MAJA-Möbel feiert 60-Millionen-Euro-Investition


von Tageblatt-Redaktion

Mehr als 400 Menschen arbeiten bei MAJA in Wittichenau
Mehr als 400 Menschen arbeiten bei MAJA in Wittichenau

Wer durch das Wittichenauer MAJA-Werk im Gewerbegebiet Brischko schnellen Schrittes läuft, braucht Kondition. Etwa 1 100 Meter misst die komplette Hallen-Ausdehnung des Möbelherstellers. Das war nicht immer so. In den vergangenen 18 Monaten ist MAJA gewachsen wie in den vergangenen 20 Jahren nicht. Hunderte Gäste kamen deshalb am Freitag zur Eröffnung der Werkserweiterung – 576 Tage nach dem Spatenstich am 29. Februar 2012. Ein bedeutender Tag für die Möbelproduktion, sagte Geschäftsführer Heinz Hien: „Hier wurde eine Großinvestition vollzogen, wie es sie bisher in Deutschland noch nicht gegeben hat.“ 60 Millionen Euro wurden investiert.

Dass MAJA so schnell wachsen kann, liegt unter anderem am schwedischen Möbelkonzern Ikea. Er ist der Hauptabnehmer der Selbstbaumöbel, die in Wittichenau hergestellt werden. Ikea wächst rasant und erwartet auch, dass die Stammlieferer Schritt halten. Heinz Hien erinnerte an die Anfänge in Wittichenau vor 20 Jahren. Angedacht war eine Produktergänzung zum Mutterwerk im oberfränkischen Kasendorf. Rund 60 Mitarbeiter stellten damals wöchentlich 1 000 furnierte Kleinmöbel her. Künftig sollen 450 Menschen damit beschäftigt sein, wöchentlich 100 000 Möbel zu produzieren. MAJA ist der drittgrößte Lieferant für Ikea in ganz Europa sowie weltgrößter Lieferant für Lackmöbel. Vollkommen abhängig machen will man sich aber nicht. Das Unternehmen verfügt nicht nur über eine eigene Entwicklungsabteilung. Seit 2012 sind die Wittichenauer Teil der „Vivonio Furniture Gruppe“, zu der auch der schwäbische Schlafraummöbelhersteller Staud sowie der französische Zerlegtmöbelhersteller SCIAE gehören.

Beim Gang durch die riesigen Hallen in Brischko sieht man die Herstellung von Möbeln im neuen Leichtbauplatten-Verfahren. Unter anderem dieser Unternehmensschritt mache MAJA auch interessant für andere Lieferanten, hieß es am Freitag. Wie schon zum ersten Spatenstich im vergangenen Jahr musste der Wittichenauer Bürgermeister Udo Popella krankheitsbedingt fehlen. Die Stadt weiß um die Bedeutung des größten Steuerzahlers der Kommune. Der Bürgermeister schickte Grußworte, in denen er allen Beteiligten große Anerkennung aussprach: „Es ist eine gigantische Leistung, die vollbracht wurde.“

Zwei neue Hallen sind seit Frühjahr 2012 entstanden. In einer wird vor allem produziert, eine weitere dient als Lager- und Versandhalle für die fertigen Waren. Mitgenutzt werden auch die ehemaligen Hallen der Firma Möbel-Kobalz. Sie sind jetzt MAJA-Verpackungshallen. Mit der Erweiterung hat das Unternehmen auch die Infrastruktur verbessert, Absauganlagen erneuert und Transportwege automatisiert. Beim Rundgang kommt auch ab und zu ein Fahrrad entgegen. Anders sind die Wege für Bereichsleiter und Wartungspersonal nicht zu absolvieren.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der am Freitag den sächsischen Unternehmergeist lobte, vor allem den Mut zur Investition, spann den Bogen bis hin zur Firma TDDK in Straßgräbchen, wo er vor zwei Wochen zur Erweiterungsfeier war. „Sputen Sie sich, strengen Sie sich an“, gab er den MAJA-Leuten mit auf den Weg. „Auch in Wittichenau sind noch Flächen vorhanden.“



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