Neue Erkenntnisse vom Knappensee


von Tageblatt-Redaktion

Aus Sicherheitsgründen ist im See seit diesem Frühling der Wasserspiegel arg abgesenkt.
Aus Sicherheitsgründen ist im See seit diesem Frühling der Wasserspiegel arg abgesenkt.

Seit klar ist, dass der Staat in Form von Sächsischem Oberbergamt Freiberg und Bergbausanierer LMBV den Knappensee von 2013 an einer umfassenden bergtechnischen Sicherung unterziehen wird, lassen sich auch immer wieder kritische Stimmen vernehmen. Ihre Skepsis fasste der Bautzener Werner Petrick jetzt in einem Brief an die Sächsische Zeitung in folgende Formel: „Mein Entsetzen ist ziemlich groß – nicht wegen der Sanierungsarbeiten, sondern wegen deren Umfang, Dauer und Kosten.“ Er geht, ohne Angabe von Quellen, von 60 Millionen Euro aus. Allerdings hatte das Bergamt schon vor zwei Jahren geschätzt, dass die geplanten Arbeiten mindestens 25 Millionen Euro kosten werden.
Werner Petrick nimmt in seinem Schreiben Bezug auf den Braunkohleplan aus dem Jahr 2004 und zitiert daraus, alle Maßnahmen zur Herstellung der Sicherheit am See seien erledigt. Die nunmehr festgestellte Notwendigkeit für weitere Arbeiten sei ein „harscher Wandel ohne Grundlage“, so Petrick. „Es trifft zu, dass die Gefährdungen am Knappensee früher weniger hoch eingeschätzt wurden“, antwortet nun aus Freiberg Oberberghauptmann Professor Dr. Bernhard Cramer vom Bergamt. Freilich würde selbst der Braunkohleplan den Umstand, dass Gefahren stets vorhanden waren, unzureichend wiedergeben. Allerdings habe es eben im Zusammenhang mit dem noch nicht abgeschlossenen Grundwasserwiederanstieg besonders auf der Westseite des Sees (Hochkippe) eine Neubewertung gegeben. „Hier gab es einen entscheidenden Erkenntniszuwachs“, so Bernhard Cramer mit Bezug auf eine umfassende neue Analyse der geotechnischen Verhältnisse in den Kippengebieten.
Unstrittig werde die für die Jahre von 2013 bis 2017 geplante Sanierung am See sehr kostenintensiv, so der Oberberghauptmann: „Diese gemeinsam von Bund und Freistaat Sachsen finanzierte Maßnahme ist jedoch in Art und Umfang notwendig, um Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen abzuwehren.“ Die Gefahr plötzlicher Setzungsfließerscheinungen (also Rutschungen) sei erst nach Abschluss der Arbeiten gebannt. Die Sanierung erfolge auf gleichem Niveau wie die aller anderen Tagebaue in der Lausitz sowie im mitteldeutschen Revier und bilde somit die Voraussetzung für eine künftige Folgenutzung. Professor Cramer stellt zugleich klar, die bereits erfolgte Sanierung am Ufer in Groß Särchen habe vor allem dazu gedient, eine Einsatzstelle für die zwischen 2013 und 2017 benötigte schwere Technik zu schaffen.



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