Meinungsbarometer 2012: Machen Sie mit!


von Tageblatt-Redaktion

Diese Themen beschäftigen die Hoyerswerdaer auch in diesem Jahr.
Diese Themen beschäftigen die Hoyerswerdaer auch in diesem Jahr.

Politikverdrossenheit ist eines der großen Schlagworte unserer Zeit. Politikverdrossenheit wurzelt vor allem darin, dass zwei Eindrücke sich mehr und mehr verfestigen: „«Die da oben» interessiert ja schon gar nicht mehr, was uns bewegt“ und „«Die da oben» machen ja doch, was sie wollen“.

Meinungsfreiheit dergestalt, dass jeder alles öffentlich sagen kann, solange ein bestimmter Grund-Konsens nicht verletzt wird, scheint nur bewirkt zu haben, dass in der Fülle der veröffentlichten Ansichten eine beherzigenswerte neben neun abstrusen steht und alle zehn folgenlos bleiben. Medien-Aktionen wie „XYZ kämpft für Sie“ schaffen in Einzelfällen bei Missständen Abhilfe, aber bei strategischen Entscheidungen, die die Entwicklung eines Gemeinwesens auf Jahre hinaus beeinflussen, sind wir von Brigitte Reimanns Forderung nach einem breiten gesellschaftlichen Diskurs genauso weit entfernt wie zu Zeiten ihres Romans „Franziska Linkerhand“...

Wir vom Hoyerswerdaer TAGEBLATT möchten daher gemeinsam mit der Konrad-Zuse-Akademie in Hoyerswerda, OntoComputing und vor allem mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Versuch starten. Wir setzen, ausgehend von Ihren Vorschlägen, ein „Meinungs-Barometer“, betreffend Hoyerswerda und/ oder den Landkreis Bautzen. Wir formulieren daraus eine „halbe“ These, die Sie auf einer entsprechenden Internet-Präsenz schlussfolgernd ergänzen und zu der Sie in einem Anhang Erläuterungen abgeben können, die Ihre Auffassung illustrieren und mögliche Handlungs-Szenarien zeichnen.

Diese Wortmeldungen werden dann auf wissenschaftlicher Basis durch die Konrad-Zuse-Akademie (ZUSAK) ausgewertet, federführend von Dr. Irene Teich. Die Resultate werden von TAGEBLATT veröffentlicht und in Folgebeiträgen weiter im Blickpunkt des öffentlichen Interesses gehalten – im Idealfall bis hin zu einer verbindlichen Absichts-Erklärung der Verantwortlichen in Stadt und Landkreis, deren Ergebnis wieder in den Spalten des Hoyerswerdaer TAGEBLATTes zu lesen sein wird.

Wie soll das konkret geschehen? So! Am ersten Montag des Monats (also in diesem Premieren-Fall heute und hier am 2. Januar) finden Sie die These des Monats im TAGEBLATT genannt und kurz erläutert. Die gesamte Woche über bis hin zum Folge-Sonntag (in diesem Falle bis 8. Januar, 24 Uhr) können Sie im Internet Ihren Kommentar abgeben. Die nächsten Tage werden von der ZUSAK-Gruppe zur intensiven Auswertung genutzt.

Einen weiteren Montag später, das wäre nun der 16. Januar, lesen Sie das Wichtigste dazu bei uns: Was ist der Tenor der Antworten? Welche Argumente des Pro und Kontra sind eingebracht worden? Welche Möglichkeiten des Handelns ergeben sich für wen? Danach gehen wir vom TAGEBLATT „in die Spur“ und konfrontieren die zum Handeln Aufgeforderten mit Ihren Meinungen zum „Thema des Monats“. Die entsprechenden ersten Reaktionen lesen Sie in den nächsten Tagen (wir bleiben aber auch danach „dran“), und am 6. Februar gibt’s die nächste „Meinungsbarometer“-These.

Nun zu unserer ersten These, zu der wir Ihre Meinung(en) erbitten:
Heute geht’s um das CENTRUM
Sie lautet: „Das ehemalige «CENTRUM»-Gebäude darf nicht leer stehen bleiben, weil ...“ Sie erinnern sich gewiss: 1968 war das Hoyerswerdaer CENTRUM eines der modernsten und wohl schönsten Kaufhäuser der DDR. Es wurde nach der Wende von Karstadt übernommen und im Frühjahr 2006 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Ende August 2007 wurde es als Karstadt Schnäppchen-Center auf niedrigerem Niveau wieder eröffnet.

Nun, Ende 2011, war auch diese Ära beendet. Allgemein wird gehofft, dass die Betreibergesellschaft des benachbarten Lausitz-Centers Hoyerswerda die Immobilie neu belebt. Aber vielleicht haben Sie ja ganz andere Vorstellungen? Wie auch immer: Rufen Sie unsere Internet-Seite (Adresse siehe unten) auf; klicken Sie den Link „Meinungsbarometer“ an und nehmen Sie Einfluss auf das weitere Geschehen in Hoyerswerda. Wir wollen Ihrer Meinung Gewicht geben – für die Stadt Hoyerswerda und das Umland.



