Neue Gesichter bei den Krabatfestspielen


von Tageblatt-Redaktion

Maxim Agné (links) ist der „neue“ Krabat. Vanessa Richter spielt Hanka, Benedikt Thönes den „Handrij“.
Maxim Agné (links) ist der „neue“ Krabat. Vanessa Richter spielt Hanka, Benedikt Thönes den „Handrij“.

Von Anja Wallner

Gebaut und gewerkelt wird auf dem Gelände der Krabatmühle eigentlich fast immer. Seit der vergangenen Woche haben nun wieder Bauarbeiter die Regie auf dem Hof übernommen: Bis voraussichtlich Ende Juni errichten sie die Zuschauertribüne, sodass das Publikum bei den 3. Krabatfestspielen im Juli und bei anderen Veranstaltungen künftig eine bessere Sicht hat. Unter anderem für den Aufbau dieser stufenförmigen Natursteintribüne gab es jüngst Fördermittel vom Land Sachsen (TAGEBLATT berichtete). „Hauptsache, das Wetter spielt mit“, sagt Peter Siebecke, einer der künstlerischen Gesamtleiter der längst ausverkauften Krabatfestspiele, und hofft auf einen zügigen Bauverlauf. Denn für die Festspiele, die vom 9. bis 20. Juli mit zehn Veranstaltungen in Schwarzkollm stattfinden, muss ja natürlich auch vor Ort geprobt werden. Für den 22. Juni ist zunächst ein großes Zusammentreffen aller Akteure geplant – sowohl Laien- als auch Profischauspieler und das Gestalter-Team werden dann an der Krabatmühle zusammenfinden.

Hinter den Kulissen wird aber längst an dem Stück „Krabat – Das Glücksspiel um die Schwarze Mühle“ gearbeitet. Wie schon bei den Festspielen in den letzten beiden Jahren werden die Zuschauer ein fiktives Spektakel erleben – frei nach mündlichen und schriftlichen Überlieferungen über und um Krabat. In Dresden sind mit den Profis kürzlich die Proben im Theater Wechselbad angelaufen. Ein früherer erster Probenpart ist abgeschlossen. Auf jeden Fall werden die Zuschauer in Schwarzkollm neue Gesichter auf der Bühne sehen: Alle drei Hauptdarsteller – für die Rollen des Krabat, der Hanka und des Handrij – wurden im März in Dresden neu gecastet, aus 132 Bewerbern ausgewählt.

„Das sind begabte junge Leute“, sagt Peter Splitt, der den Landvogt Johann von Drausendorf sowie die Mittagsfrau spielt, über Maxim Agné, Vanessa Richter und Benedikt Thönes. Die Schauspieler der Vorjahresbesetzung haben andere Verpflichtungen, können diesmal nicht dabei sein. Für eine Überraschung dürfte aber die Änderung in der Besetzung des Schwarzen Müllers sorgen. Den gibt erstmals nicht der Schwarzkollmer Dieter Klimek, sondern Gerhard Hähndel, engagiert am Staatsschauspiel Dresden und auch im Kino und Fernsehen präsent. Die Rolle des Müllers sei körperlich sehr fordernd und verlange Fähigkeiten wie zum Beispiel Fechten, begründet Peter Siebecke, warum ein Profischauspieler den Part übernimmt. Selbstverständlich repräsentiere aber Dieter Klimek den Schwarzen Müller auch weiterhin in Bezug auf die Festspiele. Und mitmischen im Bühnengeschehen wird Dieter Klimek trotzdem. Er spielt den Pechsieder, das hat ja auch mit „schwarz“ zu tun…

Getreu dem Motto „Ein Dorf spielt Theater“ – oder besser „eine Region“ – sind auch wieder Dutzende Kleindarsteller aus Schwarzkollm und der Umgebung mit im Boot. Im März fand dazu ein Casting in Schwarzkollm statt. Einige Neue seien dabei gewesen und auch alle untergekommen, lässt Peter Splitt wissen. Der Kleindarstellerstamm umfasse rund 50 bis 60 Personen. „Und wir haben das Riesenpotenzial der Darsteller aus dem letzten Jahr.“

In dem Stück, das sich unter anderem um Augusts des Starken wundersame Glücks-Erzeugungs-Maschine dreht, spielen auch wieder sorbische Bräuche eine Rolle. „Dargestellt werden eine sorbische Spinte und eine Kindstaufe“, verrät Peter Splitt. Das dürfte wieder eine Herausforderung für die Requisite werden – sicher werden da nicht nur ein, zwei Spinnräder benötigt. Und für die Schwarzkollmer Trachtenexpertin Heidemarie List heißt es diesmal, typische Tauftrachten aufzutreiben.
 
www.krabat-festspiele.de
www.krabat-muehle.de



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