Neue Wege für Schüler und Verkehrshelfer


von Tageblatt-Redaktion

Die Linie 2 der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda kommt pünktlich kurz nach 7 Uhr. Hans Preißner und seine Frau Heidemarie sorgen jetzt in der Bautzener Allee dafür, dass Buskinder gut über die Straße kommen.
Die Linie 2 der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda kommt pünktlich kurz nach 7 Uhr. Hans Preißner und seine Frau Heidemarie sorgen jetzt in der Bautzener Allee dafür, dass Buskinder gut über die Straße kommen.

Von Hagen Linke

Seit zwölf Jahren sehen Heidemarie und Hans Preißner an fast jedem Morgen unzählige Kinder. Aber kein Tag ist wie der andere im Leben der Schulweghelfer der Verkehrswacht. Vor allem nicht seit gut einer Woche. Die Preißners standen bisher in der Einsteinstraße. Seit deren Sperrung hilft das Ehepaar ein paar hundert Meter weiter – an der Bushaltestelle Bautzener Allee. Ihnen geht es um die Kinder, die vom WK I oder mit Bus kommen und in die Elster-Grundschule ins WK II wollen. In ihren grellgelben Westen sind die Verkehrswacht-Mitarbeiter nicht zu übersehen, ein paar Meter entfernt steht ein blau-weißes Schild „Achtung Verkehrshelfer“. „Die Gewohnheitsfahrer sehen das Schild nicht“, sagt Hans Preißner.
Durch die Sperrung der Einsteinstraße kurz hinter der Bautzener Brücke bis zur Bäckerfiliale ist nur noch eine Zufahrt über die Röntgenstraße möglich. Die Situation ist neu und auch Torsten Kilz, Schulleiter der Elsterschule, hatte vor dem Baustart nicht unbedingt ein gutes Gefühl. „Wenn man miteinander redet, klappt es aber“, ist sein erster Eindruck. Nach Gesprächen mit der Stadt hat Kilz noch vor den Herbstferien Elternbriefe verschickt. Die Empfehlung: Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, sollten den Parkplatz des Netto-Marktes im WK II nutzen und dann die paar Meter zur Schule laufen. Schon in den Herbstferien bestand also die Möglichkeit, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. In den ersten Tagen der Sperrung hat die Schulleitung genau hingeschaut. „Es klappt bisher gut“, sagt Kilz.
Zurück zur Bautzener Allee. Wie jeden Tag positionierten sich auch am Mittwoch schon vor 7 Uhr Heidemarie und Hans Preißner, um auf die Busse zu warten. Langsam wird es hell. Zehn nach sieben kommen Linie 1 und 2 der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda. Gut fünfzehn Kinder nahmen die Hilfe an und gingen mit Unterstützung der Verkehrshelfer über die Straße. Einfach ist es hier generell nicht. Auf der Bautzener Allee darf 50 km/h und nicht nur 30 km/h wie in der Einsteinstraße gefahren werden. Parkende Autos an den Seiten erschweren die Sicht. „Und es gibt keine Mittelinsel“, sagt Horst Preißner. Einige Kinder laufen in Richtung Kreisverkehr an der Curie-Straße und dort über die Straße.
Zur Sicherheit stehen auch noch zwei Verkehrshelfer in der Röntgenstraße: Anke Frenzel und Wolfgang Kunis. Eltern bringen ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Auto bis vor die Schule. „Hier ist immer was los“, sagt Anke Kunis. Die Bauarbeiten an der Einsteinstraße dauern noch bis Ende des Schuljahres. Eltern bemerken seit einer Woche, dass die Lage direkt vor der Schule etwas entspannter ist. „Es ist ruhiger, weil nicht mehr soviel Autos da sind“, sagte am Mittwoch Mirelle Karaoglu, die ihre Tochter zu Fuß zum Unterricht in die erste Klasse gebracht hat.
Hans Naumann, Vorsitzender der Verkehrswacht hat noch nichts Negatives nach der Einsteinstraßen-Sperrung gehört. So soll es auch bleiben. Zu Schuljahresbeginn hatte die Wacht Banner an Kreuzungen angebracht. „Tempo runter, bitte“ oder „Achten Sie auf Kinder“. Sie hängen zwar nicht mehr, gelten aber ganzjährig, besonders derzeit in den Morgenstunden.



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