Neue Bahnübergänge schocken mit den Baukosten


von Tageblatt-Redaktion

Das ist der Bahnübergang an der Karl-Liebknecht-Straße in Lauta. Aus sicht der Stadt soll dieser beim Neubau Priorität genießen.
Das ist der Bahnübergang an der Karl-Liebknecht-Straße in Lauta. Aus sicht der Stadt soll dieser beim Neubau Priorität genießen.

Das ist Wahnsinn“, sagt Bernsdorfs Bürgermeister Harry Habel (CDU). Von „goldenen Steinen“ spricht Stadtrat Bodo Rudys (Die Linke) angesichts der Kosten, die von den Planern für den in diesem Jahr geplanten Neubau von zwei Bahnübergängen in der Stadt veranschlagt werden. Nötig ist der, weil laut einer EU-Richtlinie die vorhandenen Schrankenanlagen nicht mehr zulässig sind. Der Umbau ist nicht ganz billig.

Beim Bundesstraßen-Bahnübergang an der Dresdener Straße sollen mehr als 1,1 Millionen Euro fällig sein. Rund 60 000 Euro sind es beim Übergang „Am Wirschk“ in Richtung Wiednitz. Die Stadt ist finanziell jeweils beteiligt, an der Dresdener Straße unter anderem beim Gehwegbau. „Für das lumpige Stück Gehweg sollen wir mehr als 20 000 Euro hinlegen?“, entrüstete sich Bodo Rudys. „Ich glaube einfach nicht, dass man so etwas schlucken muss“, merkte er noch an. Michael Eichler (Bündnis AFV) fand ebenfalls deutliche Worte: „Das ist ein Gesetz, das auf Bürgerkosten durchgesetzt wird. Das ist eine Steuergeldverschwendung ohne Ende.“

Zumindest beim Bahnübergang „Am Wirschk“ hätte Bernsdorf eine Alternative, wie der Bürgermeister anmerkte. „Wir können sagen, wir geben das Geld nicht, dann wird der Übergang stillgelegt.“ Allerdings hatte er noch einen anderen Vorschlag: „Wir holen die Bahn mal an den Tisch und lassen uns erklären, wie diese Kosten zustande kommen.“ Am 8. März um 18 Uhr in der Sitzung des Technischen Ausschusses im Rathaus soll das passieren, wie jetzt von Bauamtsleiter Kay Kühne zu erfahren war.

Da die Sitzung öffentlich ist, könnten sich zum Beispiel auch die Lautaer Stadträte die Darlegungen anhören. Immerhin sollen in Lauta gleich drei Bahnübergänge auf den neuesten Stand gebracht werden. Der an der Liebknechtstraße genießt Priorität. „Die Stadt trägt die kreuzungsbedingten Kosten für die Einbeziehung der beidseitigen Fußwege“, heißt es dazu im aktuellen Haushaltsplan für 2011. Gerechnet wird mit knapp 87 000 Euro.
Wobei diese Summe zu 90 Prozent gefördert wird. Der gleiche Fördersatz gilt auch beim Stadtanteil von 136 000 Euro für den Bahnübergang an der Oststraße – und auch in Bernsdorf. Mit Blick auf den dortigen Bahnübergang an der Dresdener Straße lässt sich leicht abschätzen, dass sich die Kosten für die beiden Übergänge in Lauta in etwa der gleichen Größenordnung bewegen.

Umstritten bis zuletzt war der Bahnübergang an der Sandwäsche. „Der ist nicht nötig“, hatte Karl-Heinz Löffler (Bürgerbewegung), Ortsvorsteher von Leippe-Torno, in der Haushalts-Debatte erklärt. 221 000 Euro bei 90-prozentiger Förderung soll hier der Stadtanteil betragen. Und der wird auch aufgebracht, wie letztlich entschieden wurde. Das aber in erster Linie mit Blick auf die Bergbausanierung im Bereich er Restlöcher Heide. „Gesa und LMBV haben Interesse, diese Übergänge zu nutzen“, hatte Bürgermeister Hellfried Ruhland (Freie Wähler) erklärt und hinzugefügt: „Daher wird über eine finanzielle Beteiligung zu sprechen sein.“



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte addieren Sie 2 und 2.