Neuer Reiseführer für das Lausitzer Seenland ab sofort zu haben

Für das Lausitzer Seenland gibt es seit einigen Jahren eine Reihe von Publikationen werbenden und informativen Charakters. Ihr Manko ist, dass sie in der Regel nur einen kleinen Teil oder gar nur Angebots-Bruchstücke dartun. Zusammenfassende Reiseführer aber sind bisher Mangelware. Mit einer Ausnahme: 2011 entschloss sich der Hoyerswerdaer Wochenblatt-Verlag, sein Regionalmagazin „Boulevard“ völlig neu zu ordnen. Es sollte eben DER Reiseführer durchs Lausitzer Seenland werden.
Die damals gratis zu habende Erstausgabe fand freundliche Aufnahme. Eine Neu-Auflage für 2102 lag nahe. Dieser Tage, gerade rechtzeitig vor Ostern, ist sie mit 10 000 Exemplaren auf den Markt gekommen. Nunmehr für eine Schutzgebühr von einem Euro kann sie bei vielen touristischen und gastronomischen Einrichtungen des Lausitzer Seenlandes erworben werden, unter anderem im Hoyerswerdaer SZ-Treffpunkt.
Der eine Euro scheint gut angelegt, denn der Verlag hat ein hübsches, sehr praktisches Büchlein herausgebracht. Es steht anderen Landes- und Weltgegenden-Reiseführern, deren Preise bei einem deutlichen Vielfachen dieses Preises beginnen, in nichts nach. Im Gegenteil: Da der Band schon nach einem Jahr völlig überarbeitet und aktualisiert wurde, darf der Besitzer davon ausgehen, damit tatsächlich das Neueste in Sachen Lausitzer Seenland in Händen zu halten.
Unverkennbar, dass sich die Autoren dabei an den legendären Grieben’schen Reiseführern der vorletzten Jahrhundertwende orientiert haben. Die waren alles andere als altbacken hie oder modernistisch überkandidelt da, sondern verbanden Informatives und Unterhaltsames mit handfest Nutzbringendem; eine Kombination, wie sie leider nicht Allgemeingut heutiger Reisebegleiter ist. Der Reiseführer „Unterwegs im Lausitzer Seenland“ für 2012 versucht sie mit einigem Gewinn für die Leser. Zehn „Tourstopp“ genannte Kapitel führen um die touristisch nutzbaren Seen und durch die wichtigsten Städte: Bärwalder See, Dreiweiberner -/Silbersee, Geierswalder See, Knappensee, Partwitzer See, Senftenberger See hie, Bernsdorf, Lauta, Wittichenau und natürlich Hoyerswerda da. Dessen Kapitel nimmt den größten und zentralen Raum ein. Eine Zeittafel lässt die Geschehnisse seit dem Jahr 1003 in präziser Kürze Revue passieren. Extra-Passagen werden Persönlichkeiten gewidmet, deren Schaffen sich mit Hoyerswerda verbindet (Computervater Konrad Zuse, Bildhauer Jürgen v. Woyski, Schriftstellerin Brigitte Reimann, Musiker Gerhard „Gundi“ Gundermann). Extra-Passagen gibt es auch zur Strittmatter-Stadt Spremberg, zum Besucherbergwerk F 60, zur KulturFabrik, zu Spreetal, zu Senftenberg ...
Interessant für den Leser neben dem bildungsbürgerlichen Teil: jeder Tourstopp erhielt einen Anhang, was man wo erleben, besichtigen und selbst tun kann – Adressen, Telefon und Internet inklusive.
Erhalten wurden die bewährt getrennten Glossare: das branchen-geordnete Inserenten- und ein redaktionelles Stichwort-Verzeichnis. Erhalten wurde der Veranstaltungskalender, der nun bis Dezember 2012 reicht. Neu ist die Ausstattung mit QR-Codes, die dem Nutzer Neuer Medien erlaubt, rasch Internet-Querverweise und damit weitergehende Informationen zu erlangen.
Gar keine Kritikpunkte? Doch. Einige Lässlichkeiten der 2011er Ausgabe wurden durchgeschleift (wo, bitte, bleibt in der Chronik das Hoyerswerdaer Quartier WK VII?), und der lesbar größere Schriftgrad sowie die löblicherweise nicht so enge Bindung wurden scheinbar erkauft mit einem gegenüber 2011 leichteren Einband-Papier. Aber: Man muss sich ja Steigerungsmöglichkeiten für 2013 offen halten.

SZ-Treffpunkt: Lausitz-Center Hoy., (Lausitzer Pl. 1), 1. OG über Post, G 03571 48505370