Noch eine letzte Herbstferien-Wanderung in Planung
Groß Särchen. Im Ort stehen viele urwüchsige Bäume. „Sie alle könnten ihre Geschichten erzählen, sind Lebensraum für Kleintiere wie Käfer und Spinnen, spenden Schatten, bremsen den Wind“, erzählt Kerstin Robel, ehrenamtliche Naturführerin im Unesco-Biosphärenrservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Ihr Mann Reinhard übt dasselbe Ehrenamt aus. Den Särchener Bäumen widmeten sie schon 2014 eine besondere Führung. „Was alte Bäume uns erzählen“ hieß das Thema. An der Weißbuche hielten sie inne. Kerstin Robel erzählte aus ihrer Kindheit.
Damals entstand ihre Liebe zur Natur. Bei Großmutter Auguste Korsch in Groß Särchen lernte sie frühzeitig, Hühner zu füttern sowie Ziege und Schafe zu versorgen. In Groß Zeißig lebten die anderen Großeltern Elli und Heinrich, ebenso die Urgroßeltern Alwine und Gustav. Dort gab es viele Kleintiere auf dem Hof zu versorgen. „Urgroßvater war ein leidenschaftlicher Pilzsucher und Geschichten-Erzähler. Ihn begleiteten wir so oft wie möglich in die Wälder um Hoyerswerda“, erzählt die Groß Särchenerin.
Die Freude am Lesen verband sie mit ihrem Mitschüler Reinhard, ihrem heutigen Mann. Oft trafen sie sich in der Bibliothek. Reinhard Robel wuchs im heutigen Krabat´s Neuem Vorwerk auf. Als Kind angelte er leidenschaftlich gern. In die Natur der Mortkaer Teiche, Koblenzer Teiche und Warthaer Teiche starteten die Eheleute über die Jahre zahlreiche gemeinsame Führungen für Interessierte. „Im Revier des Lausitzer Wassermanns“, „Naturnahe Gärten. Ein Paradies für unsere Singvögel“, „Beobachtungen im Brutrevier der Graureiher“ und „Fledermaus komm ins Haus“ lauteten dabei einige der vielen Themen.
Robels organisierten auch immer wieder Führungen in den Winter- und Sommerferien. Dabei ging es um Igel, Heupferde, heimische Singvögel, Spinnen, Frösche und andere heimische Tierarten. Gezählt haben sie all die Ferien-Führungen nicht. Seit 2004 engagieren sie sich zudem als ehrenamtliche Naturschutzhelfer des Landkreises Bautzen. Kerstin Robel betreut eine Orchideenwiese, Reinhard Robel indes achtet in Groß Särchen auf den Bestand der Fischotter. Zu den Sommerfesten in der Naturschutz-Station Friedersdorf organisieren Robels seit vielen Jahren das Mitmach-Theater mit Handpuppen.
„Das fing an mit dem Kartoffelfest“, so Kerstin Robel. „Themen waren zudem ´Die Vogelscheuche´, ´Alarm im Bienenstock´, ´Die Geschichte vom roten Apfel´ und ´Tomaten-Wettbewerb´. Stets denke ich mir vorab eine passende Geschichte aus. Die Kinder spielen sie nach.“ Vor allem ihnen - den treuen Mitspielern - wollen Robels herzlich danken. Sie danken zugleich den vielen Teilnehmern bei den Wanderungen und Vorträgen.
2026 wollen die Eheleute als ehrenamtliche Naturführer aufhören. Zuvor jedoch, in den diesjährigen Herbstferien, gibt gibt es noch eine Ferien-Wanderung ins Teichgebiet Wartha. Am 8. Oktober heißt von 9 bis 12 Uhr das Thema „Zug- und Stand-Vögel beobachten“. Treffpunkt ist am Alten Bahnhof in Groß Särchen.
Andreas Kirschke
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