Moor-Vernässung bisher nicht ausreichend


von Hoyte24 News

Moor-Vernässung bisher nicht ausreichend
Foto: Archiv / Gernot Menzel

Neukollm. Drei Jahre nach der Umsetzung eines Projektes zur Renaturierung eines Teils des Dubringer Moors sind Effekte wohl vorhanden. Allerdings scheinen die Bemühungen, den Wasserabfluss zu verlangsamen, noch nicht auszureichen. Man hatte im Herbst 2022 im Zeißholzer Moor, das südöstlich von Neukollm zu finden ist, Torfstücke entnommen und damit sowie mit Holzbohlen einst von Menschenhand geschaffene Graben-Abschnitte verschlossen.

Vom zuständigen sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heißt es, im Nordosten des Zeißholzer Moores seien Effekte der gesetzten Staue zumindest zu vermuten. Hier seien am längsten Wasserstände über Flur zu finden, die insgesamt im Vergleich mit dem gesamten Zeißholzer Moor auch am wenigsten unter Flur absinken würden. Dies zeige die Grundwasser-Überwachung:

Weil es erst mit Vollendung der Maßnahmen im Zeißholzer Moor gelungen war, die Grundwassermessstellen einzurichten, ist ein Vergleich der Wasserstände vor dem Setzen der Staue leider nicht möglich. Es hat sich jedoch im Rahmen des FFH-Monitorings 2024 gezeigt, dass die durchgeführten Maßnahmen im Zeißholzer Moor noch nicht ausreichen, um insbesondere im Hinblick auf die zunehmenden Trockenjahre genügend Wasser im Gebiet zu halten. Zum Stand Sommer 2024 haben sich die Vegetationsaufnahmen im Zeißholzer Moor gegenüber dem Zeitraum vor Einsetzen der Trockenjahre deutlich verschlechtert, was auf weiteren dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung des Wasserhaushaltes im Zeißholzer Moor hinweist.  

Manchmal sind zusätzliche Maßnahmen aber schwierig, weil sehr kostspielig. So verweist das Amt auf jenen Entwässerungsgraben mit dem stärksten Abfluss aus dem Gebiet. Er befindet sich an der Grenze zum Mariensterner Moor. Man habe zwar einen Stau setzen können, der auch deutlich Wirkung zeige. Aber das sei für die Menge des abfließenden Wassers zu wenig:

Es war ursprünglich ein weiterer großdimensionierter Stau in der Mitte dieses Abflussgrabens im Zentrum des Zeißholzer Moores geplant, der sich im Laufe der weiteren Planungskonkretisierung jedoch als sehr aufwändig und viel teurer als geplant herausgestellt hatte. Dieser konnte bisher aus diesem Grund noch nicht umgesetzt werden, da die Finanzmittel begrenzt waren. Um stärkere Effekte des Wasserrückhalts zu erreichen, sind dieser Stau und gegebenenfalls weitere benachbarte Staue im gleichen Graben jedoch unbedingt notwendig, um die Verbesserung der im Gebiet vorhandenen FFH-Lebensraumtypen, insbesondere der Feuchten Heiden, zu erreichen. Dafür ist noch eine hydrologische Detailplanung dieser Maßnahmen erforderlich, um im Anschluss die Maßnahmen umsetzen zu können. Das soll im Jahr 2026 angegangen werden.

Die Renaturierung dient einerseits dem Erhalt der sehr artenreichen Tier- und Pflanzenwelt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH). Andererseits bindet das Moor Kohlenstoffdioxid. Eine zusätzliche Herausforderung besteht hier in der Sanierung des durchfließenden Vincenzgrabens, der in höherer Konzentration Schadstoffe wie Sulfate und Cadmium ins Moor trägt. Vom LfULG heißt es dazu, der Vorhabens- und Sanierungsplan für den Vincenzgraben sei um Stellungnahmen der Teichwirtschaft Neudorf (Zelders Teiche) und der Lausitzer Grauwacke GmbH (Steinbruch Oßling) ergänzt worden. Weitere Planungsschritte oder Umsetzungen gebe es hier bisher nicht. (red)

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