LHV gewinnt mit taktischer Meisterleistung


von Hoyte24 News

Der LHV hat das schwere, stimmungsvoll umrahmte Auswärtsspiel in Radis verdient, wenn auch zum Schluss noch etwas glücklich gewonnen. Als neuer Tabellenvierter ist das Team von Trainer Matthias Allonge nach dem Spitzentrio die einzige Mannschaft der Oberliga, die auf ein positives Auswärtspunktekonto verweisen kann.

Das Spiel war von Beginn an ausgeglichen. Nach einigem Leerlauf hüben wie drüben drehten Nico Pollack und Roy Kalweit den numerischen Vorteil (der Ex-LHVler René Knabe hatte zum 1:0 getroffen) erstmals zu Gunsten der Lausitzer (1:2/6.). Dieses Spielchen der stetig wechselnden Führungen sollte sich im weiteren Verlauf noch etliche Male wiederholen. (4:2/9.; 7:8/17.; 9:8/20.; 10:11/27.). Jede Führung war nur ein Zwischen-Hoch, die jeweiligen Antworten des Kontrahenten dauerten im Allgemeinen nicht allzu lange. Auffällig im ersten Spielabschnitt war auf Radiser Seite der schnelle und treffsichere Rechtsaußen Steven Just. Beim LHV tat sich Nico Pollack mit einem beherzten Spiel hervor. Nicht nur mit seiner Defensivstärke konnte der 22-Jährige punkten, auch offensiv fanden seine Rückraumraketen gerade in den Anfangsminuten ihr Ziel. Eine zwischenzeitliche Manndeckung gegen ihn war die Konsequenz. Wann hat es das schon mal gegeben? Matthias Allonge griff jetzt zu einem Mittel, das er in den letzten Spielen schon recht oft nutzte: Er wechselte die Akteure auf dem Parkett permanent durch, um allen die zwischendurch notwendigen Erholungsphasen zu ermöglichen. Radis-Trainer Wolfhard Mensch verzichtete dagegen auf den Einsatz aller Spieler und beließ seine Stamm-Sechs über weite Strecken auf dem Spielfeld.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit (12:13) hatte Matthias Allonge auch schon die letzten noch auf der Bank sitzenden Spieler auf das Feld geschickt. Vor allem der Einsatz von Ringo Schäfer sollte noch richtig Bedeutung bekommen. Mit dem Linkshänder kamen die Radiser nicht nur nicht wirklich zurecht, vielmehr sorgte der Spielmacher mit seinem direkten Zug zum Tor auch immer wieder dafür, dass die Hausherren vor allem in der Defensive mächtig Körner lassen mussten und anfingen, ihre Kräfte zu überziehen.

Bis zum 17:17 (43.) wogte das Geschehen hin und her. Dann gelangen den Hausherren drei weitere Treffer (20:17/46.). Zum ersten Mal war ein Vorsprung größer als zwei Treffer. Der LHV blieb aber ruhig, trieb den Gastgeber, der angefeuert von den eigenen Fans einen zweiten Atem bekam und sich ganz dicht vor dem ersten Heimsieg seit Ende November wähnte, vor sich her. Der LHV verkürzte, der TuS legte mit großem Aufwand weiter vor. Doch deuteten sich hier schon größere Lücken im Radiser Abwehrverband an. Ringo Schäfer und Ronny Eckert setzten die Blau-Weißen mächtig unter Druck.
55:30 Minuten waren gespielt, der TuS Radis hatte gerade durch einen Doppelschlag von 24:23 auf 26:23 erhöht, da bat Matthias Allonge zur Auszeit, brachte Radis plötzlich aus dem Spielfluss. Der TuS, konditionell abbauend, leistete sich vermehrt Fehler, die der „LHV Eckert“ gnadenlos bestrafte. Binnen 120 Sekunden legte der Kreisläufer den Hausherren gleich dreimal den Ball zum 26:26 (58.) ins Netz. Den viel umjubelten 26:27- Siegtreffer besorgte Roy Kalweit bei angezeigtem Zeitspiel mit einem seiner gefürchteten Schlagwürfe zehn Sekunden vor Ultimo. Dass es letztlich ein Sieg wurde, verdanken die Lausitzer dem „Glück des Tüchtigen“, denn der finale, letzte direkt zu werfende Freiwurf, den sich die Radiser erkämpften, knallte gegen den Pfosten des LHV-Gebälks.

LHV Hoyerswerda: Eric Zeithamel, Benjamin Reißky - Ronny Eckert (8), Roy Kalweit (5/1), Nico Pollack (3), Ringo Schäfer (3), Andreas Schütz (3), Tobias Sieber (2), Alexander Canbek (1), Steve Däumel (1), Robert Devantier (1), Lukas Baase, Conni Böhme



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