„Nach der Auszeit geht es jetzt an die Arbeit“


von Tageblatt-Redaktion

Die Otto-Nagel-Straße 52 (links) war drei Wochen Ort für das "Auszeit-Projekt".
Die Otto-Nagel-Straße 52 (links) war drei Wochen Ort für das "Auszeit-Projekt".

Nach drei Wochen endete heute im WK X das „Auszeit“-Projekt. Am Nachmittag konnte man sich in der Nagelstraße 52 noch einmal ansehen, was in den letzten Tagen dort alles entstanden ist. Hier zieht Projektleiter Uwe Proksch ein positives Fazit:

Uwe, die drei Wochen sind um: schade oder Gottseidank?
Es war schon etwas stressig, weil wir auch personell nicht so riesige Möglichkeiten haben. Insofern werden wohl einige froh sein, dass es zu Ende geht. Aber es ist einfach optimal gelaufen. Das Projekt war sehr erfolgreich. Der ganze Aufwand hat sich wirklich gelohnt.

Woran bemisst man als Veranstalter den Erfolg?
Naja, wir hatten mehr als 4 000 Besucher. Dass mitten im Sommer, wo Ferienzeit ist, so viele hierhergekommen sind, ist schon ein gutes Zeichen. Das zeigt, dass es einen Bedarf gibt, sich über solche unkonventionellen Wege mit der Zukunft der Stadt zu beschäftigen. Das funktioniert also. Aber auch die Qualität der einzelnen Angebote war zum größten Teil sehr gut. Es waren tolle Leute da, die tolle Impulse gegeben haben. Man muss jetzt sehen, was sich davon für die Stadt umsetzen lässt.

Welche Ideen sind denn beispielsweise beim „Nachdenken über H.“ entstanden?
Es gibt zum Beispiel einen sehr schönen Entwurf aus dem Architektur-Labor, wie man solche Bauten wie dieses Würfelhaus zu einem ganz attraktiven, originellen und im Lausitzer Seenland einmaligen Hostel umbauen könnte. Ich finde auch nach wie vor den „Lausitzer“ sehr interessant. Die Leute haben unglaublich geackert und immer wieder agitiert. Ich kann nur hoffen, dass der Gedanke des Regionalgeldes jetzt stärker greift. Das ist eine wirklich sehr gute Idee, die dahinter steckt. Ansonsten sind im „Labor der noch nicht entwickelten Ideen“ von Felix Ringel sehr schöne Ideen entstanden. Dabei geht es um Bürgerengagement im öffentlichen Raum. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie man durch einfache Aktivitäten mehr Leben in die Wohngebiete bringen kann. Ich hoffe, dass sich Leute finden, die es auch tun.

Idee war, so viele „Experten“ wie möglich ins Haus zu holen. Waren es die selben wie immer?
Es hat sich ganz gut gemischt. Man ist einerseits dankbar dafür, dass es Leute gibt, die sich engagieren. Hauptsache, es bewegt sich etwas und es bewegen sich Menschen. Ich habe aber auch neue Gesichter gesehen, die ich noch nicht kannte.

Es gab nun schon die Forderung nach einer Broschüre...
Die Dokumentation ist ja fester Projektbestandteil. Wir werden uns nur ein wenig Zeit lassen, um alles zusammenzutragen. Es sind ja auch hunderte Fragebögen zurückgekommen, die ausgewertet werden müssen. Wir tragen das Material zusammen und im Herbst wird das dann als Broschüre vorliegen.

Das Projekt ist also eigentlich auch noch gar nicht vorbei?
Kann es auch nicht. Wir haben uns hier eine Auszeit genommen und jetzt geht es an die Arbeit.

Von Dienstag bis Donnerstag sollen noch mal Leute herkommen?
Ja, bitte! Gedanke des Projektes ist ja auch, dass man nicht alles wegwerfen muss. Es gibt sicher genug Sachen hier, die noch jemand brauchen kann – sei es ein Schrank, der hier noch steht, eine Küche, irgend eine Armatur oder Holz aus dem Keller. Und die Bücher aus Lottes Krimizimmer müssen unbedingt auch gerettet werden! Es wäre einfach schade drum!

Kann man den Kronleuchter aus dem Kochlabor bekommen?
Kann man leider nicht. Der gehört nämlich zur Ausrüstung für unserer Prohibitionsparty.

Fragen: Mirko Kolodziej



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