Neue Attraktion im Lausitzbad


von Tageblatt-Redaktion

Am Mittwoch wurden die Tragelemente für die neue Rutsche in das Bad gebracht.
Am Mittwoch wurden die Tragelemente für die neue Rutsche in das Bad gebracht.

Von Hagen Linke

Es sieht auf der Außenfläche des Lausitzbades am Hoyerswerdaer Gondelteich derzeit aus, als würde jemand ein Riesen-Puzzle zusammensetzen. 26 grüne Röhrenstücke liegen auf dem Rasen, jedes etwa 80 Kilogramm schwer. Sie zusammenzuschrauben ist die Aufgabe der Mitarbeiter der Firma „Monster Contracting“ aus Chemnitz. Sie bauen die neue Rutsche im Bad ein und Firmenchef René Wobst, der mit seinen Leuten in ganz Europa unterwegs ist, sagt, dass seine Arbeit nie langweilig ist. „Indoor ist immer eine Herausforderung.“ Eine große, fertige Rutsche kann nicht einfach von oben in ein Schwimmbad gehoben werden. Indoor heißt, dass die neue Rutsche nicht am, sondern im Bad installiert wird. Eine Außenrutsche, die Regen, Frost und Hagel ausgesetzt ist, wäre teurer in der Anschaffung und im Betrieb, sagt Matthias Brauer, der Leiter des Lausitzbades. Also hat man überlegt, wie die neue Rutsche im Inneren des Bades positioniert werden kann. „Es ist nicht die längste, aber eine sehr schöne“, sagt Brauer. 48 Meter lang wird sie sein. Nimmt man die sieben Meter des Landebeckens dazu, sind es 55 Meter.

Auf die Rutsche gelangen die Badegäste über den Teil des Bades, in dem sich das 25-Meter-Becken befindet. Zunächst geht es die Treppen hinauf zur Plattform, auf der sich einst die Badaufsicht positioniert hatte. An den Treppenstufen wurden vor einigen Tagen rutschfeste Fliesen verlegt. Die Plattform wird etwas aufgestockt. Um auf eine über 50 Meter lange Rutsche zu kommen, sollte es so hoch wie möglich gehen.
Das Puzzle, das vor der Halle liegt, wird nicht schwer sein, zu montieren. Jedes der grünen Elemente hat eine Nummer. Zusammengeschraubt werden die Rutschenteile durch eine Stahlkonstruktion gehalten. Die Rutsche windet sich über das Familienbecken. Der größte Pylon zur Halterung wird neben den Whirlpool gesetzt. Er ist acht Meter hoch und 800 kg schwer. Die Röhren führen über den Strömungskanal zurück. Die letzten Meter rutscht man der Aufgangstreppe entgegen. Das Wasser wird dem Familienbecken entnommen und auch wieder dorthin geleitet. Um Platz zu schaffen, mussten Beete im Bad umgesetzt werden. Das geschah schon vor Beginn der jährlichen Schließung vergangenen Freitag. Der Zeitplan ist eng. Das Bad öffnet wieder am 9. August. Die Rutsche soll innerhalb des Neptunfestes eine Woche später, am 16. August, in Betrieb genommen werden.

Hergestellt hat die Anlage eine Firma aus der Schweiz - die „Klarer Freizeitanlagen AG“. Ihre Wasserrutschen aus glasfaserverstärktem Kunststoff findet man in ganz Europa. Im Hallenbad Cottbus gibt es zwei und die 76 Meter lange Turborutsche im Tropical Island ist auch von den Schweizern produziert worden. Die Monteure haben nun im Lausitzbad die komplizierte Aufgabe mithilfe eines Kranes das Puzzle zusammenzusetzen.
Eine Weile wird man im Bad zwei Rutschen nutzen können. Mindestens ein Jahr bleibt noch die 33 Meter lange Rutsche am Piratenschiff, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen ist. Auf der neuen ist man mit Sicherheit schneller. Einen Clou haben sich die Hersteller dabei auch ausgedacht. Sind die letzten Meter geschafft, wird man die eigene Rutschenzeit auf einer Anzeige lesen können - für Wettbewerbe.



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