LHV-Fehler gnadenlos bestraft


von Tageblatt-Redaktion

Das Normale ist eingetreten. Der Aufsteiger vom LHV hat beim HV Rot-Weiß Staßfurt mit 26:32 verloren. „Die Niederlage ist nicht so schlimm. Es geht weiter. Wir werden die nötigen Punkte zum Klassenerhalt woanders holen“, kommentierte Trainer Matthias Allonge den Auftritt seiner Mannschaft, die schon zeitig auf die Verliererstraße geraten war. Die nicht nur körperlich klar überlegenen Hausherren erteilten dem LHV gerade in den ersten 30 Minuten eine Lehrstunde, wie man mit schnellem Umkehrspiel und effektivem Ausnutzen der eigenen Tormöglichkeiten dem Gegner den Schneid abkauft.

„Wir haben eine bomben erste Halbzeit gespielt, vielleicht die beste bisher“, sagte Sebastian Retting, vierfacher Torschütze für die Staßfurter. Deren Trainer Olaf Haase war ebenfalls „überrascht, wozu seine Mannschaft in der Lage ist“. Der 20:10-Halbzeitstand ließ in Staßfurt jedenfalls keinen Zweifel mehr an der Punktverteilung zu.
20 Gegentore in 30 Minuten könnten die Schlussfolgerungen aufkommen lassen, dass die Lausitzer Defizite im Abwehrverhalten gezeigt hätten. Dem widersprach Allonge aber sehr deutlich und machte vielmehr das eigene Offensivverhalten für den hohen Rückstand verantwortlich. „Mehrfach Aluminium, ein guter Staßfurter Torhüter, eine Reihe von Fehlabspielen und Pässe, die nicht ankommen, nutzten die Staßfurter, um einen schnellen Gegenstoß nach dem anderen zu fahren. Der Eric hat gut gehalten, war aber bei dem Tempo und der Wucht der Staßfurter Angriffe machtlos. Wir haben vorn die Dinge nicht so gelöst, wie ich dachte, und Probleme im Rückraum gehabt.“ Kurz gesagt: Die Hausherren haben jeden Fehler des LHV gnadenlos bestraft.

Die zweiten dreißig Minuten gehörten dann doch mehr den Lausitzern. „Ich freu mich, dass wir die 2. Halbzeit mit 16:12 gewinnen konnten“, sah der LHV-Trainer aber auch Positives. Der Hausherr hat dabei aber keinesfalls ein paar Gänge zurückgeschaltet. Die LHVler waren jetzt einfach besser im Spiel, auch wenn die Fehlerquote beim Torwurf auch weiterhin zu hoch blieb. Der Einsatzwille stimmte.
„Bei uns muss alles passen und die Vorgaben genau so umgesetzt werden, wie wir es vorher besprechen, um letztlich auch punkten zu können. Das war heute nicht so und deshalb haben wir auch berechtigt verloren“, fasste Matthias Allonge das Spiel in Staßfurt in einem Satz zusammen. Indirekt hat der Trainer damit auch der immer größer werdenden Euphorie in Hoyerswerda einen klaren Dämpfer verpasst. „Die Rückrunde wird wesentlich schwerer als die erste Saisonhälfte.“ Die Spiele bei den Mittelfeldmannschaften wie Oebisfelde, Hermsdorf, Radis oder Halle haben die Lausitzer dann alle auswärts zu bestreiten. „Unser Saisonziel bleibt der Klassenerhalt.“

Eine Begebenheit aus dem Staßfurtspiel muss noch angesprochen werden, weil sie vom LHV so nicht hingenommen werden kann und auch nicht wird. So gut sich das Staßfurter Publikum und die Mannschaft präsentierten, so deutlich gehört der Hallensprecher in die Schranken gewiesen. Bei der Behandlungspause eines Hoyerswerdaer Spielers, der bei einem Tempogegenstoß in der 57. Minute aus dem Gleichgewicht und somit unglücklich zu Fall gebracht wurde und für dieses Vergehen die Schiedsrichter regelkonform die Rote Karte zogen, mussten sich die Lausitzer Folgendes über die Lautsprecher anhören: „Jetzt muss der noch länger liegen bleiben, denn Rot heißt ja schwer verletzt.“ Ein verbaler Tiefschlag, der an Arroganz und Unsportlichkeit nicht zu überbieten ist. Vielleicht sollte der Verband auch einmal über Sperren für Hallensprecher nachdenken. Mit solchen Äußerungen macht Sport (egal welcher) jedenfalls keinen Spaß mehr.

LHV: Eric Zeithamel, Benjamin Reißky - Steve Däumel (7), Ronny Eckert (6), Tobias Sieber (3), Robert Devantier (3/1), Alexander Canbek (2), Roy Kalweit (2), Lukas Baase (1), Ringo Schäfer (1), Andreas Schütz (1), Nico Pollack



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