Nach 0:4-Rückstand deutlich aufgedreht


von Hoyte24 News

Tobias Sieber steigt zum Wurf. Er erzielte gegen Bernstadt sechs Treffer.
Tobias Sieber steigt zum Wurf. Er erzielte gegen Bernstadt sechs Treffer

Der LHV Hoyerswerda verpasst in der Mitteldeutschen Oberliga den 4. Tabellenplatz. Das liegt an der schwachen Angriffsleistung in der Anfangsphase. Dennoch war der Trainer mit dem 26:18-Sieg zufrieden

Matthias Allonge konnte nach den 60 Minuten scherzen: „Letzte Woche in Köthen haben wir 4:1 geführt und verloren. Heute lagen wir 0:4 zurück und haben gewonnen“, sagte der LHV-Trainer. „Da ist doch die Welt in Ordnung.“ Sofort legte er aber mit der notwendigen Ernsthaftigkeit nach: „Die Probleme lagen heute ganz klar im Angriff und nicht in der Defensive. Wir haben zu oft zu schnell und viel zu früh den Abschluss gesucht, anstatt die Chancen bis zum Schluss konsequent auszuspielen. Mit dem Sieg bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis aber nicht.“ Untermauert wird diese Tatsache dadurch, dass allein im ersten Viertel des Spiels die LHV-Angriffsmaschinerie mit nur drei erzielten Toren gerade einmal knapp 30 Prozent Effektivität erzielte. Zu ungenaue Würfe und ein guter Christian Brandt im Wittenberger Tor verhinderten ein von vornherein einseitiges Spiel. Defensiv überraschte Matthias Allonge das wieder zahlreiche Hoyerswerdaer Publikum damit, dass er von der 2. bis zur 16. Spielminute seiner Mannschaft eine offene Manndeckung verordnete. Eben öfter mal was Neues. „Mir ging es nicht um den Überraschungseffekt, vielmehr erfordert die offene Manndeckung eine sehr hohe Aufmerksamkeit der Spieler. Die wollte ich wecken, um gar nicht erst den berühmten Schlendrian aufkommen zu lassen. Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die im Tabellenkeller feststeckt, ist die Gefahr doch recht groß, dass das Spiel zu leicht genommen wird. Letztlich hat diese Variante auch gegriffen“, erklärte er seine ungewöhnliche Verteidigungsstrategie, die bekanntlich auch den Gegner zum Offenlegen der spielerischen Fähigkeiten und Stärken zwingt. Nur vier Feldtore ließen die LHV-Männer bis zur Systemumstellung (16.) zu. Allerdings traf in dieser Zeit auch nur Tobias Sieber für den Hausherrn zweimal aus dem gebunden Spiel heraus. Wittenbergs Trainer ließ einen 6-0-Riegel aufbauen, an dessen Überwindung sich die Lausitzer sehr schwertaten.

Das Signal zum Aufholen des Vier-Tore-Startrückstandes kam von Benjamin Reißky, der ab der 10. Spielminute mehr und mehr Bälle zu fassen bekam. Zwar gelangen den Lutherstädtern vier weitere Tore, doch beim 8:8 (26.) war die Parität wieder hergestellt und der LHV setzte zu einem wahren Sturmlauf an, der durch die Halbzeitsirene zunächst gestoppt wurde. Gleich zwei Treffer durch Tobias Sieber und Andreas Schütz zum 13:9 in den letzten zehn Sekunden der ersten Halbzeit zeigen auf, wie schwungvoll jetzt agiert wurde.

Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel glichen einem Wechselbad der Gefühle, Hoffen und Bangen auf beiden Seiten. Alexander Canbek, Piotr Pawlak, Roy Kalweit, Benjamin Zimmermann und Sebastian Engel - sie alle traten an die Strafwurflinie, doch nicht einer traf. Nach dem 15:12 (39.) folgten 13 ganz starke LHV-Minuten, die mit einem Kuriosum eingeleitet wurden. Eine zweiminütige doppelte Unterzahl vier gegen sechs wurde von den LHV-Männern mit 2:0 gewonnen. Durch einen 9:1- Zwischensprint warfen sich die Hausherren jetzt einen Elf-Tore- Vorsprung (24:13) heraus (53.), der sogar den 4. Tabellenplatz bedeutet hätte. Wären da nicht einige Nachlässigkeiten in den Schlussminuten, die die Wittenberger so viel Ergebniskosmetik betreiben ließen, dass es eben für den 4. Tabellenplatz doch nicht reichte.

Das letzte LHV-Tor war dem A-Jugendlichen Dustin Klinge vorbehalten, der das einzige Tor von einer der beiden Außenpositionen im gesamten LHV-Spiel erzielte. Die Tore gerade von diesen Positionen fehlten, um einen noch klareren Sieg zu feiern.

LHV Hoyerswerda: Eric Zeithamel, Benjamin Reißky - Andreas Schütz (9/1), Tobias Sieber (6), Alexander Canbek (4/2), Conni Böhme (2), Steve Däumel (1), Ronny Eckert (1), Roy Kalweit (4), Dustin Klinge (1), Ringo Schäfer (1), Lukas Baase, Robert Devantier, Nico Pollack



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