Neues Schuldach von Beginn an undicht

Offensichtlich aufgrund von Baupfusch ist die oberste Etage des Erweiterungsbaus am Lessing-Gymnasium derzeit nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Es regnet nämlich durchs Dach. Schüler berichten von mehr als zwanzig Wassereimern im Flur und im Treppenhaus. Wie es gestern auf TAGEBLATT-Nachfrage aus dem Rathaus hieß, gibt es die Vermutung, dass einige Nähte der verlegten Dachbahnen fehlerhaft verschweißt worden sind. Die Suche nach den Lecks hat zwar begonnen, musste aber unterbrochen werden. Man nutzt dazu Gas, das man aus dem Schulgebäude gen Dach aufsteigen lässt. Da Wind und Frost die Ortung des dann im Freien austretenden Gases aber derzeit behindern, wartet man im Moment auf passendes Wetter.
Die vorgesehene Reparatur dürfte angesichts der auf dem Dach stehenden Solar-Module der städtischen Energie Erzeugungsgesellschaft EEH aber ohnehin etwas aufwendiger werden. In der Pflicht ist aus Sicht der Stadtverwaltung der beauftragte Dachdecker. „Es handelt sich um Mängel in der Ausführung des beauftragten Handwerkers“, sagt Olaf Dominick aus dem Oberbürgermeisterbüro über den Betrieb aus Cottbus, über den es bereits während der Bauarbeiten Klagen gab. Im August war der eingetretene Bauverzug damit begründet worden, dass die Dachdecker nicht termintreu arbeiten. Gegenwärtig hat das Rathaus erst einmal die Bezahlung des laut Stadtrat-Vergabebeschlusses gut 200 000 Euro schweren Auftrages eingestellt.
Obwohl Lehrer darüber klagen, dass der eingebaute Fußboden im Neubau wenig strapazierfähig sei, heißt es aus dem Rathaus, es gebe keine weiteren Baumängel. Die Schüler hätten „mit Freude die beiden unteren Etagen und das Mensagebäude in Betrieb genommen“, erklärt OB-Büroleiter Olaf Dominick.
Dass am Mensagebäude noch die Fassadenverkleidung fehlt, ist demzufolge dem Umstand geschuldet, dass das vorgesehene Klebeverfahren durchgängig mehr als 5 Grad Celsius und geringe Luftfeuchte erfordert. Der Dämmung macht die Nässe hingegen nichts aus. Sie ist mit einem Vlies versiegelt. Das ist auch nötig, da die als Verblendung vorgesehenen Farbplatten nicht wasserundurchlässig sein werden. Hier ist das aber auch so gedacht.
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