Neues Konzept für alte Ausstellung


von Tageblatt-Redaktion

Dieser Wolf ist seit 110 Jahren tot und immer noch ein Schmuckstück des Hoyerswerdaer Stadtmuseums
Dieser Wolf ist seit 110 Jahren tot und immer noch ein Schmuckstück des Hoyerswerdaer Stadtmuseums

Von Uwe Schulz

Wer in letzter Zeit zu der Erkenntnis gekommen ist, dass Hoyerswerdas Stadtmuseum zwar durchaus schön, aber auf die Dauer eben auch langweilig ist, der kann sich auf nächstes Jahr freuen. Denn dann wird der erste Teil der ständigen Ausstellung umgebaut. Das Konzept ist schon über ein Jahr alt, Weg von der reinen Präsentation von Objekten, eingebettet in ihren historischen Kontext, dazu noch ein paar Erklärungen. Hin zu mehr Spaß und Interaktion, Freude am Entdecken wecken. Erste Schritte ist die Zoo, Kultur und Bildung GmbH schon gegangen, hat Infostelen angeschafft, die multimedial auf dem aktuellen Level sind und gerade bei denen, die mit einer Vielzahl von digitalen Geräten aufwachsen, ziemlich gut ankommen.

Denn junge Familien, Kinder und Jugendliche sind die neue Hauptzielgruppe des Museums. Das bedingt sich zum Teil aus der Zusammenlegung von Zoo und Schloss. Denn ein Großteil der Zoobesucher sind eben die jungen Familien, die seit der Einführung des gemeinsamen Tickets auch das Schloss erkunden. Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zookultur, kam gestern aus dem Urlaub in die Sitzung der Hoyerswerdaer Stadträte, um das neue Ausstellungskonzept vorzustellen.

Es bleibt dabei, dass zuerst der nördliche Bereich im ersten Obergeschoss umgestaltet wird, da, wo sich derzeit die Abteilung der Ur- und Frühgeschichte sowie des Mittelalters befinden. Hier soll es einen Einstieg in und einen Überblick über die Stadtgeschichte geben. Dabei will man sich aber nicht auf Zufälle verlassen, sondern setzt auf die Zusammenarbeit mit der Unikatum Ausstellungsmedien GmbH aus Leipzig. Die Referenzliste der Agentur für Konzeption, Gestaltung und Herstellung interaktiver Ausstellungsmedien ist lang. Für Hoyerswerda soll die Konzeption schon fertiggestellt sein.

Auch die Finanzierung ist laut Arthur Kusber gesichert, so dass es der Umbau im kommenden Jahr erfolgen kann. Dieser Teil des Museums wird das „Erlebnisreich“ heißen. Auf der anderen Seite des Treppenhauses soll dann 2016 das „Lehrreich“ entstehen, mit dem Schwerpunkt auf der Errichtung der Hoyerswerdaer Neustadt und dem seit Jahren erfolgenden Rückbau. Hier ist die Finanzierung allerdings noch nicht gesichert, ebenso wenig wie für die anderen geplanten Ausstellungsabschnitte, die sich in den Folgejahren anschließen würden. So dass, wenn alles klappt, 2020 das Museum von der Ausstellung her runderneuert wäre.

Zankapfel bei dem bisherigen Konzept war der Umgang mit den Werken des Bildhauers und Ehrenbürgers Jürgen von Woyski. Dafür, so ist es zwischen Zookultur und der Woyski-Stiftung abgestimmt, soll nun Platz im Erdgeschoss gefunden werden, entweder im bisherigen Vereinszimmer oder aber im jetzigen Bürobereich/ehemals Kasse.

Arthur Kusber machte in seinem Vortrag vor den Stadträten aber auch deutlich, dass es einiger Investitionen in das Schloss als Gebäude bedarf. Ebenfalls seit weit über einem Jahr sind die Risse und Schäden an Fassade und Fenstern bekannt. Allein das Herrichten der über 100 Fenster kostet rund 400 000 Euro. Einige sind schon wieder aufgearbeitet worden. Andererseits könnte man für das Geld auch neue Fenster mit besseren Eigenschaften, was die Wärmedämmung anbelangt, einbauen lassen. Insofern ist der Eigenbetriebschef schon ganz froh, dass angesichts der aktuellen Ungewissheit über die Förderung seitens des Kulturraums wenigstens der städtische Zuschuss bei zwei Millionen Euro pro Jahr bleibt. Vielleicht reicht das Geld ja auch mal für die Einrichtung eines kleinen Cafés. Auch die Idee ist nicht neu.



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