Osterspaziergang in der Lausitzhalle


von Tageblatt-Redaktion

Großes Besucherinteresse herrschte an den Ständen, an denen verzierte Ostereier angeboten wurden.
Großes Besucherinteresse herrschte an den Ständen, an denen verzierte Ostereier angeboten wurden.

Das Erlebnis Ostermarkt gönnten sich in diesem Jahr 4 000 Gäste aus nah und fern – wohl aufgrund des schönen Wetters etwas weniger als im vergangenen Jahr. „Wir hatten eben Frühling drin und Frühling draußen, da kann man nichts machen“, meinte Lausitzhallen-Geschäftsführer Michael Renner dazu. Zwei Tage war Gelegenheit, den Ostereierverzierern zuzuschauen, eine Vielzahl von teils seltenem Handwerk kennenzulernen und das abwechslungsreiche Kulturprogramm mit kleinen und großen Künstlern zu verfolgen. Die Angebote zum Kaufen waren mehr als reichhaltig. Es gab wohl kaum einen Besucher, der nicht etwas zur Erinnerung mit nach Hause nahm. TAGEBLATT sah sich in diesem Jahr einmal bei Künstlern und Handwerkern um, die nicht nur recht weite Anreisen hatten, sondern auch Erzeugnisse präsentierten, die wir in Hoyerswerda nicht jeden Tag zu sehen und zu kaufen bekommen. Einer von ihnen war David M. Havetta aus er slowakischen Stadt Sala. Ihn kennen die Hoyerswerdaer bestens, denn er war bislang bei allen Ostermärkten in der Lausitzhalle dabei. Sein bedeutendstes Werk ist die im Jahr 2000 entstandene Darstellung des Passionsweges, 14 auf Gänseeiern durch Kratzen gefertigte Kreuzwegstationen Jesu. Sie konnten in der Lausitzhalle erneut bewundert werden und sie waren mit Bestimmtheit die wertvollsten verzierten Eier des Ostermarktes. Religiöse Motive zieren viele Ostereier von David M. Havetta. Ein Ausnahmekünstler, der als Repräsentant der slowakischen Volkskunst seine Werke seit über 20 Jahren in vielen europäischen Städten und in den USA zeigte.Bettina Merkel aus dem vogtländischen Reichenbach war in diesem Jahr zum zehnten Mal beim Ostermarkt in der Lausitzhalle mit ihrer Plauener Spitze präsent. „Hier habe ich mittlerweile schon viele Stammkunden. Das liegt natürlich am vielfältigen Angebot an Gardinen, Tischwäsche und Kissen. Besonders gern kaufen die Leute jetzt die Tischdeckchen und Läufer aus Leinen, Satin und Jaquard mit österlichen Motivenwie Küken, Eiern und Krokussen. Alles natürlich in unterschiedlichen Farben und Gestaltungen von eckig über rund bis oval Gestaltet sind sie von freischaffenden Designern.“ Über 200 verschiedene Artikelaus Plauener Spitze hatte Bettina Merkel zum Ostermarkt im Angebot. Das Hoyerswerdaer Publikum bezeichnete die Fachfrau aus dem Vogtland als sachverständig und aufgeschlossen.
Gleicher Meinung war auch Kunstglasbläsermeister Georg Merkel (nicht verwandt mit der Vogtländerin) aus Ilmenau. Ihm konnten die Besucher beim Glasblasen zuschauen, und dazu hatte er sich ein Osterhasenfell mit langen Ohren aufgesetzt. Das begeisterte die Kinder. Hoyerswerda lernte Georg Merkel zu Beginn der 1990er Jahre kennen, als er im Auftrag des thüringischen Landwirtschaftsministeriums in der Lausitz Thüringer Produkte präsentierte. „Seitdem weiß ich, dass die Lausitzer besonders nette und freundliche Leute sind“, sagte er gegenüber TAGEBLATT. Heute ist der Kunstglasbläsermeister selbstständig tätig. „Thüringer Glaskunst wird von vielen Liebhabern als edle Kunst anerkannt. Auch hier in der Lausitzhalle finde ich diese Bestätigung, deshalb komme ich gern immer wieder. 90 Prozent meiner hier gezeigten Erzeugnisse sind Unikate“. Zu den Besonderheiten des Marktes gehörten erstmals Osterhasen in verschiedenen Größen und Formen aus Naturholz. Mitgebracht hatten sie Bärbel und Frank Eppendorfer aus Eppendorf im Erzgebirge. Der Ort istmit Borstendorf, Grünhainichen und Leubsdorf Teil des zweiten Volkskunstzentrums des Erzgebirges. Viele Drechsler gibt es dort. Frank Eppendorfer hatte seine Drechselbank in die Lausitzhalle mitgebracht. Auf den hiesigen Ostermarkt hatten ihn Bekannte aufmerksam gemacht. „Wir sind nicht umsonst gekommen. Bei mir zählt nicht nur das Geschäft, sondern auch der Spaß am österlichen Markttreiben und das Gespräch mit den interessierten Kunden“. Die konnten bei Familie Eppendorfer auch kleine Holzeier zum Selbstbemalen kaufen.
Die 90 Aussteller des Ostermarktes waren wohl Beweis, dass die Tradition immer mehr angenommen wird und die Besucher in ihrer Heimat davon Nachbarn und Freunden erzählen.



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