Mühlrose wird umziehen


von Tageblatt-Redaktion

Am Mittwoch demonstrierten Einwohner Mühlroses für ihre Umsiedlung. Foto: Joachim Rehle
Am Mittwoch demonstrierten Einwohner Mühlroses für ihre Umsiedlung. Foto: Joachim Rehle

Mühlrose. Das Energieunternehmen und Tagebaubetreiber Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) bekennt sich zum Teilfeld Mühlrose und damit zur Umsiedlung des gleichnamigen Ortes. Das wurde seitens des Unternehmens  auf einer Einwohnerversammlung in Mühlrose verkündet, heißt es in einer Pressemitteilung.  Weitere Kernaussage: „Der Grundlagenvertrag zur Umsiedlung soll im März unterzeichnet werden.“ Die Leag plant weiterhin die Kohleförderung im Teilfeld Mühlrose des Tagebaus Nochten. Verbunden mit der Gewinnung von 150 Millionen Tonnen Kohle ist die dafür erforderliche Umsiedlung von etwa 200 Menschen an einen neuen, von einer Mehrheit der Mühlroser selbst gewählten Standort in der Nachbargemeinde Schleife. Die Erschließungsarbeiten für den Ansiedlungsstandort sollen im Sommer dieses Jahres planmäßig beginnen.

Der Aufsichtsrat hatte den Leag-Vorstand bereits im Dezember 2018 ermächtigt, den Grundlagenvertrag zu unterzeichnen, der seit Mitte vergangenen Jahres endverhandelt vorliegt und die Rahmenbedingungen einer sozialverträglichen Umsiedlung regelt. Dabei sollten die Ergebnisse der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung berücksichtigt werden. Nun soll also die Unterzeichnung erfolgen.

„Wir wissen, dass die Mühlroser und die mitbetroffenen Gemeinden Trebendorf und Schleife in den vergangenen Monaten sehr viel Geduld aufgebracht haben und so schnell wie möglich Planungssicherheit wollen. Auch wenn es vonseiten der Bundesregierung noch keine verbindlichen Aussagen zum Kommissionsbericht gibt, hatte es für uns höchste Priorität, in den vergangenen zwei Wochen zunächst mit Blick auf Mühlrose zu prüfen, wie sich ein vorgezogener Kohleausstieg bis 2038 auf das Revierkonzept auswirken würde, da der bergbauliche Fortschritt des Tagebaus Nochten uns hier unmittelbar zu einer Entscheidung zwingt“, erklärte der Leag-Vorstandsvorsitzende Dr. Helmar Rendez. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Kohlereserven im Teilfeld Mühlrose auch bei einem Kohleausstieg Ende 2038 für die bedarfsgerechte Versorgung des Kraftwerks Boxberg benötigt werden. Die Gewinnung dieser Vorräte liegt im Rahmen unseres Lausitzer Revierkonzeptes.“ 

Nachdem in einer Befragung 68 Prozent der Mühlroser eine vorzeitige Umsiedlung befürwortet hatten, entstand auf dem Papier Neu-Mühlrose als neuer Ortsteil der Gemeinde Schleife. Der Umsiedlungsvertrag sieht vor, dass mit Dorfgemeinschaftshaus, Sportplatz, Schwimmbad, Friedhof und anderem mehr das dörfliche Leben am neuen Standort weitergehen kann. (red)

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