Luftbild ohne Flugzeug


von Tageblatt-Redaktion

Mit einem solchen Quadrocopter gelingen Fotodesigner Rico Hofmann ungewöhnliche Luftaufnahmen
Mit einem solchen Quadrocopter gelingen Fotodesigner Rico Hofmann ungewöhnliche Luftaufnahmen

Von Uwe Schulz

Transportkoffer auf, Fluggerät herausnehmen, Akku rein, Smartphone an der Bedieneinheit anstöpseln, das Gerät für die satellitengestützte Steuerung mit zwei Umdrehungen kalibrieren – und los geht der Fotoflug mitten in der Altstadt auf der Krokuswiese. Nach wenigen Minuten hat Rico Hofmann die gewünschten Luftaufnahmen im Kasten. Landung, alles einräumen, fertig.

Genau für solche Zwecke hat sich der Fotodesigner ein Fluggerät mit vier Propellern und einer integrierten Kamera angeschafft. Solche Quadrocopter sind derzeit schwer in Mode, nicht nur, weil das Militär so sehr von Drohnen schwärmt. Denn für ein paar hundert Euro bekommt man schon ein schönes Männer-Spielzeug, das viel leichter als ein Modellhubschrauber zu steuern ist. Wenn man aber ordentliche Luftaufnahmen haben möchte, muss man schon über 1 000 Euro ausgeben. Und diese Aufnahmen will Rico Hofmann haben.

Ein Kunde von ihm wollte eine Luftaufnahme seines Firmengeländes. Dafür kann man einen Fotoflug oder einen Drohnen-Flieger buchen – oder aber selbst die Sache in die Hand nehmen. Der Fotodesigner, der sich auch schon im Hubschraubermodellflug versucht hat, investierte und macht Luftaufnahmen, die so nur mit diesen kleinen unbemannten Fluggeräten möglich sind.

So einen Quadrocopter kann sich jeder kaufen und einfach loslegen. „Das Steuern ist nicht schwer“, sagt der Fotodesigner. Bis zu 100 Meter hoch darf geflogen werden. Fliegt der Quadrocopter außer Reichweite der Steuereinheit, kehrt er selbstständig zum Startort zurück und landet.

Allerdings hat sich Rico Hofmann vor Inbetriebnahme genau informiert. Und so schloss er für sein Fluggerät eine Luftfahrtversicherung ab und beantragte beim Referat Luftfahrt der Landesdirektion eine Aufstiegsgenehmigung. Das kostete zusammen nochmals 400 Euro. Doch damit ist der Flieger auf der sicheren Seite. Auf den eigenen privaten Grundstücken kann man starten und landen, wie man will. Fliegt Rico Hofmann in Hoyerswerda, informiert er zuvor das Bürgeramt. Denn Ärger will er wegen der Fliegerei nicht haben. Das gilt auch für die Wahl der Motive.

Mal eben im Elfgeschosser gucken, was die Leute auf dem Balkon stehen haben oder wie die schöne Nachbarin im Pool liegt – das ist verboten. Doch gegen Stadtansichten im Sinne von Übersichtsaufnahmen ist nichts einzuwenden, auch nicht, wenn sie für eine Veröffentlichung bestimmt sind.

Was die kleine Kamera am Quadrocopter mit ihrer 14-Megapixel-Auflösung aufnimmt, sieht der Pilot auf dem Display des in der Steuereinheit eingestöpselten Smartphones. Das macht die Sache sehr komfortabel: ein bisschen höher, ein wenig mehr in eine andere Richtung, Kameras etwas neigen – das kann man vom Fotoflieger aus nicht so problemlos. Der Quadrocopter bleibt eben einfach auch an einer Stelle in der Luft stehen.

Mit der folgenden Bildbearbeitung am Computer bekommt man dann ein ordentliches Ergebnis. Rico Hofmann ist mit seiner Investition jedenfalls zufrieden.
web www.ricohofmann.de



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