Montag ziehen die ersten Bewohner ein


von Tageblatt-Redaktion

Seit gestern weht die Fahne der Diakonie vor dem neuen Altenpflegeheim in der Spremberger Straße
Seit gestern weht die Fahne der Diakonie vor dem neuen Altenpflegeheim in der Spremberger Straße

Von Uwe Schulz

In das Mehrfamilienhaus Altstädter Eck sind bereite vor Wochen die ersten Mieter eingezogen. Die restlichen Mieter ziehen bis Mitte August ein. Lediglich eine Wohnung ist noch zu haben. Auf der anderen Seite der Spremberger Straße wird derzeit alles für den Bezug vorbereitet. Gestern übernahm die Diakonie Görlitz-Hoyerswerda das neu errichtete Altenpflegeheim „Goldener Stern“ vom Generalbauunternehmer Köster GmbH. Ein symbolischer Fahnenwechsel vor dem Gebäude, jeweils ein Gläschen Sekt für die ersten zwanzig Mitarbeiter.

Seit Tagen läuft im Gebäude und an den Außenanlagen der Endspurt. Die Zuwegungen wurden gestaltet, Möbel geliefert und montiert. Gestern klemmte ein Elektriker noch die elektrischen Jalousien an. Die zentrale Küche wurde eingeräumt. Heim- und Pflegedienstleiterin Bianka Heinrich hat längst ihr Büro bezogen. Am Montag werden die ersten zehn Bewohner das neue Heim mit seinen sechs Wohnbereichen und insgesamt 92 Plätzen beziehen. Die Zimmer mit dem Blick in den Garten sind natürlich die begehrtesten. Der eine will aber gern Parterre wohnen, der andere lieber nicht. Und so wird der Erstbezug nun in zwei Etagen gleichzeitig vorgenommen.

Diakonie-Vorstand Johannes Johne sieht da ersteinmal wenig Probleme und rechnet damit, dass im Laufe eines Jahres erstmals die Maximalkapazität des Heimes erreicht ist. Entsprechend der Belegung wird auch die Mitarbeiterzahl aufgestockt. Die Stellen waren offenbar recht begehrt. Nach einer einmaligen Ausschreibung gingen laut Johne 85 Bewerbungen ein.

Und wie das so ist, wenn etwas komplett neu ist: Da muss man sich erst einmal finden, müssen Abläufe abgestimmt werden. Schon deshalb kommt der Nach-und-nach-Bezug allen sehr gelegen. Zumal ja die Heimplätze noch nicht alle vorreserviert sind. Am Sonntag, dem 30. August, wird es nach dem Gottesdienst einen Tag der offenen Tür geben, bei dem sich jedermann von dem neuen Heim einen Eindruck verschaffen kann. Natürlich ist alles neu – von den apfelgrünen Terrassenstühlen über den runden Quellstein im Garten bis hin zur Möblierung der Zimmer, die die Bewohner aber individualisieren können.
Als ein glücklicher Umstand hat sich erwiesen, dass man im Hof einige der ursprünglich hier wachsenden Bäume hat stehenlassen. Einer davon ist ein Apfelbaum, der derzeit gerade seine Früchte abwirft – als würde er schon immer im Hof des neuen Heimes wachsen und gedeihen.

Johannes Johne ist mit dem Bauvorhaben jedenfalls zufrieden, lobt nicht nur die Baufirmen, sondern auch das Planungsbüro Gröbe und die Dresdener Projektentwicklungsgesellschaft, die die gesamte Bebauung des Areals inklusive Einkaufskomplex vorangetrieben und dafür auch ordentlich verbale Prügel einstecken mussten. Zwar nie für das Seniorenheim, wohl aber für den Einkaufskomplex und dessen Aussehen. Immerhin soll die monotone Rückansicht wohl noch begrünt werden. Johannes Johne freut sich, dass es rückwärtig wenigstens keine Anlieferungszone für die Märkte gibt.

Geraume Zeit hat man bei der Diakonie darüber nachgedacht, wie das neue Heim eigentlich heißen soll. Auf einen offensichtlich christlichen Namen oder einen Begriff aus der Bibel verzichtete man zugunsten eines Namens mit historischem Bezug. Denn auf einem Teil des Areals, auf dem sich heute das Altenpflegeheim erstreckt, stand einst das Hotel „Goldener Stern“, das gleichzeitig Posthalterei war. Seine Ruine wurde vor 35 Jahren abgerissen. In einer Vitrine im Eingangsbereich des Heimes sollen künftig Funde, die Archäologen im vergangenen Jahr vor Ort freilegten, präsentiert werden. Die Exponate werden laut Johannes Johne freundlicherweise vom Landesamt für Archäologie als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.



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