Mosambik-Verein plant Klinik-Anbau


von Tageblatt-Redaktion

2007 und 2008 hat die Hoyerswerdaer Projektarbeit Mosambik für den Bau dieses Gesundheitszentrums in Beira gesorgt. Inzwischen ist es wegen großen Andrangs zu klein geworden.
2007 und 2008 hat die Hoyerswerdaer Projektarbeit Mosambik für den Bau dieses Gesundheitszentrums in Beira gesorgt. Inzwischen ist es wegen großen Andrangs zu klein geworden.

Stolze 1 200 Euro hat der Hoyerswerdaer Verein „Projektarbeit Mosambik“ jetzt von der Heidegrundschule in Spremberg-Sellessen bekommen, die seine Arbeit schon länger als anderthalb Jahrzehnte unterstützt. Diese Summe und deutlich mehr werden für neue Vorhaben nötig sein, über die Vereinschef Wolfgang Zropf am Wochenende bei einer Vereinsversammlung informierte.

„45 000 Euro wollen erst einmal beschafft werden“, meinte er im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des vom Verein initiierten Gesundheitszentrums im Stadtteil Manga Mascarenha der Halbmillionen-Stadt Beira. Es ist zu klein geworden. Behandelt werden hier inzwischen dreimal so viele Patienten wie ursprünglich geplant, so dass Beiras Bürgermeister Daviz Mbepo Simango um Vergrößerung bat. Auch in der einst von Waldtraut Spill angeschobenen Grundschule im selben Stadtteil, in der 900 Kinder lernen, gibt es Arbeit. Der vom Verein finanzierte Projektkoordinator Faz-Bem Zimuando will die maroden Schulbänke aus Holz durch selbst geschweißte Eisenkonstruktionen ersetzen. Zudem sollen die inzwischen recht löcherigen Fußböden erneuert werden.

Nicht so richtig glücklich ist Zropf mit der Kooperation durch die Schulleitung. Sie wollte zum Beispiel für die Fertigstellung des Imbiss-Kiosks auf dem Hof sorgen, der aber nach wie vor ein Rohbau ist. Nun wird der Verein ihn alleine komplettieren. „Zusammenarbeit besteht eben manchmal aus zusammen und aus Arbeit“, kommentierte Zropf lakonisch.

Bisher, sagt er, wisse er nicht, wie ein Großprojekt angeschoben werden soll, dass gleichwohl wichtig sei. Die mosambikanische Regierung hat ehemaligen DDR-Vertragsarbeitern ein 100 Hektar großes Areal in 225 Kilometern Entfernung von Beira zur Verfügung gestellt. Der Verein will gern helfen, es für ein Landwirtschaftsprojekt zu erschließen. Dazu sei neben Geld die Hilfe von Menschen vonnöten, die etwas von afrikanischer Landwirtschaft sowie internationaler Projektkoordination verstehen. „Wir brauchen Mitstreiter, die uns langfristig und kontinuierlich unterstützen“, so Zropf.

Das gilt freilich auch allgemein. Die meisten Vereinsmitglieder sind inzwischen recht betagt. Im Rechenschaftsbericht für 2012 heißt es, es werde nicht möglich sein, die Arbeit fortzusetzen, wenn man sie nicht auf jüngere Schultern verteilen könne. In diesem Zusammenhang wiesen bei der Versammlung auch einige im Saal darauf hin, dass Zropf aus Berlin stammt und neben der Schule in Sellessen das Schiller-Gymnasium Bautzen inzwischen ein wichtiger Kooperations-Partner geworden ist.

Zropf selbst will das so nicht sagen, aber Hoyerswerdaer Vereinsmitglieder wünschen sich durchaus etwas mehr Zuwendung aus ihrer Heimatstadt. Sie hatten übrigens zur Versammlung auch Bürgermeister Thomas Delling eingeladen, der allerdings offenkundig verhindert war.

Spendenkonto 3000103286 bei der Ostsächsischen Sparkasse (BLZ: 850 50 300)



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