Lob für das Miteinander in der Schule


von Tageblatt-Redaktion

Hatten Spaß beim Anfertigen von Trickfilmen, die beim Tag der offenen Tür im Christlichen Gymnasium Johanneum präsentiert wurden: SAEK- Mitarbeiter Stefan Kutsche, Martin, Valentin und Christopher -v. li.-
Hatten Spaß beim Anfertigen von Trickfilmen, die beim Tag der offenen Tür im Christlichen Gymnasium Johanneum präsentiert wurden: SAEK- Mitarbeiter Stefan Kutsche, Martin, Valentin und Christopher -v. li.-

Katharina Voß kann sich noch gut an ihren ersten Schultag am Christlichen Gymnasium Johanneum in Hoyerswerda erinnern, der „ziemlich merkwürdig war“. Es fehlte nämlich etwas ganz Entscheidendes: Schüler. Die hatten nämlich noch Ferien. Weil die sechswöchige Sommerpause aber nicht für Lehrer gilt – und auch nicht für Referendare wie Katharina Voß – begann der Schulalltag mit einer Vorbereitungswoche für die Pädagogen eben schon früher. „Es war irgendwie komisch. Es fehlte die Geräuschkulisse. Aber dadurch war ich an meinen ersten Arbeitstagen auch nicht so aufgeregt“, erklärt Katharina Voß am Sonnabend beim Tag der offenen Tür im Johanneum. Das sollte sich mit dem ersten Unterrichtstag aber ganz schnell ändern. Plötzlich stand die 29-Jährige vor der Klasse 9c. Auf dem Stundenplan: das Fach Geschichte.
Natürlich konnte sie sich nicht gleich alle Vornamen ihrer neuen Schüler merken, die ziemlich neugierig, aber auch wissbegierig waren. Eine gute Basis für „Frischlinge“, wie sich Katharina Voß als angehende Pädagogin scherzhaft selbst bezeichnet. Die einzelnen Vornamen waren aber auch nicht so wichtig. Schließlich ging es in erster Linie zunächst um das gegenseitige Kennenlernen. Und das funktionierte am Johanneum sehr gut. Von Anfang an. Auch dank der Mentorin Cornelia Michel.
„Ich habe mich von der ersten Minute an sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Ein ganz tolles Gefühl“, erzählt Katharina Voß. Das klingt ehrlich und nicht aufgesetzt. Ihr Elan ist am ehesten zu spüren, wenn sie über das Schulklima, die Kollegen, Schüler und die Atmosphäre allgemein berichtet. Sie spricht begeistert über ihre Arbeit, ihre Augen strahlen. Dabei hatte die angehende Pädagogin im Vorfeld Angst, als Referendarin ständiger Kritik ausgesetzt zu sein. Doch diese Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Die Entscheidung, ihre Vorbereitungszeit am Johanneum zu absolvieren, war also richtig.
Schon in der zwölften Klasse war es Katharina Voß klar, dass sie Lehramt studieren wolle. Warum? „Weil ich schon immer gern mein Wissen mit anderen geteilt habe und natürlich mit Menschen zusammenarbeiten wollte.“
Dass es unbedingt ein Gymnasium sein musste, hatte auch einen ganz bestimmten Grund: Die ausgesprochene Vielfalt und die unterschiedlichen Altersstufen, vom Kind bis hin zum Jugendlichen. Zweifel, ob sie sich gegenüber älteren Schülern durchsetzen und den nötigen Respekt verschaffen könnte, hatte sie nie. Auch nicht, als sie in der Vergangenheit bereits in einer Mittelschule in Meißen unterrichtete.
„Als Lehrer Achtung zu bekommen, muss man sich in jeder Klassenstufe erarbeiten. Bei den Jüngeren eher spielerisch und bei den Älteren mit Wissen“, meint die 29-Jährige. Angst, dass es mal zu einer Eskalation mit Schülern kommen könnte, hat Katharina Voß am Johanneum jedenfalls nicht.
Warum, kann die angehende Geschichts- und Deutschlehrerin auch erklären: An ihrem ersten Schultag war sie mit jugendlichen Schülern in der Johanneskirche zum Gottesdienst. „Es war für die Schüler gleich so selbstverständlich, dass man in einer Kirche ruhig sein sollte. Das Gefühl des Miteinanders wird von den Schülern eigentlich immer getragen, auch im ganz normalen Schulalltag. Ohne dass man sie als Lehrer ständig darauf hinweisen muss“, erzählt Katharina Voß.
Erfahrungswerte, die auch am Sonnabend beim Tag der offenen Tür mit Leben erfüllt wurden und Außenstehenden schnell einen Einblick in den Schulalltag gaben. „Ich weiß nicht, wie ich es richtig erklären soll, aber hier kommt man hinein, und man fühlt sich gleich wohl, weil alle so nett rüberkommen“, meint auch Besucher Benjamin, der sich gut vorstellen könnte, ab der fünften Klasse das Johanneum als Schüler zu besuchen.



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