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Kommentare zum Artikel:

Karin Schulze schrieb am

Hallo!
Ja es ist schon sehr traurig das Karstadthaus schließen muss. Schnäppchencenter war zwar nicht schlecht, aber da wurde auch nur das verkauft, was die anderen Städte nicht loswurden, wurde dann hier verkauft. Sicher sind wir fast eine Rentnerstadt, aber das Karstadtcenter muss weiter geöffnet werden. Also warum geht das Lauasitzcenter nicht rein, sie wollten sie doch immer vergrößern. Es fehlt an Spielzeuggeschäften, an Mode für die etwas stärkeren Menschen, denn hier ist doch nur für schlanke Menschen etwas zu bekommen. Ein Mediamarkt , ein Porzellangeschäft könnte doch rein. Ich wünsche das sich unser Bürgermeister stark machtund das große Haus b ald wieder belebt wird.

Ernst Nickich schrieb am

Hallo,
die Stadt Hoyerswerda ist in die Jahre gekommen und mit ihr die Einwohner.
Warum könnte man nicht daraus ein Zentrum für Senioren machen?
Der Bedarf an Weiterbildung, Gesprächsrunden, Basteln, Vorträge ...
ist bestimmt da.
In Bernsdorf im Mehr Generationen Haus wird vieles davon praktiziert, die Besucherzahlen sind enorm.
Währe das nicht etwas? Die Wirtschaftlichkeit könnte von klugen Köpfen über Fördermittel und Besucherkosten eventuell berechnet werden. Ein Versuch sollte sich lohnen und "Benutzer freundlich" für Senioren ist es bestimmt.

Gruß
E. Nickich

Bernd Hannemann schrieb am

Das Karstadt-Gebäude darf auf keinen Fall leer stehen bleiben oder gar abgerissen werden. Karin Schulze hat da genau die richtigen Anregungen dargelegt: Ein Mediamarkt war schon lange im Gespräch. (Er sollte aber nicht um Elektrogeräte erweitert werden, da gibt in Hoyerswerda bereits einige Anbieter. Die muss man nicht in Bedrängnis bringen.) Ein Internetcafé, ein Sanitätshaus. Alles das, was aus der Bonhoefferstraße ausziehen muss, wenn das Computermuseum dort einzieht. Eine Zweigstelle der Touristeninformation inkl. Seenlandinfo. Eine Stätte der Begegnung (eine Art Gundermann-Feuersteine-Reimann-Forum inklusive dem Gundermannarchiv aus der Kulturfabrik).
Was wir hier sicher nicht brauchen, sind weitere Möbelmärkte und Schuhhäuser.

Alexander Laske schrieb am

Hoyerswerda hat als Stadt im Sinne der Versorgung des Umlandes nur eine Chance, wenn Einkaufskapazitäten in einem EInkaufszentrum gebündelt werden und damit der gesamte Standort attraktiv für Fahrten nach Hoyerswerda wird. Das Lausitzcenter ist zwar in sich geschmackvoll und attraktiv. Aber es würde nicht reichen, um als Attraktor allein zu dienen. Meine Empfehlung: Die Stadtverwaltung täte gut daran, sich entweder Kaufland oder Globus in eine Etage zu holen (würde auch den für Hoyerswerda sinnlosen Ansatz auf der grünen Wiese eindämmen), oder einen neuen zusätzlichen Anbieter wie bspw. Real ins Haus zu holen. Damit wären Lebensmittel zentral, erschwinglich und breit gefächert im Zentrum verfügbar. Eine weitere Etage (die oberste Etage) müssen sich ein Anbieter für Computer und Unterhaltungselektronik und ein Spielwarenhändler teilen. Dies braucht die gesamte Neustadt als Zugpferd für das Lausitzcenter und Nachbarn. Entweder geht Expert in die Lösung (wie vormals schon mal angedacht) oder ein Medimax, Mediamarkt oder Saturn muss gewonnen werden. Und Fakt ist, es gibt viel uninteressantere Orte, um sich anzusiedeln, als es Hoyerswerda ist. Das Objekt ist in gutem baulichen Zustand, das Einzugsgebiet ist gross, aber man muss natürlich um Kunden kämpfen wollen. Sie an Städte wie Bautzen, Kamenz oder Spremberg freiwillig aufzugeben mit der Begründung, dass Hoyerswerda veraltet, ist einfach aber auch konsequent dumm. Die letzte Etage (Mittelgeschoss) würde ich Dienstleistungen und einzelnen Gewerben und Gewerken zur Verfügung stellen. Und liebe Stadtforderen: bitte bedenkt, das Objekt wegen zu hoher Mieten oder Pachten leerstehen zu lassen ist allemal dümmer, als es günstigst zu vermieten, um von den zu erwartenden Steuereinnahmen zu partizipieren! Hoyerswerda MUSS aus der Spirale raus, immer älter und unattraktiver für das Umland zu werden - kein einfacher - aber auf jeden Fall ein Weg, der praktikabel und pro Hoyerswerda zu sein scheint. Ein Ehemaliger, der immer noch gern zurückkehrt!

Kathrin Hoff schrieb am

Auf jeden Fall sollte unser "Centrum" erhalten bleibe. Die unterste Etage würde sich auch perfekt anbieten, den Markt vom Lausitzplatz zu beherbergen. So können Händler und Kunden auch bei schlechterem Wetter schön shoppen. Das Ganze als eine Art große Halle gestalten, da wäre sogar Platz für den Flohmarkt.

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