Ãœber 250.000 Euro in Gold mit Schockanruf erbeutet
Bautzen. Einen immensen finanziellen Schaden hat ein 64-Jähriger in Bautzen durch einen sogenannten Schockanruf erlitten. Eine vermeintliche Oberstaatsanwältin informierte den Mann per Telefon darüber, dass dessen Tochter einen Unfall verursacht habe, bei dem eine schwangere Frau zu Tode gekommen sei.
Die angebliche Tochter bestätigte das im gleichen Telefonat. „Es ist etwas ganz Schlimmes passiert. Ich habe jemanden totgefahren“, berichtete eine verweinte, weibliche Stimme und schilderte den Unfall erneut.
Im Anschluss übernahm die angebliche Oberstaatsanwältin das Telefonat wieder und forderte eine Kaution in Höhe von 150.000 Euro, um die Tochter vor einer Haftstrafe bis zum Gerichtstermin zu bewahren. Das Telefonat wurde an dieser Stelle kurz unterbrochen.
Der 64-Jährige verschaffte sich daraufhin einen Überblick über seine Wertgegenstände. Dann klingelte sein Telefon erneut. Es meldete sich nun ein vermeintlicher Richter. Er kündigte einen Abholer an, einen Vollzugsbeamten vom Amtsgericht Bautzen. Dieser tauchte schließlich vor der Wohnung auf und nahm einen Goldbarren und 119 Krügerrand Münzen im Wert von circa 262.000 Euro entgegen.
Der geschilderte Fall hat sich bereits im November 2022 zugetragen. Die Polizei lobt nun einen Betrag von bis zu 3.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus. Zeugen wenden sich bitte an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 100 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Mehr Informationen und eine Beschreibung des Abholers sind hier zu finden. (red)
Kommentare zum Artikel:
Reinhard Ständer schrieb am
Es wird doch seit Jahren in den Medien immer wieder eindringlich vor Enkeltrick, Schockanrufen u.ä. gewarnt und dass man sein Vermögen nicht ohne Rückfragen leichtfertig an Fremde übergeben soll. Warum das trotzdem auch weiterhin passiert, ist mir ein Rätsel.
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