Modellflug-Saison geht zu Ende


von Tageblatt-Redaktion

nne Morgenstern ist mächtig stolz auf ihr Hobby Modellflug. Sie genoss es am Sonnabend noch einmal sichtlich, trotz der schlechten Wetterbedingungen, zum Saisonabschluss ihren kleinen Flieger durch die Luft zu steuern.
nne Morgenstern ist mächtig stolz auf ihr Hobby Modellflug. Sie genoss es am Sonnabend noch einmal sichtlich, trotz der schlechten Wetterbedingungen, zum Saisonabschluss ihren kleinen Flieger durch die Luft zu steuern.

Wenn die Saison mit dem sogenannten „Abfliegen“ beendet wird, kommt dabei bei manchem Modellflieger auch ein wenig Wehmut auf. So war das auch am Sonnabend auf dem Nardter Flugplatz, wo die Modellflugabteilung des Aeroklubs Hoyerswerda die diesjährige Freiluftsaison mit einem gemütlichen Beisammensein Revue passieren ließ und dabei die kleinen Flieger noch einmal durch die Lüfte jagen wollte.
Doch es regnete, und erst nach und nach trudelten die Mitglieder auf dem Gelände ein. Abteilungsleiter Dietmar Morgenstern schaute am Vormittag kritisch gen Himmel. „Sieht ja nicht gerade gut aus“, meinte der 39-Jährige. Und während er aus seinem Wagen Reste von abgestürzten Fliegern holte, um sie später zu verfeuern, sprach er davon, dass man mit dem Ablauf der Saison zufrieden gewesen sei.
Besonders auf die elfköpfige Jugendabteilung sei man stolz. Drei Jugendliche des Vereins hatten sich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren können. Sein Sohn Lukas sei bei den Freifliegern sogar Deutscher Meister geworden. Der setzte ein paar Schritte weiter mit seiner Schwester Anne einen Flieger zusammen. Die zwölfjährige Anne Morgenstern ließ der Regen unbeeindruckt. „Ich werde trotzdem starten“, erklärte sie. 80 Starts hat sie in dieser Saison, die von Mai bis Oktober geht, gehabt. Das sei schon eine Menge, meinte die Mittelschülerin, die seit zwei Jahren bei den Modellfliegern mitmacht. „Ich bin hier im Verein die einzige Frau“, grinste sie. In ihrer Schulklasse werde sie oft von den Jungs gefragt, ob „ich mit diesem Hobby angeben will“. Mitnichten. Es mache ihr einfach Freude, so einen bis zu 1,4 Kilogramm schweren und über 100 Stundenkilometer schnellen Flieger fliegen zu lassen. Per Fernsteuerung. „Ein schönes Gefühl“ beschreibt es die junge Hoyerswerdaerin.
Aber auch das gehört dazu. Mindestens fünf ihrer aus Leichtholz gefertigten Flieger sind auch schon einmal abgestürzt. Entweder seien sie dann ganz hinüber, was aber keinen Rüffel des Vaters einbringe, denn „so etwas passiert nun mal, selbst ganz erfahrenen Leuten“, so Anne Morgenstern. Oder der Absturz verläuft so glimpflich, dass man diese mit einem winzigen Motor betriebenen Flugobjekte mit Reparaturen wieder fit bekomme.
Nun, in den folgenden Monaten haben die Modellflieger wieder genügend Zeit für Reparaturen. Winterzeit, das ist auch Werkstattzeit. Anne verzieht bei dem Gedanken daran das Gesicht. Zweimal in der Woche trifft man sich in einem Raum des Foucault-Gymnasiums. Aber es werde dort nicht nur repariert, auch neue Flugzeuge baue man, so Anne. Die zugibt, dass sie diesem ganzen Zusammensetzen, dem Kleben oder dem Schleifen nicht sehr viel abgewinnen kann. Da sei sie lieber draußen, auf dem Flugplatz. Sie schüttelt den Kopf, manchmal „fällt es mir einfach schwer, an den Abenden in die Werkstatt zu gehen“. Hingegen freut sie sich auf den Einkaufsbummel mit Vater Dietmar. Denn da „holen wir uns als erstes immer eine Modellflieger-Fachzeitschrift“.
Auf den Bildern dort bekomme man dann wieder eine Ahnung, wie es ist, wenn man im Frühjahr wieder draußen auf dem Flugfeld steht und seinen Flieger durch die Luft steuert.



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