Mehr Platz für Arzneimittelherstellung


von Tageblatt-Redaktion

Dr. Balmahnaden Gopalsamy Naidu (r.) erhält von Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler den Fördermittelbescheid. Die Firma stellt spagyrische Essenzen her.  Foto: Hagen Linke
Dr. Balmahnaden Gopalsamy Naidu (r.) erhält von Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler den Fördermittelbescheid. Die Firma stellt spagyrische Essenzen her. Foto: Hagen Linke

Wer bei der Phylak Sachsen GmbH in Burgneudorf durch die Betriebsräume läuft, muss viele Türen, Gänge und Schleusen passieren. Es gibt hier unter anderem Räume für Laboranalysen, Produktion, Lager, Verpackung, kaufmännische und Marketingbüros. Im Chefbüro fiel gestern auch der Satz: „Wir haben noch sehr viel vor, sind aber an der Grenze mit dem Platz.“ Ausgesprochen hat ihn Dr. Balmahnaden Gopalsamy Naidu. Seine Firma produziert seit 1996 nach einem speziellen Verfahren (siehe Kasten) Wirkstoffe aus einheimischen und exotischen Heilpflanzen.

Sie sollen helfen, Menschen körperlich, geistig und seelisch gesunden zu lassen. Gestern nun konnte mit Hilfe der Staatsregierung die Erweiterung des Unternehmens vorgestellt werden. Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler war nach seinem Besuch in Hoyerswerda die zwölf Kilometer nach Burgneudorf gefahren, um den Zuwendungsbescheid über 1,6 Millionen Euro zu übergeben. Die Firma kannte er bis gestern kaum. Nachdem er sich informiert hatte, zollte der den Gastgebern Respekt: „Das ist einer der kleinen Leuchttürme, die wirklich strahlen.“

Ähnlich sah es Manfred Heine, Spreetals Bürgermeister, der sich noch gern an die Anfänge des Unternehmens Mitte der 90er Jahre erinnert. Da hat das Unternehmen auf etwa 500 Quadratmetern Fläche begonnen, der Hälfte der heutigen. Für Heine war das Gebiet der besonderen Heilkunst, mit der Phylak arbeitet, unbekannt. „Ich war auch ein Skeptiker, der überzeugt wurde, wie Fleißarbeit und Akribie das Ganze zum Laufen gebracht haben.“

Mit einer Handvoll Mitarbeiter hat das Unternehmen 1996 begonnen. 2007 konnte der erste Erweiterungsbau eingeweiht werden. Bis heute sind knapp 30 Dauerarbeitsplätze entstanden. Mit der Erweiterung sollen sieben hinzukommen. Die Phylak Sachsen GmbH zählt allein in Deutschland 20 000 Kunden, darunter 10 000 Apotheken. „In jeder Hoyerswerdaer Apotheke ist die Spagyrik heute ein Begriff“, sagt Dr. Balmahnaden Gopalsamy Naidu, ein aus Mauritius stammender Diplom-Chemiker.

Vom Büro aus, in dem er gestern Hartmut Fiedler empfangen hat, blickt er auf die Fläche des Neubaus. 1 400 Quadratmeter groß wird das Gebäude, mit der Option auf Erweiterung durch ein zweites oder drittes Geschoss. Rund drei Millionen Euro werden investiert, darunter die 1,6 Millionen mit Hilfe der Zuwendung, die Hartmut Fiedler gestern überreichte. Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen und bis 2015 abgeschlossen sein. Dann wird der Produktionsablauf anders gestaltet werden können, Umwege werden entfallen. „Wir hatten nicht gedacht, dass wir uns so schnell entwickeln würden, sagt der Geschäftsführer.

Gopalsamy Naidu sagt, sein Unternehmen schreibe seit dem Jahr 2000 schwarze Zahlen. Die Firma organisiert Weiterbildungsseminare, ist in der Krebsforschung und der Kosmetikentwicklung tätig. Kosmetika auf der Basis der Spagyrik seien ein Thema, mit dem man sich künftig noch intensiver beschäftigen werde. „Wir öffnen damit neue Türen.“ Anders als die Arzneimittel seien diese Produkte nicht verschreibungspflichtig, also in Drogerien zu kaufen. „Langfristig wollen wir sie selber herstellen“, sagt Gopalsamy Naidu.



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