Noch ein Monat bis zur Eröffnung


von Tageblatt-Redaktion

Blick in den großen Saal von der Bühne aus. Foto: Gernot Menzel
Blick in den großen Saal von der Bühne aus. Foto: Gernot Menzel

Von Uwe Schulz

Noch sind die Schränke alle verschlossen. Die Zahl der Türen, die den Blick in die Einbauschränke freigeben könnten, dürfte grob geschätzt im dreistelligen Bereich liegen. Aber sie geben ihn nicht frei. Und wenn sich doch mal eine Tür öffnen lässt, dann befindet sich dahinter eine Revisionsklappe oder Ähnliches. Aber in den nächsten vier Wochen werden sich die Schränke nach und nach füllen. Denn in der langjährigen Zwischenbelegung der Kulturfabrik in der Alten Berliner Straße und im Naturwissenschaftlich-Technischen Zentrum Natz in der Herrmannstraße läuft derzeit alles auf Kistenpacken hinaus, ehe am ersten September-Wochenende die großen Eröffnungsfeierlichkeiten steigen.

Im neuen Bürgerzentrum Braugasse wird es also für beide eine Art Neuanfang geben. Und dafür läuft vor Ort der bauliche Endspurt. Alle Aufträge sind vergeben, sodass auch klar ist, dass die Verwaltung finanziell im Rahmen des per Stadtratsbeschluss deutlich erhöhten Nachschlages bleibt. Aber nicht alles, was derzeit an der Braugasse passiert, wird auch aus diesem Topf bezahlt. So war die Pflasterung der Straße Braugasse und die Asphaltierung des Weges auf der anderen Gebäudeseite von vornherein nicht Bestandteil des Projektes. Dennoch wird das jetzt mit erledigt, um das ganze Vorhaben rund zu machen. Der Bereich vor dem Hauptzugang ist gepflastert. Hier stehen Restarbeiten an. Deutlich zu sehen ist auch schon das Fundament für die neue Edelstahl-Plastik.

Im Hof wurde am Montag die rollstuhlfahrergerechte schiefe Ebene gebaut. Nach Auskunft von Baufachgebietsleiter Dietmar Wolf werden in dieser Woche die fünf Lager-Container für Natz und KuFa in dieser Woche geliefert. Zwei Fertigteilgaragen sollen Ende des Monats aus dem Bereich des zentralen städtischen Fuhrparks in der Dillinger Straße umgesetzt werden. Und so, wie die einzelnen Gewerke fertig sind, laufen auch die Bauabnahmen, in dieser Woche zum Beispiel für Rauch- und Wärmeabzug und für die Malerarbeiten. Wer derzeit durch das Gebäude läuft, sieht einige Räume schon im bezugsfertigen Zustand.

Der Mehrzweckraum im Dachgeschoss des Altbaus oder der Bandprobenraum gehören ebenso dazu wie die meisten Räume im Parterre. Hier gibt es Büros und Mehrzweckräume, vor allem aber die Werkstätten des Natz. Große Fenster geben den Blick nach innen frei. Wenn hier gearbeitet wird, kann es jeder sehen, ohne zu stören. Gleichzeitig könnte man das eine oder andere hier präsentieren, sodass es auch die Besucher von Abendveranstaltungen im Vorbeigehen sehen. Nichts mehr zu sehen ist hingegen von der umfangreichen Lüftungstechnik unter der Saalbühne. Der Bühnenboden wurde in den letzten Tagen verlegt.

Jeder Besucher wird im Bürgerzentrum Braugasse ohnehin seine ureigenste Entdeckungs- und Zeitreise machen. Es ist ein Ort mit Vergangenheit und natürlich mit Zukunft. Dass das Haus mal Ballhaus war, das kann man im großen Saal spüren. Wer die Pionierhaus-Zeiten mit den Freizeitangeboten erlebt hat, wird sich angesichts der Werkstätten daran erinnern, auch wenn beides von der Ausstattung kaum vergleichbar ist. Die KulturFabrik-Zeiten in den 1990er-Jahren sind bei vielen wohl noch recht lebendig. Nur die Schulzeiten, in denen das Gebäude Realreform-Gymnasium war, davon gibt es keine Spuren. Doch die Erinnerung ist das eine, das Erleben des Neuen das andere.

Im künftigen Café und im großen Saal, der Platz für 190 Stühle oder aber etwa 300 Stehplätze bietet, wird derzeit noch das Parkett versiegelt. Im Filmprojektionsraum sind derzeit vor allem reichlich Kabel zu sehen. Die Feuerlöscher sind im ganzen Haus installiert, hier und da wird bereits sauber gemacht. Deutliche Zeichen dafür, dass der Einzug kurz bevorsteht. Und dann wird es wohl auch für jeden Schrank den passenden Schlüssel geben.



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