Letzter musikalischer Akt vor der Auflösung


von Hoyte24 News

Letzter musikalischer Akt vor der Auflösung
Foto: Archiv / Rico Hofmann

Hoyerswerda. Der Kammerchor Hoyerswerda – hier ein frühes Foto aus den Anfangsjahren - hat schon in Pforzheim, Leipzig oder sogar in Prag gesungen; und natürlich immer wieder in seiner Heimatstadt. Nun steht er 35 Jahre nach seiner Gründung vor seinem letzten Konzert, denn der Chor wird sich auflösen. Die Mitglieder haben sich schweren Herzens dazu entschlossen, weil die berüchtigte Demografie auch beim Singen zuschlägt.

Der Schlusspunkt soll beim Landeserntedankfest mit einem Konzert unter dem Titel „Viva la musica – Es lebe die Musik“ im Schloss gesetzt werden. Am Sonnabend, dem 13. September, laden die Sängerinnen und Sänger unter der musikalischen Leitung von Anita Däbritz ab 16 Uhr zu einem gemeinsamen Rückblick auf 35 Jahre Chorgeschichte ein – wie der Chor wissen lässt, frei nach dem aristotelischen Motto „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten“.

„Wir singen geistliche Stücke, Volkslieder und Roma-Weisen wie Romale oder Sas man pirano. Es werden Spirituals erklingen und Lieder aus dem slawischen Sprachraum, darunter natürlich auch sorbische Titel. Begleitet werden wir am Flügel von Christiane Brendler aus Niesky“, erklärt Anita Däbritz. Der Chor gibt damit Einblick in sein Repertoire der vergangenen dreieinhalb Jahrzehnte.

Gegründet worden war er 1990 auf Anregung von ehemaligen Mitgliedern des Jugendchors am Lessing-Gymnasium beziehungsweise an der Lessing-EOS durch die Musikpädagogin Dora Gebauer (links im Bild). Man habe, heißt es in der Konzert-Ankündigung, stets Freude am Einstudieren der Literatur und der Arbeit am nötigen Feinschliff gehabt – geprobt wurde immer montags in der Aula des Léon-Foucault-Gymnasiums.

Der Eintritt zum letzten Konzert des Kammerchors ist frei. Zuletzt hatte vor drei Jahren der Gemischte Chor Hoyerswerda seine Auflösung beschlossen. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Rita Hertel schrieb am

Es ist einfach nur traurig, wenn man so etwas liest.

Wie viele Vereine, Chöre usw. haben sich in den letzten Jahren aufgelöst. Wir haben in unserer Stadt eine sehr große Vielfalt an Vereinen, wo jeder, der sich engagieren will, auf jeden Fall sein Interessengebiet findet. Aber man muss auch wollen! Aber immer wieder liest/hört man, dass der Nachwuchs fehlt. Was ist los mit unserer Jugend und dem "Mittelalter"? Auch wenn das "Mittelalter" meistens berufstätig ist, es wird keiner bei einer Vereinsmitgliedschaft überfordert und jeder kann sich entsprechend seiner Möglichkeiten einbringen.

Rita Hertel
Vorsitzende
Gesellschaft für Heimatkunde Hoyerswerda - Museumsverein e. V.

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