die Verkehrszeichen mit ein, wird die neue Regelung wohl erst kurz vor den Herbstferien greifen. Und dann wird man sich die Entwicklung weiter anschauen.



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